Intercontinental GT Challenge: Mercedes AMG führt Herstellerwertung an

Bentley schlägt Benz!

Intercontinental GT Challenge: Mercedes AMG führt Herstellerwertung an: Bentley schlägt Benz!
Erstellt am 3. Februar 2020

All jene, die das 12 Stunden-Rennen von Bathurst auf Ihrem Streaming-Dienst verfolgt hatten, wurden mit einer spannungsgeladenen Rennaction der Spitzenklasse belohnt. Was gab es nicht alles zu sehen? Kängurus, die über die Rennstrecke hopsten, haarige Überholmanöver, glimpflich verlaufende Abflüge, unwillkommene Reifenschäden und ein Siegerteam, das wohl nur die wenigsten auf dem Schirm hatten. Und dennoch, darf auch die AMG-Armada mit den erzielten Ergebnissen mehr als zufrieden sein. Immerhin führen die Affalterbacher die Herstellerwertung der Intercontinental GT Challenge an. Zudem sprangen mit Maximilian Götz und Patrick Assenheimer gleich zwei Deutsche mit ihren Teams aufs Podium. Und es hätten sogar noch mehr sein können….

Die Bentley-Boys werden Bathurst ab sofort mit einem dicken „B“ schreiben. Nach sechs Anläufen, die Mount Panorama Rennstrecke erfolgreich zu stürmen, gelang dies Jules Gounon, Maxime Soulet und Jordan Pepper mit der metallic-grünen Nummer Sieben. Und dann gleich mit einem neuen Rekord bei der absolvierten Gesamtstrecke.

Zweiter wurde der McLaren mit der Nummer 60 von Alvaro Parente, Ben Barnicoat und Tom Blomqvist. Das Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering - eine Aussie-Version der MANN-FILTER Mamba - mit Shane van Gisbergen (NZL), Maximilian Götz (GER) und Jamie Whincup (AUS) sprang dann als Gesamtdritter auf das Podium. Aber das war es aus Mercedes-AMG Sicht noch lange nicht.

The Mamba strikes again!

Die Schlangenbändiger: Shane van Gisbergen (NZL), Maximilian Götz (GER) und Jamie Whincup (AUS) schossen mit der Mann Filter-Mamba bis auf Platz 3!

Denn der neue Mercedes-AMG GT3 ist mit einer beindruckenden Vorstellung in die Intercontinental GT Challenge 2020 gestartet. So zeigten alle drei gestarteten, neuen Modelle bei extrem heißen Temperaturen auf dem legendären Mount Panorama Circuit eine starke Leistung.  Die 6,2 km lange Rennstrecke rund um den Mount Panorama ist eine echte Berg-und-Tal-Bahn und wird außerhalb der Rennen ähnlich wie in Le Mans für den öffentlichen Verkehr genutzt.

Den Grundstein für ihren Erfolg legten die Fahrzeuge aus Affalterbach mit einem guten Qualifying. Alle drei Mercedes-AMG GT3 der Performance-Teams von GruppeM Racing, Triple Eight Race Engineering und Craft-Bamboo BLACK FALCON konnten sich in dem 36-Fahrzeuge zählenden Feld für das Pole-Shootout am Samstag qualifizieren. In dem Einzelzeitfahren der Top-Ten erzielte Raffaele Marciello #999 die drittbeste Zeit und sorgte damit für die beste Ausgangsposition der Fahrzeuge aus Affalterbach, neben Maro Engel #77 auf Rang sechs und der #888 mit Shane van Gisbergen auf Rang acht.

Noch bei Dunkelheit ging das hochrangig besetzte Feld am Sonntagmorgen (5:45 Uhr Ortszeit) in die 18. Auflage des Langstreckenklassikers. Dabei glückte Maximilian Buhk in der #999 ein perfekter Start, der ihn von P3 sofort an die Spitze brachte. Mehrere Safety-Car Phasen und unterschiedliche Boxenstrategien sorgten anschließend immer wieder für Klassement-Verschiebungen. Mit zunehmender Renndauer und immer heißeren Temperaturen etablierten sich die #999 (Mercedes-AMG Team GruppeM Racing), die #77 (Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo BLACK FALCON) und die #888 (Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering) in den Top-Ten. Dabei konnte insbesondere die #999 immer wieder Führungsrunden sammeln.

