Update vom 09.12.2021

Jahresende gut - alles gut: Mercedes-Benz erfüllt als weltweit erstes Automobilunternehmen die anspruchsvollen gesetzlichen Anforderungen für ein automatisiertes Fahren auf Level-3-Niveau (beim hochautomatisierten Fahren Level 3 kann das Fahrzeug unter bestimmten Rahmenbedingungen völlig selbstständig dynamische Fahraufgaben übernehmen.) Unlängst wurde in den Medien noch spekuliert, dass sich die Genehmigung noch für Monate verzögern könnte. Das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) hat dafür die Systemgenehmigung erteilt. In der Folge ist es möglich, ein solches System international anzubieten. - insofern es die jeweiligen nationalen Gesetzgebungen wie etwa in Deutschland gestatten. Noch in der ersten Jahreshälfte 2022 können Kunden in Deutschland eine S-Klasse mit DRIVE PILOT erwerben und so bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahnabschnitten in Deutschland bis 60 km/h hochautomatisiert fahren. Die Systemgenehmigung gilt übrigens auch für den Mercedes EQS.

Ursprünglicher Bericht vom 11.11.2021

Als die Mercedes-Benz S-Klasse W223 im September 2020 der Weltöffentlichkeit vorgestellt wurde, kündigte der Daimler mit der neuen S-Klasse-Generation auch eine neue Dimension des Autonomen Fahrens an. „Voraussichtlich ab dem zweiten Halbjahr‭ ‬2021 wird die S-Klasse mit dem neuen DRIVE PILOT bei hohem Verkehrsaufkommen oder Stausituationen auf geeigneten Autobahnabschnitten in Deutschland hochautomatisiert auf Level 3 fahren können", hieß es aus Stuttgart damals. Das Jahr 2021 neigt sich dem Ende entgegen, doch der Staupilot lässt weiter auf sich warten. Laut eines Berichts von Golem.de könnte das auch noch ein Weilchen bis der DRIVE PILOT den Kunden zeigen darf, was er kann - eventuell kann es sich noch um Monate handeln, bis dieses Feature in der S-Klasse eingesetzt werden kann.

Autonomes Fahren auf Level 3 - was heißt das eigentlich? Beim hochautomatisierte Fahren in Level 3 kann das Fahrzeug unter bestimmten Rahmenbedingungen völlig selbstständig dynamische Fahraufgaben übernehmen. In Deutschland gestattet dies der Gesetzgeber derzeit auf geeigneten Autobahnabschnitten bis zu Tempo 60 km/h in Stausituationen oder bei hohem Verkehrsaufkommen. Der aktivierte DRIVE PILOT der Mercedes S-Klasse (der EQS wird ihn auch haben) sollte es dem Fahrer ermöglichen, sich auf Nebentätigkeiten zu konzentrieren, zum Beispiel zu arbeiten oder auf dem Media Display Nachrichten zu lesen. Gleichwohl muss der Fahrer immer in der Lage sein, das Steuer selbst zu übernehmen. Ein Nickerchen darf er währenddessen nicht machen.

Klingt theoretisch gut, ist aber praktisch noch nicht in der S-Klasse einsetzbar. Golem.de wollte vom Daimler wissen, warum, sich die geplante Einführung des DRIVE PILOT verzögert. Laut Golem.de habe eine Sprecherin des Konzerns nicht definitiv bestätigen können, dass dieses Features noch in 2021 seine Zulassung erhält. Sie wird mit den Worten zitiert: "Derzeit arbeiten wir intensiv auf den Abschluss der Zertifizierung hin, um in den nächsten Monaten die Freigabe durch die Behörden zu erhalten." Weiter habe sie gesagt, man stehe kurz davor, „den sicheren Betrieb einer automatisiert fahrenden S-Klasse technisch zu realisieren und die anspruchsvollen gesetzlichen Hürden für ein sogenanntes Level-3-System zu nehmen." Mmh, zwischen den Zeilen könnte man herauslesen, dass mit der Zulassung des DRIVE PILOT offenbar also wirklich erst irgendwann in 2022 zu rechnen ist.