An das erste eigene Auto kann sich jeder erinnern. Voller Stolz trug jeder gut sichtbar den Autoschlüssel mit sich, zufällig in der Öffentlichkeit präsentiert als Statussymbol.

Im Laufe der Zeit änderte sich aber bei vielen nicht nur die Marke, sondern auch der eigentliche Schlüssel. Der Bart fiel weg, der Griff wurde kleiner oder verschwand ganz. Heutzutage reicht schon eine Smartwatch, um sein Auto zu öffnen und zu starten. Selbst Garagentore lassen sich mit einem einfachen Druck an dem Rückspiegel öffnen und schließen. Inzwischen gehen allerdings manche Autohersteller auch wieder einen Schritt zurück, da der Schlüssel trotzdem ein Schmuckstück und Accessoire geblieben ist, auf das viele Autoliebhaber nicht verzichten möchten. Der Symbolgehalt steht auch heute noch im Vordergrund.

Leider gab es in der vergangenen Zeit immer wieder Produkte, die sich im Nachhinein als sehr problematisch herausstellten. Manche Mercedes Modelle ab Baujahr 1995 haben meist einen Klappschlüssel mit Infrarot, deren Rohling ist selbst beim MB Händler so gut wie nicht zu bekommen ist, können auch Schlüsseldienste nicht weiterhelfen. Besitzer des W163 beispielsweise, haben kaum Chancen auf einen Nachschlüssel. Ihr habt den Autoschlüssel in der Hosentasche vergessen und mitgewaschen? Schon kann er aufgrund von verloren gegangener Programmierung nicht mehr reparabel sein. Mercedes Modelle mit FBS4 (Fahrberechtigungssystem) von 2015- 2019 lassen sich bei einem Schlüsseldienst aktuell nicht nachfertigen, da es noch kein Programmiergerät gibt, welches das Passwort generieren kann. Die aus den USA stammenden Schlüssel mit Panic-Knopf lassen sich in Deutschland ebenfalls nicht reparieren. Soweit es sich nicht um einen Klappschlüssel handelt, kann ein guter Schlüsseldienst bei Mercedes Modellen von 1997- 2014 fast alle Modelle (unter anderem den 705 Motorola- Chip Baujahr 1997- 2000, die neuere Version mit NEC Chip 2001- 2010 oder der BGA von 2011- 2014) nachfertigen. Wir empfehlen einfach einen Schlüsseldienst mit Spezialisierung. Dieser braucht in der Regel etwa eine Stunde für die Programmierung und es kostet etwa ein Drittel des üblichen Werkstattpreises. 

Doch wie sieht die Zukunft aus? Entwickler arbeiten daran, aus den zukünftigen Schlüsseln nicht nur ein Prestige-Objekt zu machen, sondern auch einen Allrounder mit Musikspeicherkapazität oder Bezahlfunktion. Es wird an Objekten speziell für Sportler gearbeitet, eingearbeitet in ein Armband mit einem besonderen Nässeschutz. Die Frau von Morgen trägt ihren Autoschlüssel als Brosche oder Kettenanhänger, verziert mit Diamanten und Edelmetallen. Ähnlich wie die Zukunft unserer Handys, die immer größer werden und immer mehr können müssen, geht der Weg des Autoschlüssels auch in diese Richtung: je schwerer, desto besser. Auch hier werden wir wieder an ein Handy erinnert, da der Schlüssel der Zukunft geladen werden kann, vibriert und unterschiedliche Töne von sich gibt. Manche Hersteller haben bereits induktive Ladeschale in der Mittelkonsole integriert, damit der Displayschlüssel nicht irgendwann einfach dunkel bleibt. Andere Hersteller arbeiten an Lichtleitern, die mit unterschiedlichen Farben den Ladezustand eines Elektroautos schon am Schlüssel anzeigen.

Aber auch heutzutage sind farblich passende Schlüsselhüllen bereits schwer weg zu denken. Ebenso gibt es für elektronische Schlüssel bereits eine wasserdichte Schutzhülle, die bei der Arbeit oder beim Sport den Türöffner vor Schmutz, Wasser oder Stößen schützt. Zeit- und nerven sparend hilft er nie wieder vor verschlossenen Türen zu stehen.

Im Großen und Ganzen können wir gespannt sein, was die Autoindustrie in Zukunft für uns bereithält. Nicht nur die Modelle, sondern auch die Innovationen, die diese mit sich führen werden. Manche werden als Enttäuschung wieder in der Versenkung verschwinden, andere werden unseren Alltag verändern. Das Automatik-Getriebe wird die Gangschaltung ersetzen, Abstandsregler und Tempomaten werden zu gängigen Bestandteilen wie Einparkhilfen oder automatische Fensteröffner. Mit etwas Wehmut erinnert man sich heute an die Kurbel, die an heißen Tagen für Frischluft sorgte, während heutzutage die Klimaanlage eingeschaltet wird. Viele Dinge, die uns jetzt noch als alltäglich erscheinen, werden in 10 Jahren veraltet und überholt sein. Dementsprechend freuen wir uns auf das, was auf uns zu kommt und hoffen, dass endlich jemand den Schlüssel mit Feuerzeug, Flaschenöffner und integrierter Dashcam entwickelt, damit keine Wünsche mehr offenbleiben.