Formel 1 GP von Australien - Rennen

Silberpfeile trotz überlegener Leistung geschlagen von Vettel!

Formel 1 GP von Australien - Rennen: Silberpfeile trotz überlegener Leistung geschlagen von Vettel!
Erstellt am 25. März 2018

Endlich wieder Formel 1! Der GP von Australien eröffnete die F1-Sauison 2018. Die Silberpfeile zeigten sich in bestechender Form. Trotzdem konnte Ferrari-Pilot das Rennen mit viel Glück für sich entscheiden.

Hamilton im Qualifying in einer eigenen Liga!

Lange wurde im Vorfeld gerätselt, beobachtet und analysiert. Wer hat das stärkste Paket geschnürt? In den Trainings des GP von Australien wurde es nun Ernst. Und all die, die den Silberpfeil ganz vorn auf dem Zettel hatten, schienen richtig zu liegen. Vor allem die Traumrunde des Weltmeisters Lewis Hamilton, der sämtlichen Konkurrenten fast eine halbe Sekunde einschänkte, bewies einmal mehr, dass der Silberpfeil auf eine Runde und ohne Verkehr nicht zu schlagen ist. Ferrari sortierte sich dahinter ein. Valtteri Bottas hingegen flog schon in seiner ersten schnellen Runde in Q3 spektakulär ab und zerlegte seinen Silberpfeil. Durch den fälligen Getriebewechsel und die darauf folgende Strafe musste der Finne von Position 15 ins Rennen gehen.

Start und erste Rennhälfte ohne Gefährdung!

Auch den Rennstart am Sonntag entschied Hamilton locker für sich. Die Ferrari konnten im Anschluss zwar folgen, kamen aber nie in direkte Schlagdistanz. Als Hamiltoms erster Verfolger Kimi Räikkönen zu einem Undercut - ein früher Boxenstopp, um mit frischen Reifen einen Vorsprung auf den Führenden heraus zu fahren - ansetzte, konterte das Silberpfeil-Team sofort, indem man es auch Hamilton hereinholte, um Reifen zu wechseln. Vettel, der zu diesem Zeitpunkt hinter Räikkönen fuhr, blieb auf der Strecke und ging in Führung. Durch den noch zu erfolgenden Reifenstopp war Vettel zu dieser Zeit aber keine Gefahr für Hamilton. Dachte man...

Das Safety Car brachte die Wende - zum Vorteil Ferraris!

Das änderte sich kurze Zeit später durch den Doppelausfall der beiden Hass-Renner, pikanterweise ebenfalls mit Ferrari-Motoren befeuert. Durch die auf der Strecke liegen gebliebenen Fahrzeuge wurde zunächst das virtuelle, danach das reale Safetycar ausgerufen. Vettel nutzte die Chance und kam sofort an die Box. Hamilton musste auf der Strecke langsam fahren und verlor so viel Zeit. Das Ergebnis: Vettel kam knapp für den amtierenden Champion wieder auf die Strecke.

Silberpfeil mit alten Schwächen!

Normalerweise hätte Hamilton beim Restart und in der Folge gute Chancen haben sollen, den Ferrari aufgrund der überlegenen Performance des Silberpfeiles zu überholen. Aber der Brite tat sich bereits schwer daran, im DRS-Fenster von einer Sekunde Abstand zu bleiben. Hier zeigte sich wie schon in der letzten Saison die Schwäche des Silberpfeiles, wenn er hinter anderen Fahrzeugen herfahren muss. Hamilton kam nur mit äußerstem Einsatz in Schlagdistanz. Vettel konnte aber alle Versuche des Weltmeisters cool kontern. Bei einem dieser Versuche verbremste sich Hamilton und handelte sich mehrere Sekunden Rückstand ein. Diese konnte er bei freier Fahrt zwar umgehend wieder aufholen, kam aber erneut direkt hinter Vettel in Schwierigkeiten, auch weil sein Motor wegen des Windschattens überhitzte. Schließlich musste er seine Versuche aufgeben und mit Rang zwei Vorlieb nehmen. Sein Gesicht auf dem Podium sprach Bände.

Bottas mit zähem Rennen!

Auch Valtteri Bottas konnte ein Lied von der Überholschwäche des Silberpfeiles singen. In der ersten Rennhälfte führte für den Finnen kein Weg nach vorn. Erst nach dem Restart konnte er einige Plätze gutmachen und amn Ende auf Rang 8 ins Ziel fahren. Allerdings ist die Strecke in Melbourne bekannt dafür, kaum Überholmöglichkeiten zuzulassen. Andererseits bewiesen Piloten wie Ricciardo oder Hülkenberg, dass überholen auch in Melbourne durchaus möglich ist.

Fahrer

Chassis Nr.

