Maybach-Limousinen der Baureihe 240 (2002 - 2010)

Nicht mal Fliegen ist schöner: Maybach hebt den Luxus auf ein neues Level!

Maybach-Limousinen der Baureihe 240 (2002 - 2010): Nicht mal Fliegen ist schöner: Maybach hebt den Luxus auf ein neues Level!
Erstellt am 10. Oktober 2019

"Das Coupé ist seit jeher die schönste Art Mercedes S-Klasse zu fahren", sagte Mercedes-Benz Chef Dr. Zetsche auf der IAA im Jahr 2013. Wie Recht der Daimler-Ex-Boss doch hat. Wir alle wissen doch, wie schön es ist, am Steuer eines Mercedes zu sitzen. Nur selten und höchst ungern geben wir den Schlüssel ab und nehmen auf einem der anderen Sitze Platz. Es sei denn, es bietet sich ein Platz im Fond eines Maybachs an. Das sagen wir doch gerne „JA!“. Der Mercedes-Maybach bietet eben die schönste Art hinten zu sitzen.

Am 24. Juni 2002 verließ das erste Exemplar des damals neuen Maybach  (Baureihe 240) das Werk in Sindelfingen. Mit diesem Fahrzeug belebte die damalige DaimlerChrysler AG eine der exklusivsten deutschen Automobilmarken neu. Eine Woche später wurde das außergewöhnliche Automobil in New York der Weltöffentlichkeit gezeigt. Und im Herbst 2002 wurden die ersten Exemplare den Kunden übergeben.

Die Qual der Wahl: Maybach 62 oder Maybach 57?

Die Luxusmarke Maybach bot ihren Kunden zwei höchst exklusive Limousinen zur Auswahl: Das Spitzenmodell Maybach 62 (Länge 6,17 Meter)  und den Maybach 57 (Länge 5,73 Meter). Ausgestattet mit der Automobiltechnologie des 21. Jahrhunderts und dem technischen Vorsprung der Schwestermarke Mercedes-Benz, galten die neuen Maybach-Modelle als innovativste Luxuswagen der Welt.

Die Herstellung der Maybach‑Limousinen passiert in Sindelfingen. Hier werden im Durchschnitt  fünf Modelle pro Tag produziert. Zur exklusiven Serienausstattung gehört die elektrohydraulische Bremse Sensotronic Brake Control (SBCTM), die elektronisch gesteuerte Luftfederung AIRMATIC DC (Dual Control), die Sprachbedienung LINGUATRONIC, das Bedien- und Anzeigesystem COMAND APS und der automatische Notruf TELEAID.

Angetrieben von einem V12 „Typ 12"‑Motor mit 550 PS

Dazu kamen Lösungen, die eigens für Maybach entwickelt wurden: Hier stand der „Typ 12"‑Motor mit 405 kW (550 PS) Leistung an erster Stelle. Er war das weltweit leistungs- und drehmomentstärkste Serientriebwerk in einer Limousine. Außerdem boten die Maybach-Typen ein 600‑Watt-Soundsystem mit Dolby-Surround-Klang an jedem Sitzplatz, eine leistungsfähige Vierzonen-Klimatisierung auf Basis zweier separater Klimaanlagen für vorne und im Fond. Auf Wunsch stattete Maybach die Highend-Luxuslimousinen mit einem eigens entwickelten Solarmodul aus, das je nach Modellvariante im vorderen oder hinteren Teil des Dachs Platz fand. Auf einer Fläche von rund einem halben Quadratmeter wandelten 30 Solarzellen das Sonnenlicht in elektrische Energie um und erzeugten eine Leistung von bis zu 63 Watt. Der Solarstrom floss, sobald die Zündung ausgeschaltet war und trieb das Lüftungsgebläse der vorderen Klimatisierungsautomatik an. Dadurch zirkulierte permanent frische Luft durch den Innenraum. Der Effekt: Instrumententafel, Sitze und andere Innenraumteile heizten sich im Sommer weniger stark auf.

Exklusiv im Maybach 62 gab es neuartige Ruhesitze mit bequemer Liegeposition im Fond: Rief der Fondpassagier die vorprogrammierte Ruhestellung per Tastendruck ab, neigte sich die Rückenlehne langsam um bis zu 47 Grad nach hinten und gleichzeitig schwenkten im unteren Bereich des Sitzes eine Unterschenkelauflage und eine Fußstütze nach vorne. Sieben Elektromotoren brachten den Sitz in die gewünschten Positionen. Einstellbare Luftkissen in den Rückenlehnen der Front- und Fondsitze und eine programmgesteuerte Massagefunktion gehörten zum Sitzkomfort.

