Hauptversammlung

Stern unter Strom: Daimler forciert die Elektromobilität

Hauptversammlung: Stern unter Strom: Daimler forciert die Elektromobilität
Erstellt am 31. März 2021

„Das Jahr 2020 war für Daimler das herausforderndste in meiner Amtszeit als Aufsichtsrats-vorsitzender. Wir haben den Stresstest der Pandemie mit Bravour bestanden, die notwendigen Einsparmaßnahmen definiert und die konsequente Umsetzung eingeleitet, um das Unternehmen krisenfester zu machen. Außerdem haben wir die Strategie in Richtung Nachhaltigkeit und Klimaschutz überarbeitet. Unsere nachhaltige Geschäftsstrategie muss eine verantwortliche Balance von ökologischen, sozialen und ökonomischen Zielen herstellen“, sagte Manfred Bischoff, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Daimler AG, heute auf der virtuellen ordentlichen Hauptversammlung.

Die Daimler AG forciert den Umstieg auf die Elektromobilität

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Im laufenden Jahr baut Mercedes-Benz Cars das Angebot an Elektrofahrzeugen deutlich aus: Dem kompakten Elektromodell EQA werden in Kürze der EQS (Reichweite bis zu 770 Kilometer im WLTP-Zyklus) und im weiteren Jahresverlauf der EQB und der EQE folgen. Auch bei Mercedes-Benz Vans wird das Angebot an elektrischen Fahrzeugen kontinuierlich erweitert: Noch in diesem Jahr sollen die Konzeptfahrzeuge des elektrifizierten Citan und der T-Klasse vorgestellt werden. Daimler Trucks & Buses setzt ebenfalls auf den CO2-neutralen Güter- und Personenverkehr: Die Serienproduktion des eActros, der mit deutlich mehr als 200 Kilometern Reichweite vor allem für den schweren urbanen Verteilerverkehr geeignet ist, startet im Herbst 2021. Für längere Strecken mit einer Reichweite von etwa 500 Kilometern wird der eActros LongHaul entwickelt, der ab 2024 zur Markteinführung ansteht. In der zweiten Hälfte des Jahrzehnts sollen darüber hinaus Brennstoffzellen-Lkw in Serie gehen. Bei den Bussen sind bereits mit dem eCitaro und dem eCitaro Gelenkbus zwei Fahrzeuge für den CO2-neutralen Stadtverkehr im Angebot.

"Das breiteste Elektro-Angebot aller Hersteller"

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„Daimler hat heute das breiteste Elektro-Angebot aller Hersteller – vom Stadtauto bis zum Schwer-Lkw. Aber das reicht uns nicht. Wir wollen die Elektrifizierung unseres Produktportfolios beschleunigen. Vor knapp zwei Jahren haben wir unsere Ambition2039 mit dem Ziel einer CO2-neutralen Pkw-Neuwagenflotte bis 2039 vorgestellt. Wir haben den Ehrgeiz, dieses selbstgesteckte Ziel früher zu erreichen“, sagte Ola Källenius, Vorstandsvorsitzender der Daimler AG sowie der Mercedes-Benz AG.

Voraussetzung für einen Durchbruch der Elektromobilität ist eine leistungsfähige öffentliche Ladeinfrastruktur, deren Ausbau mit dem Elektro-Hochlauf der Hersteller Schritt hält. Um die CO2-Ziele der EU-Kommission zu erreichen, braucht Europa bis Ende des Jahrzehnts drei Millionen öffentliche Ladepunkte. „Heute haben wir nicht einmal ein Zehntel davon. Der Ausbau muss beschleunigt werden. Daimler wird sich als Teil der Autoindustrie auch in Zukunft einbringen. Zum Beispiel werden wir das Ionity-Elektroladenetz weiter vergrößern. Ich bin überzeugt: Wenn Industrie und Politik Hand in Hand zusammenarbeiten, kommen wir gemeinsam weiter voran. Dabei sollten wir uns nicht nur darauf konzentrieren, das Bestehende zu verbieten. Entscheidend ist, das Neue zu ermöglichen“, sagte Källenius.