17 Bilder Fotostrecke | Intercontinental GT Challenge: Mercedes AMG führt Herstellerwertung an: Bentley schlägt Benz! #01 #02

In der packenden Schlussphase des Rennens entschied sich die #999 als Führungsfahrzeug für einen frühen letzten planmäßigen Boxenstopp. Zurück auf der Strecke bewies Schlussfahrer Marciello Nervenstärke und machte Druck auf die neuen Spitzenreiter. Nachdem diese auch ihre letzten Stopps absolviert hatte, lag die #999 mit sechs Sekunden Rückstand auf dem zweiten Rang, dicht gefolgt von Maro Engel in der #77. Kurz darauf musste Maro Engel wegen eines Reifenschadens aber noch einmal unplanmäßig an die Box und büßte dadurch seine Chance auf das Podium ein.

Minuten vor dem Rennende hatte auch Marciello Reifenpech. Ein Plattfuß zwang ihn an die Box, so dass er auf den dritten Platz zurückfiel. Wieder auf der Strecke holte er sich mit einem couragierten Manöver eine Position zurück und überquerte nach 341 Runden die Ziellinie auf dem zweiten Rang. Da beim letzten Stopp der Motor des Fahrzeugs jedoch nicht Reglement-gerecht ausgeschaltet war, wurde die #999 nachträglich mit einer 30-Sekunden-Zeitstrafe belegt, was das Team auf den sechsten Platz zurückwarf. Durch diese Rückversetzung gelang allerdings der #888 mit Shane van Gisbergen, Maximilian Götz und Jamie Whincup der Sprung unter die Top-3. Schlussfahrer van Gisbergen machte den Podiumserfolg für das das Mercedes-AMG Teams Triple Eight Race Engineering perfekt.

Podium auch für Patrick Assenheimer beim Saisonauftakt in Bathurst

In der Silver-Cup Wertung sorgte der Customer Racing Mercedes-AMG GT3 #46 von BLACK FALCON für einen Platz auf dem Podium. Dabei hatte das Rennwochenende in Australien völlig neue Herausforderungen an Patrick Assenheimer gestellt. Bei 38 Grad im Schatten und auf einer der schwierigsten und anspruchsvollsten Rennstrecken, meisterte er seine Premiere des 12 Stunden Rennens mit Bravour. Das Trio mit Patrick Assenheimer (GER), Sergej Afanasiev (RUS) und Michele Beretta (ITA) lag über weite Strecken des Rennens sogar in den Top-Ten der Gesamtwertung. Schlussfahrer Assenheimer brachte die #46 schließlich auf dem 14. Gesamtrang und als Zweiter in der Silver Class über die Ziellinie. Nachträglich wurde das Team wegen einer Überschreitung der maximalen Stintfahrzeit, auf den dritten Platz zurückgesetzt. Trotzdem war Patrick mit sich und seiner Leistung nicht unzufrieden: „Eine megatolle Strecke, bin total begeistert. Und freue mich, dass wir so erfolgreich waren.“ 

Zu Recht, denn Mercedes-AMG startet mit einer wirklich starken Mannschaftsleistung und belegt final die Plätze 3, 5, 6, 14 und 20. Zudem gelang der erste Podiumsplatz für den neuen Mercedes-AMG GT3. Durch diesen erfolgreichen Auftritt übernimmt Mercedes-AMG nun die Führung in der IGTC, die erst mit den 24 Stunden von Spa Ende Juli fortgesetzt wird.

O-Töne zum 12 Stunden Rennen in Bathurst

Stefan Wendl, Leiter Mercedes-AMG Customer Racing: „Das war ein unglaublich aufregendes Rennen, bei dem wir bis zur letzten Sekunde gezittert haben. Ich bedanke mich bei unseren Teams und den Fahrern, die wirklich Unglaubliches geleistet haben. Schon im Vorfeld des Rennens haben sie alles darangesetzt, dass wir hier mit drei neuen GT3-Fahrzeugen an den Start gehen konnten und wir schlussendlich auch eines davon auf das Podium gebracht haben. Alle drei sind in die Top 6 – das beweist die Zuverlässigkeit des neuen Modells. Es ist toll, dass wir – wie im Vorjahr – auch wieder die Führung in der IGTC Herstellerwertung übernehmen konnten. Sehr zufrieden bin ich auch über die zwei weiteren Podiumsplatzierungen in den Klassen. Das ist ein guter Start für uns!“

 

Maximilian Götz, Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering #888: „Zunächst mein Dank an Triple Eight für ein super Auto. Shane ist am Ende einen klasse Stint gefahren. Er hat bis zum Schluss gefightet, was uns dann nachträglich noch den dritten Rang beschert hat. Natürlich tut es mir auch leid für die Kollegen vom Team GruppeM Racing, die den Reifenschaden und die Strafe hatten. Aber das ist eben Rennsport. Für uns war es ein guter Start in die Saison.“

 