Ein technisches Highlight der ganz besonderen Art feierte im Maybach 62 Weltpremiere: Das neuartige elektrotransparente Panoramadach. Mit seiner eleganten Kassettenstruktur aus hochwertigem Holz wölbte es sich wie eine Glaskuppel über die Fondpassagiere.

Kühlschränke, Faxgeräte und TV-Geräte

Im Interieur zeigten sich wertvollste Materialien, darunter je nach Modellvariante bis zu 78 handwerklich verarbeitete Edelholzteile. Alles, was anspruchsvolle Menschen auf Reisen für Unterhaltung, Kommunikation und Wohlbefinden benötigten, war serienmäßig an Bord: vom DVD-Spieler, Camcorder, MP3-Player bis zum TV-Empfänger, vom Kühlfach bis zum kabellosen Telefon mit zwei Bedienhörern. Bei dem auf Wunsch lieferbaren Business-Paket, das individuell nach Absprache mit dem Kunden zusammengestellt wurde, integrierten die Sindelfinger Elektronikingenieure per „Bluetooth"‑Technologie ein Notebook in dem Fahrzeug. Es ermöglichte die direkte Nutzung des im Maybach installierten Telefonbuches sowie das Senden und Empfangen von Fax-Briefen und den Internetzugang. Als Peripheriegeräte waren ein Farb-Tintenstrahldrucker und ein „ Personal Digital Assistent" (PDA) lieferbar, die ebenfalls via Bluetooth drahtlos vernetzt wurden.

Wem das noch nicht genug war, konnte sich sein Maybach weiter individualisieren:  Vom maßgefertigten Kofferset bis zum Champagnerkelch aus Sterlingsilber, vom Humidor bis zum Golfbag. Weiter konnten Maybach‑Kunden zwischen sechs Grand-Nappaleder-Farben und drei hochwertigen Holzsorten wählen. Für die Lackierung der Karosserie bot die automobile Luxusmarke ein Spektrum von 17 Farbtönen an, die sich - als weiteres elegantes Merkmal der Maybach‑Automobile -‑ zweifarbig miteinander kombinieren ließen.

Ein Spurt wie bei einem Supersportler

Aus 5,5 Liter Hubraum entwickelte das Maybach‑Triebwerk mithilfe einer Biturbo-Aufladung 405 kW (550 PS) Leistung und stellte bereits ab 2300/min ein maximales Drehmoment von 900 Newtonmetern zur Verfügung. Die Beschleunigung von 0 auf 100 km/h absolvierte der Maybach 57 in nur 5,2 Sekunden, und für den Zwischenspurt von 60 auf 120 km/h vergingen dank des hohen Drehmoments nur 6,5 Sekunden. Die elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit betrug 250 km/h. Übertragen wurde die Kraft mittels einer Fünfgang-Automatik.

Zur hohen Sicherheit trugen neben zahlreichen Airbags auch das neue Bremssystem Sensotronic Brake Control (SBCTM) bei, das im Maybach mit einer zentralen Steuereinheit, zwei Hochdruckspeichern und zwei Hydraulikaggregaten ausgestattet war. Damit verfügten die Luxuslimousinen über jeweils insgesamt acht Bremskreise; an der Vorderachse sorgten innen belüftete Bremsscheiben mit jeweils zwei Bremssätteln für zuverlässige Verzögerung.

Nicht mal Fliegen ist schöner! Fahrkomfort der Extraklasse!

Mit der elektronisch gesteuerten Luftfederung AIRMATIC DC erreichten die Luxuswagen neue Dimensionen des Fahrkomforts. Die Zusatzbuchstaben „DC" standen für die englischen Begriffe „Dual Control" und kennzeichneten die Doppelfunktion der AIRMATIC: Das System kombinierte eine aktiv schaltbare Luftfederung mit dem Adaptiven Dämpfungs-System (ADS II) und beeinflusste somit Federung und Dämpfung gleichermaßen. ADS II regelte die Stoßdämpferkraft bedarfsgerecht je nach Fahrbahnzustand, Fahrweise und Beladung, während gleichzeitig mit komprimierter Luft gefüllte Gummibälge an den Achsen die komfortable Federung gewährleisteten.

