Elektromobilität: Globale Nachfrage steigt exponentiell

Der weltweite Auto-Absatz entwickelt sich zunehmend spannender

Elektromobilität: Globale Nachfrage steigt exponentiell: Der weltweite Auto-Absatz entwickelt sich zunehmend spannender
Erstellt am 8. Mai 2019

Die Elektromobilität kommt weltweit zunehmend rasanter in Fahrt. Die globale Nachfrage für Elektroautos und Hybride wächst exponentiell. Das zeigt eine Analyse von PwC Autofacts auf Basis von Zulassungszahlen in den großen globalen Automärkten. Batteriebetriebene Elektroautos sind dabei mit einer Wachstumsrate von 85,4 Prozent (295.888 Einheiten) das am stärksten wachsende Segment. In den europäischen Top-5-Märkten - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien - zeigten die E-Fahrzeuge im ersten Quartal 2019 ein positives Wachstum von insgesamt 34,5 Prozent. Dabei verzeichneten die batterieelektrisch angetriebenen Autos den stärksten Zuwachs (61,7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2018). Klassische Hybridfahrzeuge ohne externe Lademöglichkeit legten im selben Zeitraum um 38,1 Prozent zu. Bei Plug-in-Hybriden dagegen sank die Zahl der Neuzulassungen um 6,3 Prozent, was aber mit dem Abwarten auf die neu vorgestellten Modelle europäischer Hersteller zu erklären ist.

Radikal: China will komplett weg vom Verbrenner

China bleibt nach wie vor der weltweit führende Markt für E-Autos und SUVs mit Batterieantrieb. Dort nahm die Zahl der neuen batterieelektrischen Fahrzeuge um 106,5 Prozent zu, während der Gesamtmarkt rückläufig war. Auch in absoluten Zahlen wird der Vorsprung des chinesischen Marktes deutlich: 185.000 der batteriebetriebenen Fahrzeuge kamen im ersten Quartal 2019 auf die Straße. Zum Vergleich: Die Top-5-Märkte der EU kamen zusammen gerade einmal auf 36.000 Neuzulassungen von Batteriefahrzeugen. Die Plug-in-Hybride kletterten in China auf rund 54.000 Neuzulassungen (ein Plus von 39,4 Prozent), die klassischen Hybride immerhin noch um 23,1 Prozent. "Die Strategie in China ist klar erkennbar: Vollelektrische Autos sollen die konventionellen Antriebe nicht ergänzen wie in Europa, sondern wirklich ersetzen", sagt Branchenexperte Christoph Stürmer. "Weitere Zunahme der Mobilität, ein besserer Umweltschutz und die Förderung von Hochtechnologie seien die zentralen strategischen Erwägungen im Reich der Mitte. In deren Kern steht das E-Fahrzeug und der Plug-In-Hybrid, die dort New Energy Vehicles heißen", so Felix Kuhnert.

Vollelektrische Fahrzeuge gelten in den USA als Luxusprodukte

In den USA legten die batterieelektrischen Autos im ersten Quartal 2019 um 36,3 Prozent zu (40.449 neuzugelassene Einheiten). Im Vorjahr hatte das Segment allerdings eine Wachstumsrate von knapp 130 Prozent verzeichnet. "Der Grund für das jetzt weniger starke Wachstum ist der Beginn der Auslieferung des Tesla Model 3 im vergangenen Jahr", erläutert Christoph Stürmer. Der Anteil der neuzugelassenen Plug-in-Hybride und der klassischen Hybride ging dagegen zurück (um 16,4 bzw. 0,8 Prozent). "Das zeigt, dass technikaffine Konsumenten in den USA vollelektrische Fahrzeuge als begehrenswerte Produkte wahrnehmen und mehr und mehr auf solche Modelle umsteigen", sagt Christoph Stürmer. Der Segmentanteil von batterieelektrischen Fahrzeugen liegt dort bei 30 Prozent, während er in den europäischen Kernmärkten noch unter 20 Prozent beträgt.

Verdreifachung der batterieelektrischen Fahrzeuge bis 2025 absehbar

Der Marktanteil der Batteriefahrzeuge in den weltweit größten Märkten liegt derzeit bei ca. 2,1 Prozent. "Auch wenn dies noch ein vergleichsweise geringer Anteil ist - das exponentielle Wachstum insgesamt ist sehr beachtlich", sagt Autofacts-Experte Christoph Stürmer und ergänzt: "Ab einem Marktanteil von etwa 3 Prozent kann man erfahrungsgemäß davon sprechen, dass eine Marke oder eine Technologie wirklich im Markt angekommen ist." Wenn die Industrie sowie Verkehrs- und Energiepolitik weiter gemeinsame Ziele verfolgt und ernsthaft dranbleibt, kann diese 3-Prozent-Marke geknackt werden.

Voraussichtlich werden 2019 insgesamt 2,7 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge produziert. Bis 2025 könne sich dieser Anteil gemäß den Autofacts-Prognosen mindestens auf rund acht Millionen verdreifachen. Bei den Plug-in-Hybriden erwartet PwC Autofacts für 2019 ca. 1,5 Millionen produzierte Einheiten, hauptsächlich im Segment der Premiummarken. Bis 2025 sei ein Anstieg um etwa das Vierfache auf gut fünf Millionen Fahrzeuge möglich, so Stürmer. (Quelle PwC)

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling

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