Grid

Ergebnis  

Schn. Runde

Lewis Hamilton

F1 W09 EQ Power+/01

P1

P2

1:26.444 (Runde 50)

Valtteri Bottas

F1 W09 EQ Power+/03

P15

P8

1:27.019 (Runde 54)

 

Strategie

Start

1. Stopp

 

 

Nr. 44

UltraSoft

Soft (Runde 19)

 

 

Nr. 77

UltraSoft

SuperSoft (Runde 26)

 

 


Lewis Hamilton 
Ich habe heute alles gegeben, aber damit hatte keiner gerechnet. Ich kann es immer noch nicht ganz glauben und verstehe nicht wirklich, was passiert ist. Sobald ich bei meinen Ingenieuren bin, werden wir eine Besprechung haben und erst dann werde ich es erfahren. An diesem Wochenende wurde so viel über den Party-Modus oder darüber, ob Ferrari schnell genug sein würde, gesprochen. Aber ich glaube nicht, dass der Abstand so groß war, wie es gestern den Anschein hatte. Ich bin nur eine gute Runde gefahren und vielleicht hatte Sebastian nicht seine beste. Aber heute waren sie sehr schnell. Ich griff gegen Ende etwas an, aber sie lagen heute innerhalb einer Zehntel zu uns. Zumindest weiß ich für mich, dass ich an diesem Wochenende alles gegeben habe. Ich bin davon überzeugt, dass es für das Team schmerzhaft ist, aber wir werden uns sammeln und daran arbeiten. 
 
Valtteri Bottas 
Heute war ein etwas frustrierender Tag. Ich habe Punkte eingefahren, aber nicht so viele, wie ich mir erhofft hatte - selbst von Startplatz 15. Wir hatten ein gutes Auto, das sich genauso wie im Qualifying anfühlte. Das Team hat richtig gute Arbeit abgeliefert. Leider konnten wir nichts daraus machen, weil das Überholen auf dieser Strecke sehr schwierig ist. Während ich hinter anderen Autos hergefahren bin, hatte ich auch ein paar Überhitzungsschwierigkeiten mit dem Motor. Deshalb musste ich mehrmals zurückstecken. Es war ein enttäuschendes Wochenende und sicherlich kein ideales erstes Rennen. Aber es stehen noch 20 Rennwochenenden aus. Wir müssen aus diesem Wochenende unsere Lehren ziehen und dann in zwei Wochen in Bahrain wieder angreifen.
 
Toto Wolff 
Das war eine verpasste Chance und somit eine bittere Pille für uns. Nach dem Boxenstopp von Lewis glaubten wir, dass wir die Szenarien für eine Safety Car-Phase und ein virtuelles Safety Car so abgedeckt hätten, dass Sebastian nicht an die Box gehen und vor Lewis wieder herauskommen könnte. Wir hätten um mehrere Sekunden im sicheren Bereich liegen müssen. Dann sahen wir plötzlich auf den TV-Bildschirmen, dass das nicht der Fall war. Bei einem VSC ist es normal, dass man manchmal davon profitiert und manchmal etwas verliert. Aber es war eindeutig ein Problem auf unserer Seite, das wir analysieren, verstehen und beheben müssen. Es ist umso frustrierender, weil wir heute die Pace für einen Sieg hatten. Lewis kontrollierte das Rennen im ersten Stint sowie nach seinem Boxenstopp. Es sah so aus, als ob er auf Kurs zu einem starken Sieg liegen würde. Aber es hat nicht sollen sein. Bei Valtteri wussten wir, dass es bei diesem Rennen hart werden würde, Boden gutzumachen. Die Abstände zwischen den Teams werden geringer und auf dieser Strecke ist das Überholen von allen Kursen im Kalender am schwierigsten. Valtteri zeigte drei Überholmanöver auf der Strecke und profitierte vom VSC. Aber danach steckte er auf den letzten Runden in einem DRS-Zug fest. Glückwunsch an Ferrari zu ihrem heutigen Sieg. Für uns ist das schwer zu schlucken, aber es gibt sehr viele Lehren, die wir daraus ziehen können, um dann beim nächsten Mal gestärkt zurückzuschlagen. 
 
James Allison 
Wir kamen mit großen Hoffnungen nach Melbourne und haben nun in dem Wissen, dass wir uns als Team unter Wert verkauft haben, eine lange Heimreise vor uns. Unsere Pace an diesem Wochenende ist vielversprechend für den Rest der Saison, aber sie bringt uns nichts, wenn wir sie nicht umsetzen können, weil wir nicht richtig auf den Rennverlauf reagieren - und das ist uns heute nicht gelungen. Jetzt müssen wir unsere Fehler analysieren und sie beheben. Danach konzentrieren wir uns auf das nächste Rennen, bei dem wir das korrigieren möchten.

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