IAA 2017: Daimler kündigt Elektro-Offensive an

Dr. Dieter Zetsche: "Bis 2022 werden wir das gesamte Mercedes-Portfolio elektrifizieren"

IAA 2017: Daimler kündigt Elektro-Offensive an: Dr. Dieter Zetsche: "Bis 2022 werden wir das gesamte Mercedes-Portfolio elektrifizieren"
Erstellt am 13. September 2017

Was Daimler-Chef Dr. Dieter Zetsche gestern auf der IAA-Pressekonferenz  der Welt mitzuteilen hatte, war ganz schön spannend - und zwar nicht nur wegen der Weltpremiere des Mercedes-AMG Project ONE. Die versammelten Journalisten spitzten ganz schön die Öhrchen, als Dr. Zetsche die Elektro-Strategie des Konzerns bekanntgab.

On the way: 50 elektrifizierte Fahrzeugvarianten

Bei Mercedes-Benz hat man sich in Sachen Elektro-Offensive viel vorgenommen. Dr. Zetsche: „ Bis 2022 werden wir das gesamte Mercedes-Portfolio elektrifizieren. Das bedeutet, dass wir unseren Kunden in jeder Mercedes-Baureihe mindestens eine elektrifizierte Alternative anbieten werden. Vom Kompaktwagen bis zum großen SUV. Wir planen hier mit mehr als 50 elektrifizierten Fahrzeugvarianten. Bei smart gehen wir noch weiter. Wir planen, unsere Marke smart bis 2020 in Europa und Nordamerika komplett auf elektrische Antriebe umzustellen. Der Rest der Welt folgt kurz darauf. Damit wird smart die erste Verbrenner-Marke, die vollständig auf reine Elektroantriebe umsteigt.“  

Mercedes-Benz befindet sich mitten im Wandel

Der Daimler-Chef machte klar: „Die Transformation hin zum emissionsfreien Fahren hat bei Mercedes längst begonnen. Das ist mir wichtig. Denn in der Diskussion der letzten Monate ist ohne Zweifel Vertrauen verloren gegangen. Nicht zuletzt Vertrauen in die Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit der deutschen Automobilindustrie."
Und um zu zeigen, was Elektrofahrzeuge heute schon können, kündigte der Daimler-Chef eine Rund-um-die-Welt-Tour - das Projekt „Intelligent World Drive“ an. Start heute, am 13.09.2017. Dr. Zetsche: „Von Frankfurt aus schicken wir ein Testfahrzeug auf Basis der neuen S-Klasse in die Welt. Auf fünf Kontinenten wird sie sich komplexen Verkehrssituationen stellen und wertvolle Erfahrungen sammeln."

Ohne Verbrenner geht es nicht

Doch die Elektrifizierung ist nur ein Schritt, neben vollelektrischem Antrieb und Hybrid-Technologie werden weiterhin Verbrennungsmotoren nötig sein, betonte Dieter Zetsche:  „Eine dieser Technologien von jetzt auf gleich zu verbieten, wäre aus heutiger Sicht ein klimapolitisches Eigentor. Wir brauchen alle drei Antriebsformen, um kurz- und mittelfristig eine spürbare Verbesserung der Luftqualität in unseren Städten und reduzierte CO2-Werte gleichzeitig zu erreichen. Unseren Kunden wollen wir dabei weiterhin jeweils die passendste Form individueller Mobilität bieten.“  

Autor: Mathias Ebeling

1 Kommentar

  • Pano

    Pano

    Im Zuge von Dieselskandal und Kartellverdacht war klar, daß die IAA noch mehr im medialen Fokus steht als sonst. Leider mußte ich feststellen, daß die sonst von mir sehr geachtete Frankfurter Rundschau in ihrer Berichterstattung sehr eindimensional argumentiert. Der deutschen Automobilindustrie im allgemeinen und Daimler im besonderen wird die Zukunftsfähigkeit abgesprochen. Festgemacht wird das am Project One, der als Symbol dafür herhalten muß, daß man in Stuttgart angeblich nix kapiert hat und immer noch glaubt sich mit Themen wie noch mehr Leistung profilieren zu müssen. Leider wurde dabei nicht erwähnt, daß das Ding nur 275 mal gebaut wird. Genausowenig war davon zu lesen, daß smart in den USA ab jetzt nur noch als Elektroversion verkauft wird und die Marke ab 2020 weltweit nicht anders zu haben sein wird. Auch kein Wort zum GLC mit Brennstoffzelle, nichts über die me Convention oder zu CASE etcpp. Natürlich muß man kritisch hinterfragen warum das erste EQ-Modell frühestens zur nächsten IAA in Serie geht. Genausowenig ist es nachvollziehbar warum erst nach 30 Jahren herumgeforsche der erste Mercedes mit Brennstoffzelle in Kleinserie geht. Und wenn es heisst, daß bis 2022 alle Baureihen elektrifiziert werden sollte jedem klar sein, daß damit in erster Linie Plug-In-Hybride und 48 Volt-Bordnetze gemeint sind. Aber dann sollte man sich zB von Seiten der FR die Mühe machen das gesamte Bild zu betrachten und sich nicht nur Einzelaspekte herauspicken, um die These von der schlafmützigen Autoindustrie angeblich bestätigt zu sehen. Die Beiträge auf Spiegel Online gehen auch nicht gerade zimperlich mit der Branche und Daimler um. Aber da ist man immerhin viel differenzierter am Thema dran. Uff, genug gemosert. Am Montag gucke ich mir das in Ruhe selbst an und, ja, ich gebe zu, ich freue mich darauf! Grüße Pano

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community