In Viano Veritas: Mercedes Marco Polo

Ars Drivendi - die Kunst mit dem richtigen 1-Stern-Hotel unterwegs zu sein!

In Viano Veritas: Mercedes Marco Polo : Ars Drivendi - die Kunst mit dem richtigen 1-Stern-Hotel unterwegs zu sein!
Erstellt am 19. Oktober 2011

"Wenn ich wollte, dann könnte ich!" Und zwar jederzeit den Koffer packen und in den Süden brummen. Wäre das nicht schön? Mit dem richtigen Auto ist das alles kein Problem. Glauben Sie nicht? Stimmt aber. Wir haben es selber ausprobiert! Allerdings sind wir zugegebenermaßen nicht von selbst drauf gekommen, sondern die Kollegen von Mercedes-Benz riefen an einem hektischen Bürotag an und fragten: "Hätte nicht jemand von Ihnen Lust, die Koffer zu packen und in den Süden zu brummen? Das richtige Auto haben wir! In Viano Veritas - im Van liegt die Wahrheit!

Das richtige Auto am richtigen Ort: einfach mal wegfahren!

Das richtige Auto – das war in diesem Fall ein Mercedes-Benz Viano Marco Polo! Kein reinrassiger Camper, aber ein prima konzipieres Freizeitmobil. Und ein Gewinner: Immerhin konnte Mercedes den Marco Polo-Absatz um 82 % auf 900 verkaufte Autos erhöhen. Was im Grunde nicht verwundert, denn der Marco Polo ist ein schickes und elegantes Reisemobil, das auf den ersten Blick auch gar nicht nach WoMo ausschaut, was ja unterwegs durchaus seine vielfältigen Vorteile hat. So wird der 5 m lange und 2,02 m hohe Marco Polo nicht unmittelbar als Schlafstätte erkannt und ein Übernachten an den schönsten Plätzen der Welt ist damit schon mal eher drin! Dass ein solches Freizeitmobil vom Reisenden im Gegenzug in Sachen Wohnkomfort ein paar Kompromisse erfordert, sollte jedem klar sein. Aber unternehmungslustige Zeitgenossen können mit diesem Kompromiss prima leben.

Mein verlängertes Wochenende begann in Florenz, wo der Viano Marco Polo schon auf mich wartete. Ein 3.0 CDI mit 224 PS. Im edlen Rot-Metallic mit Leichtmetallfelgen. Letztere sind für eine Crosscountry-Tour sicherlich nicht die geeignetste Wahl, aber hier in Italien und dann auch in der Toscana wird es doch wohl geteerte Straßen geben, oder? Ja – zumindest teilweise!



Zu sehen gibt es in der Toscana viel: zum Beispiel mehr Terrakotta als jedes Baumarkt-Wochenende bieten kann!

Vergessen Sie die die meisten Fragezeichen, die Sie angesichts eines Nutzfahrzeugs wie dem Viano vielleicht haben könnten. Die Eingewöhnung fällt denkbar leicht. Das hat zum einen mit der hervorragenden Übersicht zu tun, zum anderen weil sich Fahrer und Beifahrer sofort heimisch fühlen. Und das ist auch gut so, denn dass wir in Italien sind, merken wir schon beim Verlassen des Parkplatzes. Die Schranke will sich einfach nicht öffnen. Alle müssen zurück und sich vor einer neuen anstellen. Mit dem Viano kein Problem- auch dank optionaler Rückfahrkamera!



Der Automatik-Wählhebel liegt ideal im Griffbereich! (Alle Bilder lassen sich durch Anklicken vergrößern!)

Truckerfeelings – nö, eigentlich nicht!

Vorn nimmt man auf vielfältig verstellbaren Einzelsitzen Platz. Da auch das Lenkrad in alle vier Richtungen manövrierbar ist , findet sich für jeden eine nahezu ideale Sitzposition. Und diese ist aufrecht und erhöht – was niemanden überraschen wird –, hat aber jetzt nichts truckermäßiges an sich. Egal ob groß oder eher klein, oder auch korpulent, der Marco-Polo-Pilot freut sich über ein angemessenes Platzangebot und über ein vertraut wirkendes Instrumentarium. Da findet sich jeder, der mit der Marke Mercedes vertraut ist. schnell zurecht

Flüsterdiesel mit souveräner Kraft

Der 3.0 CDI ist erfreulicherweise mit einer Automatik kombiniert und so gestaltet sich die Fahrbedienung des Viano Marco Polo denkbar einfach. Mit der rechten Hand auf dem Wählhebel der Automatik, der linken am Lenkrad und einem flotten Song aus der beachtlichen Car-Audio-Anlage geht’s raus auf die Autostrada und rein ins Reisevergnügen. Und das fängt schon mal bei einer klugen Geräuschdämmung an. Der V6-Alu-Motor mit vier obenliegenden Nockenwellen konvertiert für die Insassen zum Flüsterdiesel. Bei 120 km/h ist von dem Selbstzünder (fast) nichts zu hören. Unterhaltungen lassen sich in einer angenehmen Lautstärke führen.



