Corona-Krise: Autohäuser gehören zu den großen Verlieren

Umsätze des Kfz-Handel sanken im 1. Halbjahr 2020 um 18 Prozent

Corona-Krise: Autohäuser gehören zu den großen Verlieren: Umsätze des Kfz-Handel sanken im 1. Halbjahr 2020 um 18 Prozent
Erstellt am 10. September 2020

Die Umsätze von Kfz-Handel und Kfz-Werkstätten sind in der Corona-Krise deutlich zurückgegangen. Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, verringerten sich diese preis-, kalender- und saisonbereinigt im 1. Halbjahr 2020 um 15,8 % gegenüber dem 2. Halbjahr 2019. Betroffen war vor allem der Autohandel mit einem Minus von rund 18,0 %. Hier wirkte sich die Schließung der Verkaufsräume während des Lockdowns aus. Insbesondere im April 2020 brachen die Umsätze im Vergleich zum April 2019 real (preisbereinigt) um fast die Hälfte ein (-45,5 %). Die Autowerkstätten, die das ganze Frühjahr über weiterarbeiten konnten, waren nicht ganz so stark betroffen: Im 1. Halbjahr 2020 gingen die Umsätze im Vergleich zum 2. Halbjahr 2019 um 9,1 % zurück.

Leichte Erholung im Juni 2020: +9,6 % zum Vormonat

Zuletzt zeichnete sich für die Branche, die im Jahr 2018 bundesweit rund 112 000 Unternehmen mit 890 000 Beschäftigten umfasste, eine leichte Erholung ab. So stiegen die Umsätze im Juni 2020 gegenüber dem Vormonat preis-, kalender- und saisonbereinigt um 9,6 % an; im Mai hatte der Anstieg gegenüber April bereits 34,9 % betragen. Betrachtet man allein den Autohandel, zeigte sich zuletzt ein noch deutlicherer Positivtrend: Hier stiegen die Umsätze im Juni im Vergleich zum Vormonat um 10,0 % an. Im Mai hatten die Autohändler bereits eine Umsatzsteigerung um 46,2 % gegenüber dem Lockdown-Monat April verzeichnen können. Trotz des Anstiegs blieben die Erlöse im Juni 2020 noch deutlich unter dem Vorjahresniveau: Die Erlöse von Kfz-Handel und Kfz-Werkstätten insgesamt fielen im Juni 2020 real (preisbereinigt) um 5,7 % niedriger aus als im Vorjahresmonat. Die Einführung einer Kaufprämie für Elektroautos seitens der Bundesregierung Anfang Juli fiel hierbei noch nicht ins Gewicht, auch wenn sie rückwirkend zum 3. Juni 2020 in Kraft trat.

Der Umsatzrückgang im Autohandel korrespondiert mit einer deutlich geringeren Zahl von Neuzulassungen im 1. Halbjahr 2020: Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamtes wurden in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 1,21 Millionen fabrikneue Kfz zugelassen. Das waren 34,5 % weniger als im Vorjahreszeitraum. Auch hier zeigte sich zuletzt eine Erholung: Im Juli stieg die Zahl der Pkw-Neuzulassungen um 43,0 % gegenüber dem Vormonat Juni an und erreicht mit rund 315 000 nahezu das Vorjahresniveau (Juli 2019: 333 000).

Trotz der Umsatzsteigerungen im Juni gehören die Autohäuser im 1. Halbjahr 2020 zu den klaren Verlierern der Corona-Krise im Einzelhandel. Zum Vergleich: Insgesamt setzten die Einzelhandelsunternehmen ohne den Kfz-Handel in Deutschland im 1. Halbjahr 2020 preis-, kalender- und saisonbereinigt 1,1 % mehr um als im 2. Halbjahr 2019.

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