DTM Fahrerkader 2018

Wickens verlässt das Team, kommt dafür Wehrlein zurück?

DTM Fahrerkader 2018: Wickens verlässt das Team, kommt dafür Wehrlein zurück?
Erstellt am 18. Oktober 2017

Nur zwei Tage nach Saison-Ende kommt das Fahrerkarussell des Mercedes-AMG DTM Teams bereits gehörig auf Touren. Der Kanadier Robert Wickens verlässt das Team und fährt 2018 Indycar. Währenddessen verdichten sich die Gerüchte um eine Rückkehr des 2015er Meisters Pascal Wehrlein.

Pascal Wehrlein könnte 2018 wieder DTM-Pilot mit Stern sein!

"Das waren wahrscheinlich die besten sechs Jahre meines Lebens"

Abschied zum Saisonabschluss: Robert Wickens absolvierte am vergangenen Sonntag beim Saisonfinale in Hockenheim sein letztes DTM-Rennen. In der kommenden Saison wechselt der Kanadier in die IndyCar Serie, in der er mit Schmidt Peterson Motorsports sein Renndebüt geben wird.

Robert ging von 2012 bis 2017 sechs Jahre lang für Mercedes-AMG Motorsport in der DTM an den Start. "Das waren sechs fantastische Jahre in meinem Leben", sagte Robert. "Bis zu dieser Saison habe ich es nie wirklich in Betracht gezogen, Mercedes oder die DTM zu verlassen." Aber nachdem Mercedes-AMG Motorsport zum Ende der Saison 2018 seinen Ausstieg aus der DTM bekannt gegeben hat und das Interesse an Robert aus der IndyCar Serie immer größer wurde, kam die Chance für ihn genau zur richtigen Zeit. "Aber zunächst möchte ich mich bei Mercedes für die letzten sechs Jahre bedanken und ihnen viel Glück für die Zukunft wünschen. Das waren wahrscheinlich die besten sechs Jahre meines Lebens."

Robert Wickens saß zum letzten Mal in seinem C 63 DTM!

Neue Herausforderung im Formel-Sport

Robert schloss in seiner Zeit in der DTM viele Freundschaften fürs Leben und war immer stolz, ein Teil des Teams sein zu dürfen. "Es ging auf und ab, aber ich habe noch nie zuvor so viel Unterstützung von einem Team erhalten. Es war mir eine Ehre, die Marke zu vertreten und vielleicht war es ja auch nicht das letzte Mal." Für den Moment freut er sich aber auf seine neuen Aufgaben in der IndyCar Serie. "Mich erwartet eine sehr steile Lernkurve und viele Dinge werden komplett neu für mich sein. Ich bin zum Beispiel noch nie in einem Oval gefahren", verriet Robert. "Außerdem ist es kein Geheimnis, dass ich in den letzten sechs Jahren, in denen ich in der DTM unterwegs war, keine Formel-Rennwagen gefahren bin. Ich muss mich also sehr rasch wieder einleben, aber ich freue mich auf die neue Herausforderung."

Gibt Wehrlein ein Comeback?

Wer seinen Platz im Team einnehmen wird, ist noch nicht bekannt. Ein Kandidat ist ganz sicher der momentane Sauber-F1-Pilot Pascal Wehrlein, der immer noch kein F1-Cockpit für 2018 hat. Die Chancen darauf schwinden mit jedem Tag, so dass eine Rückkehr des 2015er DTM-Champions immer wahrscheinlicher wird. Ob dieser Schritt angesichts des AMG-Ausstieges zum Ende  der nächsten Saison für Wehrleins Karriere der richtige wäre, bleibt fraglich. Ähnliches gilt für den derzeitigen Ersatzfahrer Maximilian Günther, der den F3-Titel in diesem Jahr nur knapp verfehlte.  Der Schritt in die DTM wäre normalerweise in dieser Situation genau richtig, aber da ihm nur ein Jahr bliebe, um sich zu beweisen, wäre dies angesichts der Startschwäche vieler Rookies in der Meisterschaft ebenfalls bezweifelt werden. "Es hat keinen Sinn, für ein einziges verbleibendes Jahr einen Fahrer auszusondern und jemand Neues zu holen. Das wäre nicht zielführend … Vor diesem Hintergrund wäre es falsch, auf ein völlig neues Pferd zu setzen.", erklärte dann auch Ulrich Fritz gegenüber Motorsport-Total.

Fahrerkader kommt in Bewegung!

Der Abschied von Robert Wickens ist indes eine gute Nachricht für Maro Engel und die anderen Piloten, die nach einigen Äußerungen von Teamchef Uli Fritz zum Saisonende etwas unter Druck gerieten und fürchten mussten, ihren Platz an Wehrlein zu verlieren. "Ich hätte mir eine geschlossenere Mannschaftsleistung gewünscht", erklärt Mercedes-Rennleiter Ulrich Fritz nach dem Saisonfinale in Hockenheim gegenüber Motorsport-total.com. "Der Luggi (Lucas Auer; Anm. d. Red.) war fast immer vorn mit dabei, aber die anderen fünf können das eigentlich auch. Das sehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge." Als gesetzt gilt definitiv Lucas Auer, der in der DTM immer stärker wird und mittelfristig in die Formel 1 will. Auch Gary Paffett und Edo Mortara brauchen sich wohl den Äußerungen von Uli Fritz zufolge keine Sorgen zu machen. Paul di Resta könnte hingegen 2018 fehlen, da er sich noch intensiv um das freie F1-Cockpit bei Williams bemüht. Übrigens ein Cockpit, um das auch Pascal Wehrlein noch kämpft. In der DTM zeigte di Resta in dieser Saison sehr schwankende Leistungen. Das gilt im Prinzip auch für Maro Engel, der aber als Wiedereinsteiger nach 2011 als Rookie zu werten ist, dem man Zeit geben muss. "Maro Engel war zwar früher schon einmal in der DTM, aber wir sehen ihn im Jahr 2017 als Neuling. Mit einem Sieg und einigen weiteren Punkten hat er das ganz gut gemacht", sagt Ulrich Fritz. Eine zweites Jahr hätte Maro angesichts dessen definitiv verdient!

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