Daimler tritt bei Mobilitätsdiensten auf die Bremse

Ernüchterung nach Hype: Robotaxi-Projekt wird aus Kostengründen entschleunigt

Daimler tritt bei Mobilitätsdiensten auf die Bremse: Ernüchterung nach Hype:  Robotaxi-Projekt wird aus Kostengründen entschleunigt
Erstellt am 18. November 2019

Im Frühjahr 2019 meldete Mercedes-Benz: "Wir bereiten uns darauf vor, ab 2021 eine große Zahl an Robotaxis bereitzustellen." So ließ sich jedenfalls damals Dr. Michael Hafner, bei Daimler Leiter des Centers Automatisiertes Fahren und Aktive Sicherheit, zuversichtlich vernehmen. (Mercedes-Fans.de berichtete HIER) Im Im Herbst 2019 nun kassiert der Daimler dieses Aussage wieder und tritt bei dem zusammen mit Bosch vorangetriebene Projekt der Robotaxis auf die (Kosten-)Bremse.

10.000 autonome fahrende Sterne zur Personenbeförderung wollte Mercedes-Benz in einem ersten Schwung auf die Straße bringen. Es war ein Projekt, das man bei Bosch und Daimler mit Feuereifer anging. 2018 forcierten Bosch und Daimler die Entwicklung des vollautomatisierten und fahrerlosen Fahrens in der Stadt, als man Kalifornien als Pilotregion für die erste Level-4-Testflotte ausgewähle. (Level 4 ist die Vorstufe zum autonomen Fahren, bei welcher das Fahrzeug den überwiegenden Teil seiner Fahrt selbständig navigiert. Bei der höchsten Stufe 5 sind Lenkrad und Pedalerie im Auto sogar obsolet, weil das Fahrzeug sämtliche Fahrfunktionen übernimmt. Einen Fahrer gibt es nicht mehr. Alle Insassen sind Passagiere.) Auf den Überschung folgt nun aber Ernüchterung, denn der neue Daimler-Chef Ola Källenius setzt auch hier den Rotstift an. Die Ausgaben dafür müssten gedrosselt werden, zitiert die Nachrichtenagentur Reuters den Daimler-Chef. Laut Reuters gab Källenius als Begründung an, ddass das Geschäft mit einer Robotaxi-Flotte einen hohen Kapitalbedarf einerseits und unsichere Gewinnaussichten andererseits habe. Darum habe sich Daimler entschlossen habe, nicht unter den ersten Anbietern sein zu müssen. Kurz: Das Beste oder nichts bedeutet im Hause Daimler in diesem Falle jedenfalls nicht, der Erste sein zu wollen, der Robotaxis-Dienste im großen Stil anbietet. De facto überlässt der Stern damit der Google-Tochter Waymo zunächst einmal das Feld. Waymo will in den USA jetzt in in einem begrenzten Areal den Testbetrieb mit einigen hundert Kunden aufnehmen. (Newsquelle: Reuters)

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling

1 Kommentar

  • Pano

    Pano

    Von allen Ankündigungen (oder auch Andeutungen) wo beim Daimler gespart wird, kann ich diese am ehesten nachvollziehen. Der technsiche Vorsprung von Waymo ist wohl sehr groß. Fakt ist aber auch, daß Waymo den Mutterkonzern Google/Alphabet bis jetzt extrem viel Geld gekostet hat und übehaupt nicht absehbar ist wann signifikante Umsätze zu erwarten sind. Eine App im Google Playstore bringt noch lange keine Gewinne. Außerdem hält man sich inwzischen auch bei Waymo mit großen Ankündigungen eher zurück. Im Oktober erklärte deren Chef, daß autonome Trucks eher zu erwarten sind als Robotaxis. Womit wir wieder bei Daimler wären. Denn an autonomen LKWs speziell für die USA soll dort weiter gearbeitet werden, weil dieser Bereich komerziell und technisch vielversprechender ist. Grüße Pano

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