Komfortable Drehsitze und ein angenehm ruhiges Ambiente machen das Reisen zu einem Vergnügen!

Ein kleiner Feldversuch fördert Überraschendes zu Tage...

Das ändert sich auch kaum als der Viano die Autobahn verlässt, um dann das Hinterland zu erkunden. Vermutlich fahren Deutschlands Studienräte deswegen so gern in die Toscana, weil man an jeder Ecke etwas findet, das man verbessern könnte. Wein, Käse und überhaupt die ganze Kultur vielleicht einmal ausgenommen. Aber für die Straßenbeschaffenheit würde manch gestrenger Pädagoge leichten Herzens ein „mangelhaft“ in den Asphalt ritzen. Alles Absicht, vermutet der Weitgereiste, so soll Marco Polo zeigen, was er kann. Denn als diese Straßen einst angelegt wurden, waren Eselskarren kein Fotomotiv, sondern Hauptverkehrsmittel, eine dreirädrige Vespa Ape noch nicht erträumt und ein Fiat Cinquecento bestenfalls erst auf dem Weg, ein italienischer Volkswagen zu werden.

Der Viano lässt sich nicht aus der Ruhe bringen. Der Fahrkomfort ist überraschend gut und angemessen mercedes-mäßig. Der von Westfalia konzipierte und geleistete Innenausbau macht sich durch Geräusche jedenfalls nicht bemerkbar! Auch die Hinterachse, der man oft ein Trampeln nachsagt, gibt sich doch wirklich recht manierlich. Offensichtlich denken die Italiener da nicht anders, der Viano ist in der Toscana ein überraschend häufig gesichtetes Verkehrsmittel. Die private und kurzweilige Erhebung Viano vs. VW T5 geht an diesem Tag 15:7 aus. Vertieft in diese kleine Feldforschung und in die Freude am Reisen an sich, braust der Tester glatt am ersten Checkpoint vorbei.

Und statt Zwischenstopp mit lecker Pecorino-Schnittchen und italienischer Salami wird ein kleiner Standplatz auf einem Hügel angestrebt. Hügel gibt es in der Toscana erfreulich viele und der ausgesuchte Standplatz erlaubt eine traumhafte Aussicht. Ein Ort, an dem sich der Viano Marco Polo nicht weniger wohl fühlt als auf dem Marktplatz. Die drehbaren Vordersitze werden in Richtung „Sitzecke“ verstellt, die sich rund um einen kleinen Klapptisch erstreckt. Gemütlich!



Während die Kollegen in der Redaktion vermutlich mit grimmiger Miene am heimischen Wetter verzweifeln, herrschen hier erfreulicherweise 26° Celsius. Für die installierte Kühlbox kein Problem. Die beide Flaschen italienischen „Agua minerale“ sind herrlich kalt. Zeit einmal das Interieur genauer zu inspizieren.

Reist der Tester weiter? Findet er den Weg zurück? Lesen Sie weiter...

...auf Seite 2!


Stauraum satt - Romantik mehr als genug!

Das Innenraumkonzept des Marco Polo ist einfach aber zweckmäßig. Auf der Fahrerseite erstreckt sich die „Küchenzeile“ mit Kühlbox, Kochfeld, Gasflasche, Wassertanks (36 Liter Frischwasser/32 Liter Abwasser) und Spülbecken. Alles praktisch und zweckmäßig kombiniert. Das gilt natürlich auch für den Stauraum. Erfahrung sollte Westfalia in solchen Dingen ja nun wirklich genug haben. Erfreulicherweise schafft ein Aufstelldach nicht nur Stehhöhe (2,40 m), sondern auch noch Platz für ein Hochbett. Denn tatsächlich können in dem Marco Polo in diesem Ausbaustadium nicht nur vier Zeitgenossen angenehm reisen, sondern auch schlafen.

Das Bett unterm Himmel....

Die Sitzbank (natürlich auch Bestandteil des Stauraumkonzepts) lässt sich auf Knopfdruck umlegen und schon haben der zeitgenössische Marco Polo und seine Polonäse ein ebenso bequemes wie kuscheliges Doppelbett (Liegefläche ca. 2,03 x 1,18 m).



Letzteres lädt zwar zugegebenermaßen zum Verweilen auf dem besagten kleinen Hügel ein, aber das erste Etappenziel wartet.

Nachteile? Wenn so ein Freizeitmobil-Ausbau erst einmal montiert ist, dann sind anderweitig Kompromisse gefordert. Fahrräder im Stauraum? Klappt nicht mehr, aber ein stabiler Träger macht dieses Manko locker weg. Einzelsitze in der mittleren Reihe? Nein, aber die Westfaliabank ist bequem, wenn auch in Kurvenfahrten vielleicht der Seitenhalt fehlt. Beide Sitze sind mit Dreipunkt-Automatiksicherheitsgurten, ISOFIX-Kindersitzbefestigungen und Kopfstützen ausgestattet.

