Autohaus: Mercedes-Vertrieb will direkt und mehr digital verkaufen

Stichtag 01.06.2023: Mercedes führt Agenturmodell in Deutschland ein

Autohaus: Mercedes-Vertrieb will direkt und mehr digital verkaufen: Stichtag 01.06.2023:  Mercedes führt Agenturmodell in Deutschland ein
Erstellt am 30. März 2023

Update: 30.03.2023

Der Termin für den Startschuss des für alle Mercedes-Benz-Neuwagenhändler verpflichtenden Agenturmodells in Deutschland steht fest. Es ist der 01.06..2023. Dann sind Autohäuser nur noch Agenturen mit angeschlossenem Werkstattbetrieb. Dann gelten in allen Autohäusern einheitliche Preise für Neuwagen - wobei diese nach den Kategorien Privatkunden, Geschäftskunden und Geschäftskunden mit Fahrzeugflotten unterschiedlich gestaltet sein können. Die Preise aber bestimmt der Mercedes-Benz-Vertrieb. Gehandelt und gefeilscht kann ab 01.06.2023 nicht mehr werden. Der Händler vor Ort kann von sich aus keine „Hauspreise“ oder Rabatte auf neue Mercedes-Pkw mehr anbieten.

 

Artikel vom 06.03.2023: Das kommt 2023: Mercedes führt Agenturmodell in Deutschland ein

Das Ende des klassischen Mercedes-Benz Autohauses auch in Deutschland ist nah - denn es kommt definitiv in diesem Jahr 2023 auf Händler und Kunden zu. Mercedes hatte es im Jahr 2021 bekannt gegeben, dass man mit seinen europäischen Händlern in Sachen Direktvertrieb überein gekommen sei. Zwischenzeitlich hat man das Agenturmodell, das die Händler entmachtet, in Österreich, Schweden und Südafrika getestet. Zu Beginn des Jahres wurde es auch in Großbritannien eingeführt. Nun ist Deutschland an der Reihe. Noch in diesem Jahr (man sagt, im Frühsommer  werde es geschehen) wird die Umstellung erfolgen - mit tief greifenden Auswirkungen.

Warum stellt Mercedes-Benz auf das Agenturmodell um? Der Erfinder des Automobils will
die absolute Preiskontrolle über seine Produkte. Im Agenturmodell ist die individuelle Preisgestaltung durch die bislang wirtschaftlich eigenständig arbeitenden und kalulierenden Händler nämlich nicht mehr möglich sein wird. Der Kunde kauft seinen neuen Mercedes-Benz nämlich nicht länger bei Mercedes-Autohaus Müller oder Mercedes-Benz Meier, sondern er schließt einen Verkaufsvertrag direkt mit dem Vertrieb. Händlerrabatt? War gestern! Der Händler, der nicht mehr Verkäufer, sondern nur noch Vermittler ist, erhält für seine Dienstleistung eine Provision vom Vertrieb - aber am Verkaufspreis kann er definitiv nicht mehr schrauben. Das Agenturmodell macht den Mercedes-Benz Vertrieb vom Groß- zum Einzelhändler. Er hat die Kontrolle über Preise und ihre Stabilität. Der Händler wird seiner unternehmerischen Freiheiten größtenteils beraubt und wird an die Kette des übergeordneten Vertriebs gelegt.


Aber da ist noch eine zweite Kröte, die der Handel infolge der Umstellung auf das Agenturmodell schlucken muss. Mercedes-Benz will nämlich die Menge an Verkaufsfläche deutlich verringern - weil mehr online in den Mercedes-Benz eigenen Shops verkauft werden soll und auch kleinere Kommunen als Standort für einen offiziellen Mercedes-Benz Händler dem Mercedes-Vertrieb eher weniger in die neue Händlerstruktur passen, eher unattraktiv erscheinen. "Wir werden in Deutschland bis 2028 etwa 15 bis 20 Prozent der Verkaufsflächen an unseren Standorten reduzieren", zitiert das Manager Magazin eine Aussage von Mercedes- Vertriebschefin Britta Seeger aus April 2022.

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