Gewaltausbruch

Faszination: Mercedes-AMG SL 63 S E-Performance PHEV

Gewaltausbruch: Faszination: Mercedes-AMG SL 63 S E-Performance PHEV
Erstellt am 29. Januar 2024

Weltweit hat der Mercedes SL kaum echte Konkurrenz – seit Jahrzehnten. Denn eine derart elegante Symbiose aus Luxusroadster, Alltagsauto, rasender Sonnenterasse und zeitloser Ikone bietet kaum ein anderes Auto. Jetzt setzt Mercedes dem SL die Krone auf. Eine Maybach-Version ist wohl nur noch eine Frage der Zeit und für alle die es besonders sportlich wollen, gibt es bereits jetzt den hybriden AMG SL 63 S E-Performance.

Aston Martin hat es versucht, Ferrari ohnehin, Maserati natürlich und in Ansätzen auch Marken wie Porsche, Jaguar oder Cadillac. Doch so recht kratzen konnte am Mercedes SL bisher keiner – selbst nicht der hauseigene Wettbewerber des AMG GT, der gerade als Roadsterversion in der vorherigen Generation seine Ambitionen nicht zurückhalten konnte. Der Mercedes SL war selbst in seinen dynamischen oder besonderen Edelausprägungen vergangener Generationen wie SL 70 / SL 73 oder AMG SL 63 / 65 keine echte Sportskanone. Viel Leistung, jede Menge Image und beeindruckende Fahrleistungen sowie Preise von mehr als 160.000 Euro – doch im Terrain eines Porsche 911 wilderte der offene Zweisitzer weder mit einem Klappdach, noch mit der deutlich stimmigeren Stoffmütze.

Nachdem die vorherige SL-Generation wohl die am meisten unterschätzte Version wurde und bei den Kunden trotz einer ungemeinen Produktqualität nur wenig Abnehmer fand, nehmen es die Mercedes-Verantwortlichen mit ihrer aktuellen Version wieder ernster. Dem neuen Topmodell des AMG SL 63 S E-Performance mit seinen phantastischen Leistungsdaten ist an sich nur die verschrobene Nomenklatur vorzuwerfen. Gut, dass die Bezeichnung nicht den ganzen Heckdeckeln verunstaltet und ohnehin viele der finanzstarken SL-Kunden die roten Schriftzüge nur allzu gerne entfernen lassen. „Der SL ist seit jeher eine Ikone im Mercedes-Benz Portfolio. Diesen Status transferiert die aktuellste Version des legendären Roadsters in die Zukunft. Allen voran der neue SL 63 S E Performance, der mit seiner innovativen Technologie das leistungsstärkste Mitglied innerhalb der SL-Familie darstellt“, sagt AMG-Chef Michael Schiebe, „unseren Kunden bieten wir mit diesem einzigartigen Konzept neben überlegenen Fahrleistungen auch die Möglichkeit des rein elektrischen Fahrens.“

Das Antriebspaket des Topmodells ist aus Modellen wie der S-Klasse oder dem AMG GT Viertürer bestens bekannt. Was gerade Kunden aus den USA vermissen, ist beim neuen SL ebenso wie bei der S-Klasse einen imageträchtigen und besonders seidig laufenden Zwölfzylinder. Der bleibt bis auf weiteres jedoch allein dem Maybach und der Panzerlimousine des S 680 Guard vorbehalten. So muss auch offen zumindest zunächst ein doppelt aufgeladener Achtzylinder mit Elektrounterstützung reichen, um Eindruck zu schinden und den Makel des alles andere als passenden SL 43 mit seinem leistungsstarken, aber deplatzierten Vierzylinder auszugleichen. Hier scheint man wohl langsam auch bei den Schwaben aufzuwachen, denn gerade bei den AMG-Versionen laufen Händler wie Kunden gegen die Vierzylinder Sturm. Der an sich für den AMG GT geplante Einsteiger-Vierzylinder steht daher aktuell auf der Streichliste.

Mit einem blassen Zylinderquartett hat der neue Mercedes AMG SL 63 S E-Performance dagegen nur so viel zu schaffen, dass er es unter der langen Motorhaube doppelt. Der vier Liter große Achtzylinder bollert bei maximalen Leistungsanforderungen des Piloten bis zu 600 kW / 816 PS und ein gigantisches Drehmoment von bis zu 1.420 Nm an beide Achsen. Die Fahrleistungen sind entsprechend: aus dem Stand geht es für den offenen Allradler in 2,9 Sekunden auf Tempo 100 und erst bei 317 km/h ist Schluss mit dem Vortrieb. Der 450 kW / 612 PS starke Achtzylinder ist mit einem Elektroantrieb an der Hinterachse kombiniert, die aus einem 150 kW / 204 PS starken Elektromotor nebst Zweiganggetriebe sowie einer mechanischen Hinterachssperre besteht. Das 6,1 kWh kleine Akkupaket ist ebenfalls über der Hinterachse platziert.

So sorgt der Elektromotor an der Hinterachse für zusätzlichen Schub beim Anfahren, Beschleunigen oder Überholen. Bei zunehmendem Schlupf an der Hinterachse überträgt sich die Antriebskraft des Elektromotors mittels Kardanwelle und Antriebswellen bedarfsgerecht an die Vorderräder. Geladen werden kann die Batterie per 3,7 kW On-Board-Ladegerät an Ladestation oder Wallbox. Da die Dynamik im Vordergrund stehen soll und die Batteriekapazität klein ist, sind rein elektrisch nicht mehr als 13 Kilometer drin. Das reicht jedoch zumindest, um frühmorgendlich flüsterleise aus der Villensiedlung herauszurollen und den Normverbrauch auf 7,7 Liter Super auf 100 Kilometern zu reduzieren. Das ganze wird seinen Preis haben, der deutlich jenseits der 200.000-Euro-Marke liegen dürfte.

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