Auf Wunsch war der Maybach 62 von September 2003 auch mit einer speziellen Sonderschutz-Ausstattung lieferbar. Dadurch widerstand die Karosserie nicht nur Angriffen mit Schlagwaffen und schwerem Werkzeug, sondern schützte die Insassen auch vor großkalibrigen Revolvergeschossen. Auf diese Weise erfüllte die Highend-Luxuslimousine alle Bedingungen des so genannten Hochschutzes, die in der europäischen Widerstandsklasse B4 festgelegt waren.

Im Laufe der Zeit wurden freilich die Wunschausstattungen ab Werk zunehmend erweitert: Dazu zählten spezielle Sonderausführungen für die Top-Hotellerie für die Nutzung häufig wechselnder Gäste. Aber auch Gold statt Chrom im Innenraum samt einem darauf abgestimmten Goldlack an den Felgen sowie Lammfellteppiche für eine behagliche Innenraumatmosphäre, Familienwappen an selbst gewählten Stellen, ein Kompass im Dachhimmel oder eine Trennwand mit versenkbarer Scheibe - die Kunden hatten die Wahl.

Mit 612 PS: Der Maybach 57 Spezial kommt!

Auf dem 75. Automobilsalon 2005 in Genf feierte der neu entwickelte Maybach 57 Spezial seine Weltpremiere. Mit der leistungsgesteigerten und zusätzlich individualisierten Variante der Limousine vom Typ 57 erfüllte Maybach die Wünsche nach noch mehr Motorleistung und Fahrdynamik. Ein gemeinsam mit Mercedes‑ AMG weiterentwickelter 6,0‑Liter‑V12-Biturbomotor (450 kW/612 PS) beschleunigte den Maybach 57 S in fünf Sekunden von 0 auf 100 km/h. Das maximale Drehmoment von 1000 Newtonmeter (elektronisch begrenzt) lag in einem weiten Bereich zwischen 2000 und 4000/min an. Passend zum leistungsgesteigerten Motor bot der Maybach 57 S ein straffer abgestimmtes Fahrwerk.

Von außen unterstrichen dezent-optische Akzente den Auftritt des Maybach 57 S. Dazu gehörten unter anderem eine exklusiv erhältliche monochrome Farbgebung in einem speziellen Silber- oder Schwarz-Farbton, eine modifizierte Front mit einer weiterentwickelten Kühlergestaltung sowie neue 20‑Zoll-Speichenräder. Von hinten signalisierte eine überarbeitete Heckschürze mit beiden integrierten, neu gestalteten Endrohren der Abgasanlage das hohe Leistungspotenzial des 57 S

Ein Jahr später fand dieser leistungsgesteigerte 6,0‑Liter‑V12-Biturbomotor (450 kW/612 PS) auch Einzug in den Maybach 62 S. Sein Spurt von 0 auf 100 km/h geschah in 5,2 Sekunden - ansonsten glichen sich die Fakten um Technik und Ausstattung denen des Maybach 57 S.

Auf der IAA 2007 in Frankfurt stellte Maybach die Lackierung ALU‑BEAM Silber vor, die die Karosserie glänzen ließ, als wäre sie aus flüssigem Metall. Diese optische Erscheinung unterstrichen neue, so genannte trovalierte Felgen. Dabei handelte es sich grundsätzlich um die serienmäßigen sportlichen 20‑Zoll-Felgen des Maybach 57 S und Maybach 62 S, die durch ein aufwändiges Veredelungsverfahren zusätzlich aufgewertet wurden.

Das große Staunen: Maybach Landaulet

Auf der Dubai Motor Show 2007 präsentierte Maybach die Studie eines offenen Maybach Landaulet. Ganz in der Tradition exklusiver Landaulets konnte das Dach dieses in schimmerndem Weiß glänzenden Einzelstücks im Fond komplett geöffnet werden, während es im Chauffeur-Abteil geschlossen blieb. Im Herbst 2008 war die Studie des am 62 S orientierten Landaulets bereits Wirklichkeit und wurde an den ersten Kunden ausgeliefert.