Der zweite Tag sollte uns dann rund 300 km mitten durch das Anbaugebiet des Chianti Classico führen. Führen – nicht verführen. So werfen wir besser keinen Blick in den Weinkeller des Castello de Brolio – auch wenn der Chianti Classico vom Baron Bettino Ricasoli einst hier erfunden und definiert wurde und wir annehmen dürfen, dass in den hölzernen Fässern Edles gluckert. Staubtrocken ist hier nur die nicht asphaltierte Piste, die uns mitten durch die Weinberge führt. Übrigens werden die „Feldwege“ als normale Straßen geführt. Wir machen also nichts Verbotenes. Mit reduzierter Geschwindigkeit – um nicht zu viel Staub aufzuwirbeln - geht es in Richtung S. Donato in Perano.

Unser Fotomotiv Viano ist mittlerweile ordentlich zugestaubt. Dank des gemessenen Tempos ist die Abrollqualität durchaus akzeptabel. Die Landschaft grandios! Wer mit seinem Viano Marco Polo noch weit mehr Abwegiges plant, sollte die schönen Alufelgen jedoch gegen weniger empfindsame aus Stahl tauschen. Für den Viano gibt es da reichlich Auswahl!

Gelassenheit durch automatische Kraft – Sicherheit durch Assistenzsysteme

Zurück auf den Asphalt geht es dann in Richtung einer kleinen Käserei! Ein Pecorino sollten man von hier schon mitnehmen. Der mit der grundsoliden 5-Gang-Automatik gepaarte 3.0 CDI stattet den Viano Marco Polo bei dem ganzen auf-und-ab mit einer souveränen Gelassenheit aus. Dank 440 Nm maximalem Drehmoment sind Überholmanöver überhaupt kein Problem.

Wenn bei starken Gefällen eine Motorbremse gefragt ist, lässt sich die Automatik kinderleicht „schalten“. Daimler gibt für diesen Treibsatz einen Durchschnittsverbrauch von 8,5-8,6 l an. Unser Bordcomputer meldete bei Ende der Testfahrt 8,7 l. Na, das passt doch! Außerdem bietet Daimler den Marco Polo noch mit zwei weiteren Diesel-Vierzylindern (136 und 163 PS) sowie einem 258 PS starkem Benziner an! Übrigens: der Kühlschrank ist dicht. Es roch im Auto nicht nach Käse!

Mercedes Marco Polo Einstieg bei ca. 50.000 € - Fernweh inklusive!

Damit Reisen in die Ferne nicht von unliebsamen Überraschungen getrübt werden, hat Mercedes-Benz den Viano Marco Polo mit sinnvollen Sicherheits- und Assistenzsystemen ausgestattet. Das elektronische Stabilitätsprogramm ADAPTIVE ESP mit Antiblockiersystem ABS, Antriebsschlupfregelung ASR und Bremsassistent BAS ist in allen Modellen serienmäßig. Billig ist so ein Urlaubsbegleiter sicherlich nicht, aber seinen Preis wert: rund 56.000 € (Basispreis) sind für den von uns gefahrenen Viano Maco Polo 3.0 CDI, anzulegen. Der Einstieg in die Marco Polo-Reihe beginnt mit dem Marco Polo 2.0 CDI bei ca. 50.000 €. Mehrwertsteuer und Fernweh inklusive!

Technische Daten: Mercedes Marco Polo 3.0 CDI

Antrieb: V6, Diesel, CDI 3.0, 2987 ccm, 224 PS, Fünfstufen-Automatik, Hinterradantrieb

Fahrwerk: Einzelradaufhängung vorne und hinten, McPherson-Federbeine und Stabilisator vorne, Scheibenbremsen vorne und hinten

Räder: 17“-Leichtmetalfelgen auf 225/55 R17

Länge x Breite x Höhe: 5008 x 1901 x 1960 mm (2960 mm geöffnet)

Leergewicht: 2320 kg

Zul. Gesamtgewicht: 3050 kg

Preis: ab 56.191,80 Euro

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2 Kommentare

  • Mercedes-Fans.de

    Mercedes-Fans.de

    Hallo Marcus, zum Thema Anmelden und dann Kommentieren. Wir wollten einfach sicherstellen, dass wir die "Heckenschützen" möglichst fernhalten. Uns erschien das Anmelden als das kleinere Übel. Wir haben jetzt auch so mitunter kontroverse Diskussionen, aber niemand wird beleidigt u.ä. Und dieses angenehme Klima war und ist uns auf Mercedes-Fans.de wichtig. Und natürlich danke für deinen Kommentar!
  • Pixelmoon

    Pixelmoon

    Schöner Beitrag und ich kann in allen Punkten nur zustimmen, da ich selbst seit Februar 2011 Fahrer eines 3.0 Viano Marco Polo bin. Einziger Kritikpunkt, der auch bei Nachfragen einfach nicht in meinen Kopf will ist, dass bei einer neuen Generation Fahrzeug ein total veraltetes COMAND System verbaut ist. Hier hätte ich mir, wie in den PKW-Baureihen ein COMAND Online gewünscht. Ansonsten geht der Daumen steil nach oben ;-). PS: Erst anmelden um einen Kommentar zu schreiben macht keinen Spass!

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