Verbrenner-e-Fuels-Kompromiss

Porsche begrüßt die Einigung. Mercedes bleibt beim Verbrenner-Aus

Verbrenner-e-Fuels-Kompromiss: Porsche begrüßt die Einigung. Mercedes bleibt beim Verbrenner-Aus
Erstellt am 27. März 2023

Dass die Bundesregierung in Sachen Verbrenner-Neuwagen nach 2035 eine Einigung erzielt und das strikte Verbrenner-Aus abgewendet hat, sorgt bei Porsche und Mercedes für unterschiedliche Reaktionen - berichten die Stuttgarter Nachrichten. Während Porsche den Schritt zur Technologieoffenheit und den Einsatz für e-Fuels in neue Verbrenner-Pkw begrüßt, sieht man bei Mercedes-Benz keinen Grund, seine Electric-Only-Strategie zu überdenken. In einer Stellungnahme gegenüber den Stuttgarter Nachrichten sagte ein Sprecher von Mercedes-Benz, dass sich durch den EU-Kompromiss für die Mercedes-Benz Group AG nichts geändert habe, alles auf die Karte Elektromobilität zu setzen. In synthetischen Kraftstoffen mag man bei Mercedes-Benz allenfalls eine Option für den Altbestand an Verbrennerfahrzeugen zu erkennen.

Bundesverkehrsminister Dr. Volker Wissing hatte am 25.03.2023 mit der EU-Kommission dahingehend eine Einigung erzielt, dass auch nach 2035 Verbrennerfahrzeuge neu zuzulassen in der EU zugelassen werden dürfen, wenn sie ausschließlich mit e-Fuels betankt werden.

Das Kraftfahrzeug-Gewerbe begrüßt die gefundene Einigung pro e-Fuels für Verbrenner nach 2035

"Die gefundene Lösung öffnet den Weg, um die industrielle Herstellung großer Mengen dieses synthetischen Kraftstoffs in Gang zu bringen", kommentiert Kurt-Christian Scheel, Hauptgeschäftsführer des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) den Kompromiss: "Nun müssen alle notwendigen Voraussetzungen geschaffen werden, damit die Industrie in den Aufbau von Großanlagen für E-Fuels investiert.“ Die gefundene Lösung ist nach Ansicht des ZDK eine gute Entscheidung für viele Millionen Verbrenner-Fahrer. Ihnen werde nun die Möglichkeit gegeben, mit ihren vorhandenen Verbrennerfahrzeugen und klimaneutral erzeugten E-Fuels einen bedeutenden Beitrag zum Klimaschutz zu leisten. Schon die Beimischung von E-Fuels zum konventionellen Kraftstoff würde auf dem Weg zu einem klimaneutralen Straßenverkehr helfen.

Übrigens: Dass die E-Mobilität längst noch nicht alle dermaßen uneingeschränkt überzeugt hat wie die Mercedes-Konzernspitze, zeigen auch die Ergebnisse der Befragung von Fuhrparkleitern durch die Deutsche Automobil Treuhand (DAT). Hier setzt man weiterhin auf den Einsatz von Verbrennern. Laut der DAT kennen fast alle Fuhrparkleiter e-Fuels oder haben sich bereits damit beschäftigt. Zwei Drittel der Fuhrparkleiter, die Kenntnis von E-Fuels haben, sehen in dem klimaneutral erzeugten Kraftstoff eine sinnvolle Alternative neben der E-Mobilität. 81 Prozent der befragten Fuhrparkleiter sehen laut DAT-Umfrage keine Möglichkeit, dass ihre Fahrzeugflotten all ihre Strecken mit batterieelektrischen Antrieben abzufahren.

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