Kommentar von Christian Nikolai zum geplanten Verbrennungsmotoren-Verbot der EU

"NEIN zum Verbrennungsmotorenverbot!"

Kommentar von Christian Nikolai zum geplanten Verbrennungsmotoren-Verbot der EU: "NEIN zum Verbrennungsmotorenverbot!"
Erstellt am 3. Juni 2022

Anmerkung der Redaktion: Der Kommentar gibt nicht zwangsläufig auch die Meinung der Redaktion wieder. Vielmehr lädt die Redaktion im unregelmäßigen Rhythmus Zeitgenossen aus der Branche ein, Tagesaktuelles oder ein anderes Thema frei zu kommentieren. Der Redaktion geht es dabei nicht darum, möglichst den eigenen Standpunkt zu verbreiten, sondern zur Diskussion anzuregen. 

Kommentar von Christian Nikolai zum geplanten Verbrennungsmotoren-Verbot der EU

"Am 7. Juni stimmt das EU-Parlament darüber ab, ob die Neuzulassung von Verbrennungsmotoren ab 2035 verboten werden soll. Damit einher geht auch die Anrechnung des CO2-Einsparungspotentials von efuels und anderen synthetischen Kraftstoffen. Sollte das Ende des Verbrennungsmotors beschlossen werden und synthetische Kraftstoffe nicht im Rahmen der Flottengrenzwertregelung anerkannt werden, begibt sich Europa auf eine gefährliche Reise mit unsicherem Ausgang.

Klar sein dürfte bereits heute, dass diese Strategie kein nennenswertes Defossilisierungspotential hat und gleichzeitig Europa von technologieoffenen Autokratien und Diktaturen - allen voran China - auf dem Weltmarkt abgehängt wird. Gleichzeitig begeben wir uns in eine sich weiter zuspitzende Rohstoffabhängigkeit dieser Länder und verlieren jeden internationalen Einfluss auf die Entwicklung von klimaschonenden Technologien.

Europas wirtschaftliche Leistungsfähigkeit wurde bislang von einem freiheitlichen Wettbewerb um die besten Technologien getragen. Dies sind hervorragende Rahmenbedingungen, um den großen Herausforderungen des Klimaschutzes zu begegnen, auch im Verkehrssektor. Doch anstatt nur klimapolitische Ziele vorzugeben und deren Erfüllung dem Markt mit seinen innovativen Ingenieuren zu überlassen, setzt die Politik auf einseitige Technologievorgaben, in dem sie die Elektrifizierung als einzig mögliche Klimaschutzlösung vorgibt.

Dadurch stehen Klimaschutz, Energiesicherheit und die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit in Europa auf dem Spiel! Mit dem geplanten Verbot der Neuzulassung von Verbrennungsmotoren koppelt sich die EU von der für den Klimaschutz unverzichtbaren globalen Defossilisierung des Verkehrssektors ab.

Den Ingenieuren in der EU wird die Chance verwehrt, durch die Entwicklung von Hochwirkungsgradmotoren und der Produktion von regenerativen, CO2-armen und -neutralen Kraftstoffen wie E-Fuels und XtL den global einsetzbaren Verbrennungsmotor zu einem klimaschonenden Antrieb der Zukunft zu machen. Im Sinne einer echten Technologieoffenheit sollten sämtliche Lösungen einen Beitrag zum Klimaschutz beitragen dürfen, das gilt für Elektroautos ebenso wie für Verbrenner.

Mit einem Verbot von Automobilen mit Verbrennungsmotoren gibt Europa ohne Not eine enorme Wertschöpfung aus der Hand, die von China, Südkorea und anderen technologieoffenen Ländern übernommen wird. Eine Electric-only-Strategie vergrößert zudem die Abhängigkeit von totalitären Staaten wie Russland und China, wie erste Lieferengpässe für die Batterierohstoffe zeigen. Darüber hinaus gefährdet diese Politik den sozialen Frieden: Die individuelle Mobilität mit dem eigenen PKW wird absehbar deutlich verteuert und für einkommensschwache Haushalte unerschwinglich."

Anmerkung: Der Kommentar wurde von Christian Nikolai in Zusammenarbeit mit E-Fuels Now und anerkannten Fachleuten verfasst. 

Christian Nikolai war über 20 Jahre in der Zentrale der Daimler AG und bei Mercedes-Benz Händlern in verschiedenen Funktionen im Marketing, Vertrieb sowie mit dem Aufbau von ClassicPartner Sparten beschäftigt.  Heute ist Christian als selbständiger Unternehmensberater mit seiner Firma RaumLenker MotorConsult tätig, die sich auf die Entwicklung von Kommunikations- und Vertriebskonzepten für die Automobilindustrie spezialisiert hat. Aktuell kümmert er sich hauptsächlich darum, die Marke „FuelMotion“ für klimafreundliche Kraftstoffe im Markt bekannt zu machen und dem biobasierten, synthetischen Kraftstoff HVO100 den gesetzlichen Boden zu bereiten, der der den freien Verkauf an Endkunden ermöglicht. Christian schreibt außerdem für Online-Formate wie Mercedes-Fans regelmäßig Artikel zu unterschiedlichen Automotive-Themen.

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