Sauber um die Welt – B-Klasse F-Cell Fahrbericht vom Mercedes-Benz World Drive

1000 Meilen elektrisch durch die USA

Sauber um die Welt – B-Klasse F-Cell Fahrbericht vom Mercedes-Benz World Drive: 1000 Meilen elektrisch durch die USA
Erstellt am 25. März 2011

125 Jahre ist sie nun her, die Erfindung des Automobils. Doch erst Bertha Benz hat damals mit ihrer Rekordfahrt bewiesen, was im “gerade erst“ erfundenen Auto für ein Potenzial steckt. Im Jahr 2011, anlässlich eines denkwürdigen Geburtstages, wiederholt die Daimler AG solch eine Fahrt und beweist damit, dass das Automobil auch morgen eine glänzende Zukunft vor sich hat. Denn diese neue Rekordfahrt geht mit Null CO2 Ausstoß einmal um den Globus und das in 125 Tagen.

Einmal um die Welt in einem Auto, das kein CO2 produziert, klingt nach Zukunftsmusik, ist aber schon heute bei Mercedes-Benz Realität.

Denn die elektrisch angetriebene B-Klasse F-Cell wird bereits von ausgewählten Kunden im Alltag getestet und geschätzt.

Auch Mercedes-Fans.de wurde ein Teil des F-Cell World Drive

Um deren Alltagstauglichkeit unter Beweis zu stellen, machten sich am 30. Januar drei B-Klasse F-Cell auf den Weg, um einmal um den Globus zu fahren. Von Stuttgart aus führte die erste Etappe nach Portugal, von dort aus ging es über den großen Teich nach Miami und einmal quer durch die USA.

Mercdes-Fans.de wurde vom 3. bis 5. März ein Teil des F-Cell World Drive und durfte sich hinter das Lenkrad des Wagens mit der Startnummer 1 setzen und rund 1000 Meilen von San Antonio nach Phoenix zurücklegen. Im Gegensatz zum “klassischen“ Elektroauto kommt beim F-Cell Prinzip die Energie nicht aus riesigen Batterien, sondern wird in einer Brennstoffzelle erzeugt.

Hier wird Wasserstoff in elektrischen Strom umgewandelt, der dann den Elektromotor der B-Klasse antreibt. Stundenlange Zwischenstopps zum Aufladen der Akkus entfallen, was die F-Cell B-Klasse uneingeschränkt alltagstauglich macht.

Die erste Kontaktaufnahme mit der F-Cell B-Klasse verlief völlig unspektakulär. Bis auf die knallige grüne Folienbeklebung unterscheidet sich diese B-Klasse nicht von der normalen. Dies betrifft auch den Innenraum. Lediglich das Kombiinstrument macht hier eine Ausnahme. Statt eines Drehzahlmessers ist hier eine Anzeige für die aktuell abgerufene Motorleistung mit kW-Angabe platziert.

Da wo normalerweise die Wassertemperatur angezeigt wird, informiert nun eine Anzeige über den Zustand und Leistungsfähigkeit der Brennstoffzelle. Mit einem Dreh am Zündschlüssel wird diese aktiviert und ist bei Temperaturen ab null Grad sofort einsatzbereit.

Es geht los…

Nun nur noch den Wählhebel des Automatikgetriebe – das übrigens nur noch eine Gangstufe hat - auf D schalten und es kann los gehen. Wie gewohnt rollt die B-Klasse an. Lediglich die Geräuschkulisse ist eine andere und erinnert mit einem leisen Summen etwas an eine Straßenbahn. Mit ihren 136 PS und dem hohen Drehmoment von 400 Nm direkt ab der ersten Motorumdrehung hängt die B-Klasse am Gas wie ein Kaugummi unter der Schuhsohle.

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Auf dem Weg zur ersten Ampel gehe ich vom Gas, um wie gewohnt den Motor die Bremsarbeit machen zu lassen. Hier haben die Mercedes-Benz Ingenieure einen tollen Job gemacht. Denn auch die elektrische B-Klasse verzögert beim Wegnehmen des Gases wie ein Verbrennungsmotor.