Daimler Truck soll abgespalten

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Um in dieser Transformation das volle Potenzial der beiden industriellen Geschäftsfelder auszuschöpfen und nachhaltig Werte zu schaffen, haben Vorstand und Aufsichtsrat im Februar 2021 beschlossen, einen grundlegenden Wandel der Unternehmensstruktur einzuleiten: Daimler Truck soll abgespalten und an der Börse notiert werden. Angestrebt wird die Übertragung einer bedeutenden Mehrheitsbeteiligung an Daimler Truck an die Daimler-Aktionäre. „Mit der klaren Konzentration auf Nutzfahrzeuge einerseits, Premium-Pkw und -Vans andererseits, schaffen wir die Voraussetzungen für wirtschaftlich erfolgreichere Unternehmen und damit auch langfristige Beschäftigungssicherheit. Fakt ist, dass die Transformation der Automobilindustrie mehr denn je Geschwindigkeit und die ungeteilte Aufmerksamkeit für Innovationen erfordert“, sagte Bischoff. Die Transaktion und die Notierung von Daimler Truck an der Frankfurter Wertpapierbörse sollen voraussichtlich bis Jahresende 2021 abgeschlossen sein. Beabsichtigt ist auch, Daimler in Mercedes-Benz umzubenennen. Die geplante Abspaltung steht auf einer außerordentlichen Hauptversammlung, die voraussichtlich im Herbst 2021 stattfindet, zur Abstimmung.

Mehr Rendite, mehr Wachstum, mehr Umweltschutz und mehr Zukunft?

„Wir wollen die Zukunft von Daimler gestalten. Dabei sind wir finanziell auf einem guten Weg. Jetzt halten wir das Tempo hoch, um unsere Profitabilitätsziele nachhaltig zu erreichen. In einem starken Marktumfeld streben wir nach einer zweistelligen Rendite bei Mercedes-Benz Pkw“, sagte Källenius. Der Daimler-Vorstand sei sich der großen Verantwortung gegenüber den Beschäftigten bewusst, auch beim zielstrebigen Umbau der Standorte. „Es nutzt auf Dauer niemandem, in einem Werk mit großer Tradition zu arbeiten. Es geht darum, in Werken mit großer Zukunft zu arbeiten. Wir warten nicht auf Veränderung – wir sind diejenigen, die verändern. Wir werden weiter profitabel wachsen und gleichzeitig dabei helfen, diese Welt klimaneutral zu machen – mit herausragender Ingenieurskunst und aus voller Überzeugung.“

Dividendenerhöhung trotz Staatshilfen in Millionenhöhe?

Für das herausfordernde, von der COVID-19-Pandemie geprägte Geschäftsjahr 2020 schlagen Vorstand und Aufsichtsrat eine Dividende von 1,35 (2019: 0,90) € pro Aktie vor, was der langfristig bestehenden Dividendenpolitik des Unternehmens entspricht.

Aufgrund strenger Kostendisziplin und umfangreicher Maßnahmen zum Erhalt der Liquidität sowie einer starken Entwicklung in den Geschäftsbereichen stieg das EBIT um 53% auf 6,6 Mrd. €. Das bereinigte EBIT reflektiert das laufende Geschäft und betrug 8,6 (2019: 10,3) Mrd. €. Das Konzernergebnis legte auf 4,0 Mrd. € von 2,7 Mrd. € zu. Das auf die Aktionäre der Daimler AG entfallende Konzernergebnis betrug 3,6 (2019: 2,4) Mrd. €.

Der Konzernabsatz sank um 15% auf 2,84 Mio. Pkw und Nutzfahrzeuge. Der Umsatz ging um 11% auf 154,3 Mrd. € zurück. Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts betrug 8,3 (2019: 1,4) Mrd. €. Der bereinigte Free Cash Flow des Industriegeschäfts lag bei 9,2 (2019: 2,7) Mrd. €. Die Nettoliquidität des Industriegeschäfts verbesserte sich auf 17,9 (Ende 2019: 11,0) Mrd. €.

