Bei Porsche hat der Verbrenner noch Zukunft

Porsche geht nicht den Mercedes-Weg und setzt auf E-Fuel

Bei Porsche hat der Verbrenner noch Zukunft: Porsche geht nicht den Mercedes-Weg und setzt auf E-Fuel
Erstellt am 10. Januar 2022

Update vom 10.01.2022
Denkt man an Porsche, denkt man an Sportwagen, denkt man an Neunelfer, denkt man an 6-Zylinder-Boxer, denkt man an Verbrenner. Auch die Zuffenhausener haben den Verbrennungsmotor noch nicht abgeschrieben. Im Gegenteil: Für die Kunden der ikonischen deutschen Sportwagenmarke soll der Verbrenner noch viele Jahre lang brummen - und irgendwann mit E-Fuels betankt werden. Porsche investiert viel Geld in diesen synthetischen Kraftstoff. Gemeinsam mit Siemens Energy hat man im letzten Jahr in Chile den Bau einer Industrieanlage zur Herstellung nahezu CO2-neutralen Kraftstoffs (E-Fuel) begonnen. Sie soll 2022 rund 130.000 Liter E-Fuels erzeugen, dann rasch wachsen und in zwei Stufen eine Produktionsmenge bis zum Jahr 2024 von etwa 55 Millionen Liter E-Fuels und bis zum Jahr 2026 rund 550 Millionen Liter E-Fuels ausstoßen. Die Idee dahinter: Mit E-Fuels lassen sich bis zu 90 Prozent der fossilen CO2-Emissionen im Verbrenner reduzieren. Die Idee ist gut, aber sie wird u.a. von Umweltverbänden kritisiert. Alles andere als umweltfreundlich sei der mit der Kraft des Strom hergestellte synthetische Kraftstoff. Und er werde auch viel zu teuer sein.

Dem widersprach Porsche-Einkaufschefin Barbara Frenkel im Interview mit dem Handelsblatt. In Anbetracht von aktuell des globalen Fahrzeugbestandes von rund etwa 1,3 Milliarden Verbrennern, bedeutete E-Fuels einen großen Adhoc-Beitrag zum Klimaschutz. Sie sagte: „Bis diese Flotte durch Elektroautos ersetzt ist, werden noch viele Jahre vergehen. Mit synthetischen Kraftstoffen verringert sich der CO2-Ausstoß des Fahrzeugbestands sofort.“ Mit E-Fuels ließen sich nicht nur Bestandsfahrzuge, sondern auch historische Automobile (Youngtimer und Klassiker) so gut wie CO2-neutral fahren. Und was ist mit den Kosten? Hier zeigt sich die Porsche-Managerin der Zukunft sehr optimistisch zugewandt, wenn sie sagt, dass der Preis „unter zwei Dollar pro Liter sinken” könnte.

Urspünglicher Artikel vom 19.11.2020

Während Mercedes-Benz im Pkw-Bereich seine Zukunft auf batterieelektrische Fahrzeuge baut, will man bei Porsche einen technologieoffeneren Weg einschlagen. Porsche-Chef Oliver Blume spricht sich ausdrücklich für Wasserstoff als Brennstoff für herkömmliche Verbrenner sowie für synthetische Kraftstoffe aus - und er liegt da auf einer Linie mit BMW-Chef Oliver Zipse, der im Sommer den Ausbau der Wasserstoff-Tankstelleninfrastruktur für Pkw und Lkw gefordert hat. „Synthetische Kraftstoffe stehen nicht in Konkurrenz zur Elektromobilität, sondern ergänzen sie sinnvoll, insbesondere rückwärtsgerichtet“, sagte Blume im Gespräch mit auto motor und sport. Als Zeitraum nennt Blume den Einsatz innerhalb der nächsten zehn Jahre.

Voraussetzung beispielsweise für den Einsatz von Wasserstoff sei es, dass er „an Orten auf der Welt produziert“ werde, wo „nachhaltige Energie im Überschuss vorhanden ist“, so Blume. „Aus der Synthese mit CO2 aus der Luft wird grünes Methanol erzeugt und in Kraftstoff umgewandelt.“ Dieses Methanol habe viele Vorteile gegenüber reinem Wasserstoff, nämlich „Transport ohne Kühlung und Verdichtung, die Nutzung der heutigen Infrastruktur sowie der Einsatz in traditionellen Verbrennungsmotoren mit hoher Effizienz ohne eine zusätzliche Brennstoffzelle im Auto“. Dabei will Porsche diese Kraftstoffe bald auch in der Praxis einsetzen. „Perspektivisch denken wir an den Einsatz im Motorsport, den Porsche Experience Centern, aber in weiterer Zukunft auch bei Fahrzeugen im Bestand.“ Blume denkt an einen Zeitraum von „über etwa zehn Jahre – wenn wir an hundertprozentig nachhaltige, designte Kraftstoffe denken“. (Newsquelle: S-Press Medien, Bilder: Porsche (3))

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