Wegen E-Auto-Pleite: Mercedes-Chef justiert Pkw-Portfolio neu

Källenius im Interview: „Wir bauen zwei S-Klassen“

Wegen E-Auto-Pleite: Mercedes-Chef justiert Pkw-Portfolio neu: Källenius im Interview: „Wir bauen zwei S-Klassen“
Erstellt am 2. Juli 2024

Mercedes-Benz justiert seine ehrgeizigen Pläne für die Elektromobilität neu. Dies betrifft auch das Flaggschiff der Marke: Die S-Klasse wird länger als ursprünglich vorgesehen mit Verbrennungsmotoren ausgestattet bleiben. Laut einem Bericht der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ) hat Mercedes CEO Ola Källenius seinen Plan verworfen, die Luxuslimousine ab 2030 in Europa ausschließlich als Elektroauto anzubieten. Im Interview mit der FAZ sagte der Benz-Boß: „Wir bauen zwei S-Klassen“ Was er damit meint? Künftig wird es zwei Versionen der S-Klasse im weitgehend gleichen Kleid geben: eine mit konventionellem Verbrennungsmotor unter der Haube und eine zweite, vollelektrische Variante. Was Ola Källenius im Interview nicht sagte ist, was aus dem Mercedes-Benz EQS werden soll, wenn die S-Klasse demnächst auch als reine Elektroversion auf den Markt kommt. Was der Mercedes-CEO nicht ausspricht, können wir uns denken: Es spricht aber einiges dafür, dass der EQS schon bald ein Auslaufmodell sein könnte. Übrigens: Was der S-Klasse widerfährt, könnte sehr gut auch die Blaupause für die kommende E-Klasse-Generation sein.

 

 Artikel vom 27.06.2024: Källenius plant massive Investitionen in den Verbrenner

Electric only. Electric first. War da mal was? Der Strom-Traum scheint beim Stern wegen der weiter unter Plan liegenden E-Auto-Absatzzahlen vorerst ausgeträumt zu sein. Nachdem Volkswagen kürzlich bekannt gab, wieder massiv in den Verbrenner zu investieren, sagte Mercedes-Chef Ola Källenius im Interview mit WirtschaftsWoche, dass auch Mercedes-Benz die Investitionen in Verbrenner-Fahrzeuge erheblich erhöhen werde.

Die ambitionierten E-Autoziele von Ola Källenius sind zerplatzt. In seiner Rede an die Aktionäre auf der Hauptversammlung im Mai 2024 führte Mercedes-CEO Ola Källenius bereits aus, dass bei Mercedes-Benz der Verbrenner gleichberechtigt neben dem E-Antrieb steht. Das ist sein „klarer Plan für die Zukunft“ von Mercedes-Benz. Er ist eine Kehrtwende: "Der Stern auf unseren Autos ist unser Versprechen: Ein Mercedes ist ein Mercedes - unabhängig vom Antrieb.“

Über 20 Prozent sollte der Anteil der Elektro-Pkw am Mercedes-Absatz im abgelaufenen Jahr betragen. Geschafft hat man gerade einmal 12 Prozent. Damit rückt das noch unlängst formulierte Ziel, dass bis Mitte des Jahrzehnts Elektroautos und Plug-in-Hybride zu 50 Prozent des Absatzes ausmachen werde, in weite Ferne. Ein neuer Realismus ist in der Chefetage von Mercedes-Benz eingekehrt. Mit ihm kehren Wertschätzung für den Verbrenner und neue Investitionspläne in Benzin- und Dieselaggregate zurück.

Comeback des Verbrenners lässt sich Källenius viel kosten

Im Interview mit der WirtschaftsWoche sagte Källenius, dass der Stern in seiner Pkw-Sparte allein im Jahr 2024 „14 Milliarden Euro in Forschung und Entwicklung und in unsere Werke mit den Schwerpunkten Digitalisierung, Elektromobilität und Hightech-Verbrennertechnologie“ investieren werde. Für den Fall, dass die Kundennachfrage nach Hightech-Verbrennern, die allesamt elektrifiziert sein werden, bis 2030 höher sein werde, als man das bislang erwartet habe, „dann werden wir die industriellen Strukturen, die wir heute haben, entsprechend erhalten und effizient nutzen“. Wie die WirtschaftWoche schreibt, plane Källenius den Antriebsstrang der elektrifizierten Hightech-Verbrenner derart intensiv und gründlich zu optimieren, dass „er bis tief in die 2030er-Jahre hält“, wie Källenius der WirtschaftsWoche erklärte. Darüber hinaus würden auch alle „relevanten Verbrenner und Getriebekombinationen“ für EU7 aufbereitet. „Unsere Motoren werden immer auf dem allerhöchsten technologischen Stand sein. Sonst würden wir schlagartig 2027/28 unser Verbrennergeschäft abwürgen“, wird der Mercedes CEO von WirtschaftsWoche zitiert.

Leser interessierten sich auch für diese Themen

IG Metall und Mercedes-Betriebsrat mobilisieren Mitarbeiter gegen Niederlassungsverkauf 25.000 Teilnehmer beim bundesweiten Aktionstag am 02.07.2024 25.000 Mercedes-Benz-Beschäftigte haben am 02.07.2024 mit einem bundesweiten Aktionstag für eine gute Zukunft in den Niederlassungen demonstriert

Mercedes Leichenwagen von morgen Letzte Sternstunde: Vorschlag für Mercedes EQE Bestattungswagen „Ich bin dann mal weg.“ Wer als MIB eines Tages eindgültig den Abgang macht und seine letzten Ausfahrt unwiderruflich „Friedhof“ heißt, dessen letzter


Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community