Mit dem Maybach Zeppelin krönte die Marke Maybach die Modellpalette ihrer Luxuslimousinen.. Die technische Basis für das neue Spitzenmodell lieferten der Maybach 57 S und die Langversion 62 S. Für souveräne Leistung sorgte in beiden Fällen der von Mercedes‑AMG nochmals weiterentwickelte 6,0‑Liter‑V 12-Biturbomotor mit 471 kW (640 PS). Er beschleunigte den Maybach 57 Zeppelin in 4,9 Sekunden von 0 auf 100 km/h und erreichte eine elektronisch begrenzte Höchstgeschwindigkeit von 275 km/h. Der vor allem als Chauffeur-Fahrzeug konzipierte Maybach 62 Zeppelin legte den Spurt von 0 auf 100 km/h in 5,1 Sekunden zurück und regelte die Höchstgeschwindigkeit bei Erreichen von 250 km/h ab.

Auf 100 Exemplare limitiert: Der „ZEPPELIN"

Äußerlich erkennbar war das Flaggschiff der Luxusmarke an einer zweifarbigen, Sonderlackierung. Der Schriftzug „ZEPPELIN" im Bogen unter dem Doppel‑M der markanten Kühlerfigur sowie auf dem Heckdeckel wies deutlich auf die Sonderstellung des Maybach Zeppelin hin. Der Maybach Zeppelin war weltweit auf 100 Exemplare limitiert.

Auf der Auto China 2010 in Peking präsentierte Maybach neue Ausstattungs- und Individualisierungsmöglichkeiten. Dazu gehörte vor allem ein neuer, großer Chrom-Kühlergrill. In den Modellen Maybach 57 und 62 trug er 20 feine Längsstäbe, in den Modellen Maybach 57 S und 62 S machten zwölf massive Doppellamellen und ein Schattenstab die enorme Kraft sichtbar. Beide gepfeilten Kühlermasken waren zudem höher und deutlich größer dimensioniert als bisher und standen aufrechter. Die neuen Außenspiegel mit optimierter Aerodynamik für geringere Fahrgeräusche sorgten dank ihrer großen Spiegelfläche auch für eine verbesserte Sicht.

Weiterhin gab es eine mit Formkante gestaltete Motorhaube, die Verkleidung der Frontstoßfänger mit Tagfahrleuchten in LED‑Technik, dunkelrote Heckleuchten sowie eine Griffleiste mit Chromapplikationen im Kofferraumdeckel sowie ein neuer exklusiv entwickelter Lack und edle Felgen. Das neue Erscheinungsbild unterstrichen die nun glanzgedrehten 19‑Zoll-Räder in Titansilber im 21‑Speichen-Design für die Modelle Maybach 57 und 62. Die Modelle Maybach 57 S und 62 S rollten nun serienmäßig auf neuen 20‑Zoll-Rädern im 12‑Speichen-Design in noblem Sterling Silber. Außerdem waren alle Modelle im neuen Lack Bahamas Blau erhältlich.

Die Leistung des Zwölfzylindertriebwerks im Maybach 57 S und 62 S wurde um 13 kW (18 PS) auf 463 kW (630 PS) gesteigert, der Schadstoffausstoß aller Modelle hatte sich dennoch reduziert: Die Verbrauchswerte wurden damit von 16,4 Liter auf 15,8 Liter pro 100 Kilometer reduziert.

Luxus auf vier Rädern: Interieure zum verlieben!

33 Bilder Fotostrecke | Die Inneren Werte der Maybach-Modelle überzeugen auf ganzer Linie!: Nicht mal Fliegen ist schöner: Maybach hebt den Luxus auf ein neues Level! #01 #02

3 Kommentare

  • Pano

    Pano

    Hier gibts zwei Landaulet im Angebot: https://www.fusionmotorco.com/vehicles?q%5Bmake_eq%5D=Maybach Preis nur auf Anfrage. Das Sparschwein darf geplündert werden :-) Grüße Pano
  • Mercedes-Fans.de

    Mercedes-Fans.de

    Hallo Pano, falls irgendwann mal ein Landaulet zum Verkauf auftauchen sollte, werden wir unser Sparschwein plündern :-) Der Maybach Landaulet hat damals ca 1,35 Mio Dollar in Amerika gekostet. Wo er heute wohl liegen würde...
  • Pano

    Pano

    Leider war der Maybach als eigenständiges Modell ein wirtschaftlicher Flop. Aber vielleicht wird daraus ein Klassiker, der aufgrund der geringen Stückzahl (gut 3000 Exemplare) eher an Wert gewinnt. Und wer eines der ganz besonders seltenen Landaulets besitzt hätte bei einem Verkauf vermutlich jetzt schon eine nette Rendite. Grüße Pano

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community