Formel 1: Großer Preis von China Vorschau

Zurück in die Erfolgsspur?

Formel 1: Großer Preis von China Vorschau: Zurück in die Erfolgsspur?
Erstellt am 7. April 2015

Am kommenden Sonntag geht die Formel-1-Saison 2015 in die dritte Runde. Auf dem Shanghai International Circuit findet am frühen Morgen unserer Zeit der Große Preis von China statt.

Für das Team Mercedes AMG Petronas um Vorjahres-Sieger Lewis Hamilton gilt es, nach der etwas überraschenden Niederlage gegen Ferrari-Pilot Sebastian Vettel beim letzten Lauf in Malaysia wieder zurück zu alter Stärke zu finden. Überraschend war nicht allein die Tatsache des Ferrari-Sieges, sondern die relative Lockerheit, mit der dieser Gewinn stattfand. Nun gilt es in China herauszufinden, ob dies den besonderen Bedingungen in Malaysia geschuldet war oder ob die Italiener tatsächlich zu den Silberpfeilen aufgeschlossen haben.

Im Mercedes-AMG-Lager fühlt man sich jedenfalls gut gerüstet für das Rennen. Nico Rosberg, der im Jahre 2012 hier seine erste Pole und seinen ersten Sieg feiern konnte, ist genauso ein Fan der selektiven Strecke wie sein Teamkollege Lewis Hamilton. Die Begeisterung der einheimischen Fans ist riesengroß und motiviert das gesamze Team nochmals zu Höchstleistungen.

Lewis Hamilton: Malaysia war ein hartes Wochenende. Das ist es angesichts der Hitze immer. Aber mit Problemen am Auto am Freitag, Regen während des Qualifyings am Samstag und einem Rennen, das für uns am Sonntag nicht nach Plan verlaufen ist, war es diesmal besonders schwierig. Letztendlich haben wir die bestmöglichen Entscheidungen getroffen. Es gibt jedoch stets Raum für Verbesserungen. Deshalb haben wir hart daran gearbeitet, um alles für das kommende Rennen in China zu analysieren. Shanghai ist einer meiner Lieblingsorte - ganz einfach wegen der Fans. Ich weiß nicht wie sie es machen, aber sobald wir am Flughafen landen, wissen sie, dass wir hier sind. Diese Unterstützung ist wirklich unglaublich. Die Strecke bietet andere Herausforderungen als der Albert Park und Sepang. Ich mag den Kurs jedoch sehr. Er liegt meinem Fahrstil sehr gut. Im vergangenen Jahr habe ich das Rennen gewonnen. Insgesamt stand ich dort nur zwei Mal nicht auf dem Podium. Mein Ziel lautet, darauf aufzubauen und wieder an die Spitze zu gelangen.

Nico Rosberg: Das zurückliegende Rennwochenende verlief für mich nicht besonders toll. Ich habe meine Runde im Qualifying nicht zusammenbekommen und verlor dann im Rennen Zeit in der Box. Das erschwerte es mir, zurückzuschlagen und Lewis einzuholen. Wir haben daraus definitiv einige Lehren gezogen. Jetzt ist es in China an der Zeit, das auf der Strecke umzusetzen. Shanghai ist eine großartige Strecke für mich. Dort habe ich 2012, in meiner dritten Saison mit den Silberpfeilen, meine erste Pole und meinen ersten Sieg geholt. Es war kein perfekter Start in mein sechstes Jahr mit dem Team, aber ich bin fest entschlossen, dass an diesem Wochenende umzukehren. Mein Teamkollege wird das natürlich anders sehen, ebenso wie mein Landsmann in dem roten Auto, da bin ich mir sicher. Aber diese Strecke hat mir schon immer gut gelegen. Deswegen habe ich mir dort ein starkes Wochenende vorgenommen.

Toto Wolff, Mercedes-Benz Motorsportchef: Wir hatten nach Malaysia einiges, worüber wir nachdenken mussten. Es mag ein gutes Ergebnis für den Sport gewesen sein, aber für uns stellte es einen Weckruf dar. So etwas darf man sich nicht oft leisten. Obwohl wir zwei Fahrer auf dem Podium hatten, haben wir uns jedes Gebiet ganz genau angeschaut, auf dem wir besser hätten sein können. Unsere Gegner haben sich gesteigert und jetzt müssen wir das ebenfalls schaffen. Wir betonen bereits seit Melbourne, dass wir die gesamte Saison lang einen Kampf um beide WM-Titel erwarten. Dafür müssen wir jede Gelegenheit nutzen. Die nächste Chance dazu erhalten wir in China - auf einer Strecke, die für das Team in der Vergangenheit ein gutes Pflaster gewesen ist. Lewis weist dort eine großartige Bilanz auf und Nico wurde dort in den Kreis der Sieger aufgenommen. Wir haben alle Werkzeuge zur Verfügung. Jetzt müssen wir an diesem Wochenende das Beste daraus machen.

Paddy Lowe, Executive Director (Technical): Wie nach jedem Rennen haben wir das Wochenende in Sepang ausführlich analysiert, um Verbesserungsmöglichkeiten zu identifizieren. Die größte Schwäche war unser Umgang mit den Reifen auf den Long Runs. Dazu haben die selbst für malaysische Standards außerordentlich hohen Streckentemperaturen beigetragen. Dennoch ist es entscheidend, ein Auto zu haben, das auf allen Strecken und bei allen Bedingungen funktioniert. Daran müssen wir arbeiten. China stellt eine andere Herausforderung dar. Die Temperaturen können dort von Jahr zu Jahr dramatisch variieren. Im Allgemeinen sind sie allerdings recht niedrig. Im Gegensatz zu Sepang liegt das Augenmerk hier auch auf der Vorderachse. Es gibt eine gute Mischung aus Kurven und langen Geraden. Demnach wird es interessant sein zu sehen, wie die unterschiedlichen Autos mit einer erneut anderen Streckencharakteristik zurechtkommen. Es ist jetzt deutlicher denn je, dass wir im Kampf um die Weltmeisterschaft ernsthafte Konkurrenz haben. Aus diesem Grund werden wir mit Volldampf an Performance-Verbesserungen arbeiten. Für Shanghai haben wir eine Reihe an neuen Aerodynamik-Entwicklungen mit denen wir im Vergleich zu Malaysia eine verbesserte Performance anpeilen.

Fotos: Daimler

Hier gehts zum Rennbericht aus Sepang, Malaysia: Formel 1 Rennen in Malaysia Vettel siegt souverän, beide Silberpfeile auf dem Podium In der Hitze von Malaysia konnten die beiden Silberpfeil-Piloten Lewis Hamilton und Nico Rosberg hinter Sebastian Vettel im Ferrari auf das Podium fahren.

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