In diesem Fall ist die Brennstoffzelle nicht aktiv und spart Wasserstoff. Die Bewegungsenergie wird über den Motor in einer Pufferbatterie gespeichert. Nur 250 Kilometer liegen nun auf dieser ersten Etappe vor uns. Nach einem kurzen Intermezzo im Stadtverkehr ist schnell der Highway Nummer 10 erreicht auf dem es mit 80 Meilen, ca. 120km/h, die nächsten zwei Stunden entlang geht.

250 Kilometer später

Mit etwas Feingefühl im Gasfuß gelingt es recht schnell, den Energiebedarf des Motor auf rund 20 kW einzupendeln. In diesem Fall würden die rund 4 Kilogramm Wasserstoff an Bord für fast 400 Kilometer reichen. Doch das Gelände wird steiler und fordert nach mehr Motorleistung, was den Wasserstoffverbrauch auf 1,12 Kilogramm treibt. Fahrer und “Wasserstoff B-Klasse“ sind aber bereits nach den ersten 10 Meilen ein eingespieltes Team. Auch ein Ansteigen der Außentemperatur macht der F-Cell-Klasse nichts. Denn die 0,5 kW Leistung, welche die Klimaanlage benötigt, steuert die Brennstoffzelle ganz locker bei.

250 Kilometer sind nun absolviert. Am Zwischenstopp wartet bereits das “Tank-Team“, um die drei am Unterboden verbauten Wasserstofftanks wieder mit H2 zu füllen, das mit rund 700 bar Druck hinein gepresst wird.

Sieht so die Zunkunft der klassischen Tankstelle aus?

An stationären Tankstellen dauert dieser Tankvorgang gerade einmal drei Minuten und schlägt damit jedes batteriebetriebene E-Auto und kann sogar mit einem klassischen Verbrennungsmotor mithalten. In den Weiten der USA sind Wasserstofftankstellen allerdings noch nicht zu finden. Getankt werden muss aber dennoch. Als mobile Tankstelle dient deshalb ein Mercedes-Sprinter samt dazugehörigem Kompressor und der Tankvorgang dauert hier 15 Minuten.

Knapp 3,67 Kilogramm zeigt die Wasserstoffanzeige nach dem Stopp. An festen Tankstellen sind 4 Kilogramm möglich, da hier der Wasserstoff besser gekühlt werden kann und somit höher verdichtet in die Tanks fließt. Macht jedoch nichts, denn auch für die folgende Strecke reicht die Füllung ganz locker.

Mit diesem Wissen will ich die 110kW/136 PS der F-Cell Klasse einmal austesten. Von den 100 kW liefert 80kW bei Vollgas die Brennstoffzelle, 20 zusätzliche Kilowatt kommen aus der Pufferbatterie, die auf einem Ladungslevel von 50% erhalten wird. Das hohe Drehmoment ist sofort zu spüren und mit einem kräftigen Summen erhöht der Elektromotor einfach seine Drehzahl, weshalb der eine Gang der Automatik völlig ausreichend ist.

Schon am Ende dieser ersten Tagesetappe - von insgesamt drei – steht fest: Das System B-Klasse F-Cell funktioniert perfekt, diese B-Klasse zeigt eindrucksvoll, was auch mit Null CO2-Ausstoß möglich ist und macht deutlich, wohin in Zukunft der Weg gehen könnte.

Verfolgen sie den F-Cell World Drive auf Mercedes-Fans.de

Apropos: Der Weg des F-Cell World Drive führt übrigens ab dem 29.3. einmal quer durch Australien. Im eigens auf Mercedes-Fans.de eingerichteten F-Cell-Blogg können Sie die Tour jeden Tag live mit verfolgen. Hier KLICKEN!

Alle Bilder des F-Cell World Drive finden Sie hier in der Galerie!

902 Bilder Fotostrecke | Bilder: Tagebuch Mercedes F-CELL World Drive: Mit den Brennstoffzellen Fahrzeugen von Mercedes-Benz rund um die Welt #01 #02

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