Trotz zeitweiser Lieferengpässe ist man optimistisch für 2021

Chipmangel bei Mercedes: Neuwagenkunden müssen sich gedulden Mercedes-Produktionsanpassung: Einige Fahrassistenten können derzeit nicht geordert werden Der Produktionsengpass bei elektronischen Bauteilen hat auch Mercedes-Benz getroffen. Weil Computer-Chips fehlten, mussten Mercedes-Benz Produktionsstätten wie

Nach einem guten Start mit Rückenwind aus dem vergangenen Jahr blickt Daimler zuversichtlich auf das Geschäftsjahr 2021. Auf Basis der erwarteten Marktentwicklung und der aktuellen Einschätzungen der Geschäftsfelder wird weiterhin erwartet, dass Absatz, Umsatz und EBIT im Jahr 2021 deutlich über dem Vorjahresniveau liegen werden. Im ersten Quartal 2021 setzt sich der positive Trend der vorherigen Quartale fort. Trotz zeitweiser Lieferengpässe bei Halbleitern sollten Absatz und Umsatz von Mercedes-Benz Cars & Vans über dem Vorjahresquartal liegen.

Dazu tragen insbesondere der chinesische Markt sowie der starke Produktmix bei. Aufgrund der guten Preisdurchsetzung und einer weiterhin strikten Kostenkontrolle blickt Mercedes-Benz zuversichtlich auf die Entwicklung der Profitabilität im ersten Quartal. Daimler Trucks verzeichnet sehr vielversprechende Auftragseingänge, insbesondere in Europa und den USA. Obwohl sich die Pandemie in Indonesien und im Bus-Chassis-Geschäft erheblich auswirkt, liegt der Absatz im ersten Quartal voraussichtlich auf Vorjahresniveau. Bei der Profitabilität wird eine Verbesserung gegenüber dem Vorjahresquartal erwartet. Dafür sorgen der stärkere Produktmix, die gute Preisdurchsetzung und das stringente Kostenmanagement. Darüber hinaus beeinflusst der Halbleiter-Engpass die Lieferkette von Trucks und Bussen. Das Geschäftsfeld beobachtet die Situation genau und steht mit den Lieferanten in engem Austausch.

Bernd Pischetsrieder übernimmt!

Neubesetzung des Daimler-Aufsichtsrat: Pischetsrieder soll es werden Erst BMW. Dann VW. Nun Daimler: Bernd Pischetsrieder soll Aufsichtsratchef werden Beim Daimler stehen im obersten Kontrollgremium umfassende personelle Veränderungen ins Haus. Die wichtigste Personalie ist die Neubesetzung des Posten

Mit Ende der Hauptversammlung verlassen Petraea Heynicke, Jürgen Hambrecht und Manfred Bischoff den Aufsichtsrat. Zur Wahl vorgeschlagen werden der Hauptversammlung Elizabeth Centoni, Chief Strategy Officer and General Manager of Applications von Cisco Systems, Inc., Ben van Beurden, CEO von Royal Dutch Shell plc, sowie Martin Brudermüller, Vorsitzender des Vorstands der BASF SE. Mit dem Ausscheiden von Bischoff nach 14 Jahren an der Spitze des Kontrollgremiums endet eine Ära. „Man kann mit Fug und Recht behaupten, dass Manfred Bischoff ein Stück deutsche Wirtschaftsgeschichte geprägt hat. Dieses Unternehmen ist hervorragend für die Zukunft gerüstet. Das ist zu großen Teilen sein Verdienst“, sagte Källenius. Als Nachfolger von Bischoff hat der Aufsichtsrat im Dezember 2020 Bernd Pischetsrieder vorgeschlagen, der nach Beendigung der Hauptversammlung auf der konstituierenden Sitzung des neuen Aufsichtsrats als Vorsitzender des Kontrollgremiums zur Wahl steht.

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