Mercedes Vito individuell

Transformation: Wie ein hochgeschätzter Vito zum tiefergelegten V-Klasse-Looker wurde

Mercedes Vito individuell: Transformation: Wie ein hochgeschätzter Vito zum tiefergelegten V-Klasse-Looker wurde
Erstellt am 16. Juli 2021

In Großbritannien ist vieles anders als auf dem europäischen Kontinent: Zum Messen von Längen nutzt man z.B. anstelle des metrischen das imperiale System. Im Verkehr fährt man lieber links statt rechts und auch die Sprache von Engländern Schotten und Walisern klingt zuweilen etwas verdreht, ist es nicht? Ja, es ist! Kann es uns da wundern, dass Inselbewohner Chris Banks aus seinem Vito eine V-Klasse mit individueller Handschrift machte? Nein, kann es nicht.

Wir wissen nicht, ob ihr es wußtet, aber Großbritannien ist das Land, in dem die technische Moderne begann: Die industrielle Umgestaltung der Arbeits- und Sozialordnung in Europa nahm mit der Erfindung der Dampfmaschine im 18. Jahrhundert in Großbritannien ihren Anfang. Von hier aus breitete sie sich im 19. Jahrhundert dann über West- und Mitteleuropa aus.

Gottlieb Daimler in England

Der Funken der britischen Technikbegeisterung erreichte auch den jungen Gottlieb Daimler. Überhaupt gilt Gottlieb Daimler seinen Biographen als anglophil – und das ist kein Zufall. Im Sommer 1860 verließ der damals 26 Jahre alte Daimler nach seinem Maschinenbaustudium an der Polytechnischen Schule in Stuttgart die Heimat und steuerte zunächst Paris an, um dort einige Monate zu arbeiten. Dank eines Reisestipendium eines Förderers durfte sich der hochtalentierte deutsche Ingenieur nach Großbritannien, ins „Mutterland der Technik“, dem damaligen Eldorado aller Technikbegeisterten jener Zeit, aufmachen. Nach einigen technischen Tätigkeiten für diverse britische Firmen kam er nach Coventry zur Firma Whitworth, einem seinerzeit weltbekannten Unternehmen für Präzisionsarbeit im Werkzeugbau. Höhepunkt und Abschluss von Gottlieb Daimlers Englandexkursion war die Londoner Weltausstellung im Jahr 1862. Anschließend kehrte Gottlieb Daimler in die Heimat zurück.

Lange Tradition in Großbritannien: Automobilbau & Daimler

Am 14. Januar 1896 gründete ein gewisser Henry Lawson die Daimler Motor Company, Ltd., welche die Nutzungsrechte an den Daimler-Patenten von einem Unternehmen namens British Motor Syndicate, Ltd. erwarb. Im Mai 1897 nahm die Daimler Motor Company, Ltd. in Coventry die Produktion auf. Sie ist damit die älteste Automobilfabrik Großbritanniens.
Ihre Sympathie zum Daimler haben sich die Briten seitdem bis heute bewahrt. Großbritannien zählt nach China, Deutschland und den USA zu den ganz großen Absatzmärkten der Marke Mercedes-Benz.

Britischer Mercedes-Fan

Zu den Fans des Stern in Great Britain zählt sich auch Chris Banks. Seine Leidenschaft für die Marke hat sich der auf der Engländer übrigens auch zum Beruf gemacht, denn er ist als Techniker bei Mercedes Benz in Großbritannien beschäftigt. Sein tagtäglicher Weggefährte ist ein 2016er Mercedes Vito Dualiner, den er zu einem „effektiefen“ V-Klasse-Looker transformierte. Mit der Zeit erhielt der Vito sportive, für die V-Klasse gedachte Spoilerstoßstangen und Seitenschwellerleisten, sowie eine V-Klasse-Heckklappe mit Ausstellfenster. Ein Panamericana-Grill betont den dynamischen Eindruck des Großraum-Mercedes.


Als nahezu unwiderstehlicher Blickfang wirkt der Van vor allem dann, wenn das Luftfahrwerk ihn tief sinken lässt. Dann sieht er mit seinen 3sdm-Sommerrädern oder mit den 9,5x 19-Winterfelgen, die ein W218 stiftete, ziemlich stark da. Apropos stark: Im Innenraum wurde auch vieles verändert. So hielten in der ersten Reihe des Vans das Volant und die Sitze eines AMG A45 sowie die Armaturentafel und die Lüftungsdüsen eines GLA ihren Einzug. Im hinteren Bereich dürfen die Insassen auf V-Klasse-Ledersitze Platz nehmen. Von der V-Klasse stammt wiederum der Himmel und das Ablagefach in der Mitte. Last but not least macht der Innenraum von Chris Banks schönem Stern auch deswegen einen Eindruck wie Samt und Seide, weil die Innenseiten der Säulen mit Alcantara verkleidet wurden. Sieht gut aus der Van, aber so wie er ist, wird der britische Stern nicht bleiben, denn es gibt noch so viel Gutes dem Mercedes anzutun: "More to come. Very much a work in progress and is always changing“, sagt Chris und steht mit dieser bienefließigen Haltung ganz in der Tradition eines Gottlieb Daimler und eines Carl Benz. (Fotos: Chris Banks)

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