Da kommt was Neues mit Stern auf uns zu: Anfang Februar 2019 hat Daimler bei den Patentämtern neuen Wortmarkenrechte eintragen lassen. Der Erfinder des Automobils ließ sich für die Kategorie Kraftfahrzeuge und Kraftfahrzeugmotoren die Bezeichnungen „O 120„, „O 140„ , „O 180„ und „O 200„ als international geschützte Begriffe eintragen. Was soll das? Viel spricht dafür, dass sich hinter dieser Bezeichnung ein neuer Mercedes-Benz-Kleinwagen verbirgt.

O, wann kommst Du?

O-Klasse? Kenn ich doch! Stimmt, die O-Klasse gibt‘s bei Mercedes-Benz quasi schon seit den 70er Jahren - aber in groß als Baureihencode für Busse. Doch die neuen, jetzt geschützten Modellbezeichnungen deuten nicht auf einen größeren Bus, sondern auf eine neue Kleinwagengeneration hin. Die soll dem Vernehmen nach auch tatsächlich schon in Planung sein. Der bisherige Arbeitstitel lautete allerdings U-Klasse. Gut möglich, dass aus Gründen von bereits bestehenden Namenschutzrechten ein O das neue U ist. Die neue Baby-Benz-Generation, die offenbar schwerpunktmäßig einen gewerblichen Einsatz im Fokus hat, soll nach bisher vorliegenden Informationen aus drei Mercedes-Minis bestehen: Cargo (Kastenwagen), City (als Drei- und Fünftürer) und Shuttle (Minibus). Wann eine O-Klasse kommt, wenn sie denn kommt, dürfte nicht zuletzt auch mit der Beantwortung der Frage zusammenhängen, was aus der Daimler-Kleinwagenmarke smart wird. Einerseits. Andererseits. Die Begrifflichkeiten der O-Klasse deuten auf reinen Verbrennerbetrieb mit kleinen Motoren bis zu 1,3-Liter-Hubraum (insofern sie wieder Renault-Nissan im Stil der derzeit geltenden Nomenklatura liefern sollte) hin. Da smart auf vollelektrisch umgestellt hat, käme man sich antriebstechnisch nicht ins Gehege. Aufgrund der unterschiedlichen Antriebsphilosophie sollte auch zielgruppenmäßig eine mehr oder weniger deutliche Abgrenzung möglich sein. Die O-Klasse ist aller Voraussicht nach nicht vor Mitte der kommenden Dekade zu erwarten.

Autor:‭ ‬Mathias Ebeling