Daimler in der Krise

Källenius verbreitet Zuversicht und betont Sparzwang: „Die besten Zeit kommt noch“ aber „wir müssen auch an die Personalkosten ran.“

Daimler in der Krise: Källenius verbreitet Zuversicht und betont Sparzwang: „Die besten Zeit kommt noch“ aber „wir müssen auch an die Personalkosten ran.“
Erstellt am 26. September 2019

Der Daimler befindet sich derzeit in schwerem Fahrwasser. Mehrere Gewinnwarnungen brachten den Aktienkurs unter Druck. Dass Unternehmen befindet sich in einer Finanzkrise. Ein zu hoher Mittelabschluss macht dem Erfinder des Automobils zu schaffen. Die Aussichten mit Blick auf die hohen Investitionen in Sachen autonomes Fahren und Elektromobilität bleiben nach Meinung etlicher Experten eher trübe - was sich nicht zuletzt in dem in den letzten Monaten stark unter Druck geratenen Aktienkus widerspiegelt.

Götterdämmerung für Daimler?

Fachleute vermögen in der aktuellen E-Auto-Strategie von Mercedes-Benz noch nicht den Heilsbringer zu erkennen. Vergleichsweise hohe Kaufpreise, eine lange Ladedauer der Batterien sowie zu wenig öffentliche Ladestationen und fehlende staatliche Subventionen würden den internationalen Erfolg der EQ-Modelle erschweren. Für den einflussreichen Aktienmarklanalysten Bernstein Research sei das Mercedes-Elektroauto noch nicht genügend emotionalisiert, um es als Statussymbol verkaufen und damit den langfristigen Erfolg der Marke sichern zu können. Dem widerspricht Daimler-Chef Ola Källenius in einem aktuellen Interview mit auto motor und Sport.

Källenius: „Die beste Zeit fängt jetzt erst an“

Hat das Auto als Mittel zur individuellen Mobilität überhaupt eine Zukunft? Für Källenius stellt sich diese Frage überhaupt nicht. Auch wird Mercedes-Benz sich trotz des Wandels bei den Antriebssystemen treu und seinen Kunden in dem Prozess der Transformation wie ein guter Bekannter bleiben. Wortwörtlich sagte Källenius im Interview auf die Frage, was der Mercedes-Fan von dem jetzigen Daimler-Chef erwarten könne:
„Es geht mir um die individuelle Mobilität von A nach B in einer besonders schönen Form. Was der Mercedes-Fan gewohnt ist, wird noch besser. Wir werden unsere Möglichkeiten nutzen, um das Mercedes-Erlebnis maximal weiter zu entwickeln. Auch bei unseren Elektroautos wie dem EQC ist das Überraschende, dass es keine Überraschung gibt. Ein Mercedes bleibt immer ein Mercedes. Und die beste Zeit fängt jetzt erst an.“

Källenius: „Auch an die Personalkosten müssen wir ran."

Dass die beste Zeit für Mercedes-Benz jetzt erst anfängt, klingt einerseits verheißungsvoll. Ob‘s wirklich so kommt? Für die Gegenwart ist andererseits erst einmal klar, dass die guten, sorgenfreien Zeiten (auch für die Mitarbeiter?) ein Stückweit vorbei sind, denn der Daimler muss sparen, sparen sparen. Dieses Postulat trägt Källenius derzeit wie eine Monstranz vor sich her. Und es ist ihm sehr ernst. Tabubereiche gibt es dabei keine. Källenius sagte dazu im Interview: „Wir müssen an alle Einsparmöglichkeiten heran. Bei den Modellen schauen wir uns Varianten an und hinterfragen, ob sie wirklich nötig sind und genügend Geld verdienen. Da müssen wir querbeet durch das große Ganze gehen. Materialkosten sind immer der größte Kostenblock, aber auch an die Personalkosten müssen wir ran.“


Autor:‭ ‬Mathias Ebeling


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