Jamie Whincup, Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering #888: „Wir stehen zwar auf dem Podium, aber das war eigentlich so nicht unser Ziel. Wir wollten das Rennen gewinnen, aber das war heute einfach nicht drin. Der Sprung auf das Podium in der turbulenten Schlussphase war glücklich, aber nicht unverdient. Wir haben alles gegeben.“

 

Shane van Gisbergen, Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering #888: “Der dritte Platz ist ein gutes Ergebnis. Uns hat vielleicht etwas die Pace für einen Platz ganz vorne gefehlt. Insofern sind wir alle sehr zufrieden. Wir haben das Maximum herausgeholt.“

 

Maro Engel, Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo BLACK FALCON #77: „Das Team hat megamäßig gearbeitet. Craft-Bamboo und BLACK FALCON – beide Teams zusammen. Das Auto war der Hammer. Wirklich stark. Tja, und dann die letzten Minuten. Plötzlich hatten wir einen Reifenschaden, der sich nicht angekündigt hatte. Vermutlich ein Carbonteil, das den Reifen durchstochen hat. Das ist schade und tut mir sehr leid für alle, die so hart gearbeitet haben. Trotzdem ist das Debüt des neuen Mercedes-AMG GT3 in der IGTC geglückt. Das Auto war unter extrem harten Bedingungen schnell und zuverlässig.“

Raffaele Marciello, Mercedes-AMG Team GruppeM Racing #999: “Natürlich bin ich enttäuscht über das Ergebnis. Das war einfach nur Pech. Wir hatten das nicht verdient. Aber das gehört nun mal auch zum Motorsport. Was unsere Leistung angeht, haben wir unser Bestes geben. Ich bin sehr stolz auf meine Teamkollegen.

 

Patrick Assenheimer (GER), BLACK FALCON #46: „Das war mein erstes Rennen auf dem Mount-Panorama. Ich muss sagen, das war eine super Erfahrung. Das ist wirklich eine hammergeile Rennstrecke. Wir haben lange um den Sieg in der Klasse gekämpft. Am Schluss war es der dritte Platz. Das ist auch okay für uns. Wir waren alle das erste Mal hier und sind sehr glücklich.“

Mark Griffith (AUS), Nineteen Corp. #19: „Der Mercedes-AMG GT4 war komplett neu für uns. Das Team hat das Auto aber perfekt vorbereitet und so konnten wir uns schnell zurechtfinden. Im Rennen lief das Auto problemlos. Dirk hatte mal eine kleinere Berührung, aber ansonsten war alles ohne größere Zwischenfälle.“

Ergebnis Liqui-Moly Bathurst 12 Hour 2020*:

Pos.

Ges.

Pos.

Klasse

Nr.

Fahrzeug

Team

Fahrer

1.

1.

Pro

7

Bentley Continental GT3

Bentley Team M-Sport

Jules Gounon, Jordan Pepper, Maxime Soulet

2.

2.

Pro

60

McLaren 720S GT3

59Racing

Alvaro Parente, Ben Barnicoat und Tom Blomqvist

3.

3.

Pro

888

Mercedes-AMG GT3

Mercedes-AMG Team Triple Eight Race Engineering

Shane van Gisbergen (NZL), Maximilian Götz (GER), Jamie Whincup (AUS)

...

 

 

 

 

 

5.

5.

Pro

77

Mercedes-AMG GT3

Mercedes-AMG Team Craft-Bamboo BLACK FALCON

Yelmer Buurman (NED), Maro Engel (GER), Luca Stolz (GER)

6.

6.

Pro

999

Mercedes-AMG GT3

Mercedes-AMG Team GruppeM Racing

Maximilian Buhk (GER), Felipe Fraga (BRA), Raffaele Marciello (ITA)

14.

3.

Silver Cup

46

Mercedes-AMG GT3 2016

BLACK FALCON

Patrick Assenheimer (GER), Sergej Afanasiev (RUS), Michele Beretta (ITA)

20.

4.

Pro-Am

75

Mercedes-AMG GT3 2016

SunEnergy1 Racing

Dominik Baumann (AUT), Kenny Habul (AUS), Martin Konrad (AUT), David Reynolds (AUS)

23.

2.

GT4

19

Mercedes-AMG GT4

Nineteen Corp.

Mark Griffith (AUS), Dirk Müller (GER), Harrison Newey (GBR)

DNS

DNS

Pro-Am

777

Mercedes-AMG GT3 2016

The Bend Motorsport Park

Nick Foster (AUS), Anton de Pasquale (AUS), Sam Shahin (AUS), Yasser Shahin (AUS)

* Auszug vorbehaltlich der Bestätigung des Veranstalters

 

 

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