Auch Pagani geht nicht den AMG-Weg

Nein zu BEV oder Downsizing: Pagani bleibt beim V12-Motor

Auch Pagani geht nicht den AMG-Weg: Nein zu BEV oder Downsizing: Pagani bleibt beim V12-Motor
Erstellt am 15. Juni 2023

Die italienische Sportwagen-Manufaktur Pagani Automobili steht für exzellente Supercar-Kultur ohne Kompromisse. Und deswegen wird man wie Ferrari dem Verbrennungsmotor mindestens bis zum Jahr 2035 (dann soll ja in der EU ein Verbrennerverbot greifen) die Treue halten. Das sagte Christopher Pagani, der Sohn des Firmengründers Horacio, im Interview mit TopGear.
Zwar arbeitet auch Pagani seit fünf Jahren an einem Elektro-Antrieb - doch die Batterie-Technik mit schweren Akkus sei für die Pagani-Sportwagen-Philosophie derzeit - und auch in naher Zukunft - einfach nicht geeignet. „Man muss ein besonderes Gefühl beim Fahren haben, das man als Spaß oder als Vergnügen bezeichnen kann nennen. Aber das Fahrzeuggewicht steht bei Pagani immer an erster Stelle. Mit der heutigen Batterie-Technologie können wir den Pagani wahrscheinlich nicht so bauen, wie wir es gerne möchten." Und darum setzt man bei Pagani als Kraftquelle derzeit auf einen 6-Liter-V12 mit 843 PS der übrigens von Mercedes-AMG, wo man für die Eigengewächse mit Stern in Sachen Hubraum und Zylinder neuerdings  kleinere Brötchen backt,  speziell für den neuen Pagani Utopia entwickelt wurde. Wie Christopher Pagani berichtet, hätten die AMG-Leute in Affalterbach als Motorisierung für den Utopia eigentlich einen V8-Hybrid vorgeschlagen. "Aber wir haben sie, sagen wir mal, 'herausgefordert', den V12 zu behalten, und sie haben akzeptiert“, erzählt Pagani Junior.

Artikel vom 19.05.2023: Ciao Verbrenner? No! Electric only ist für Ferrari keine Option

Die Mercedes-Benz Group AG hält eisern bei ihrer Elektric-only-Strategie Kurs. Was für die Pkw gilt, ist kürzlich beim Strategie-Update von Mercedes-Benz Vans ebenfalls zum Planziel erklärt worden. Auch die AMG-Sportwagen sollen elektrisch werden. Performance-Cars nur mit der Kraft des elektrischen Stroms anzutreiben, ist ein Gedanke der unter den deutschen Autobauern bei Porsche und BMW keine Zustimmung findet. Auch Ferrari hat jetzt erklärt, dass man gar nicht daran denke, dem Verbrennungsmotor ciao zu sagen.

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Während Mercedes-Benz als Erfinder des Automobils mit Verbrennungsmotor, bereit ist, sich von einem historisch wichtigen Teil seiner DNA zu lösen, denkt Ferrari-Chef Benedetto Vigna viel traditioneller. Zwar arbeitet auch die italienische Sportwagenschmiede an einem Elektro-Ferrari (der E-Ferrari soll 2025 Premiere haben), aber man werde, so sagte Ferrari-Boss Vigna in einem Interview mit der englischen BBC, auch künftig Verbrennungsmotoren entwickeln und damit das fortsetzen, was Ferrari als "einen wesentlichen Teil des Unternehmenserbes" versteht: "Ich möchte nicht arrogant sein und unseren Kunden eine Entscheidung aufzwingen. (...) Der Kunde muss die Entscheidung haben können, ob er einen Verbrennungsmotor, einen Hybrid oder ein Elektroauto haben möchte“, machte der Ferrari-Chef das Festhalten seines Unternehmens am Verbrenner ohne Wenn und Aber klar.

Unbeeindruckt von dem Drängen der EU und vieler nationaler Regierungen, den Verbrenner lieber heute als morgen zu beerdigen, will die weltbekannte italienische Performance-Cars-Marke will noch mindestens bis zum Ende der nächsten Dekade Verbrennungsmotoren entwickeln und bauen - das wären von heute an gerechnet noch etwa 17 Jahre. Dass Ferrari sich selbst verpflichtet hat, bis 2030 CO2-neutral zu werden, ist für die Italiener kein Widerspruch. Erstens werde auch Ferrari dann Hybrid und BEV-Modelle anbieten und zweitens ließen sich die Verbrenner Co2-neutral mit E-Fuels betanken. Die EU hatte kürzlich zwar das Verbrenner-Neuwagen-Aus für 2035 beschlossen, aber eine Hintertür für Kraftfahrzeuge, die ausschließlich mit synthetischen, aus erneuerbaren Energien hergestellten E-Fuels betankt werden, offen gelassen.

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