Autonomes Fahren: Daimler veranstaltet Fachtagung zu Recht und Ethik

Mercedes im Alleingang: Darf der Fahrer die Hände vom Steuer nehmen?

Autonomes Fahren: Daimler veranstaltet Fachtagung zu Recht und Ethik: Mercedes im Alleingang: Darf der Fahrer die Hände vom Steuer nehmen?
Erstellt am 23. September 2015

Er kann‘s. Er will‘s. Er macht‘s: Der Mercedes-Benz von morgen ist im Alleingang unterwegs. Das Auto macht alles von selbst. Aber ist das auch richtig so? Auf dem Weg zum autonomen Fahren stellen sich weitreichende rechtliche und ethische Fragen. Um den gesellschaftlichen Diskurs zu fördern und sich mit Experten auszutauschen, veranstaltet Daimler die Fachtagung „Autonomes Fahren im Spiegel von Recht und Ethik“. Mehr als 100 Fachleute aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien diskutieren am 23. September die neuen Herausforderungen.

Dr. Christine Hohmann-Dennhardt, im Vorstand der Daimler AG verantwortlich für Integrität und Recht, eröffnet die Fachtagung. Für sie steht fest, dass das autonome Fahren untrennbar zur Mobilität der Zukunft gehört, weil es viele Vorteile bietet: Mehr Komfort, weniger Stress, geringerer Verbrauch und das Potenzial für mehr Verkehrssicherheit. Neben den technischen Voraussetzungen müssen aber auch die rechtlichen und ethischen Fragen geklärt werden: „Auch beim automatisierten Fahren ist die Sicherheit aller Verkehrsteilnehmer unsere erste Priorität. Genauso wichtig wie die technische Entwicklung ist, dass unsere Kunden Rechtssicherheit sowie Sicherheit in ethischen und datenschutzbezogenen Fragen haben. Deshalb treiben wir den Dialog dazu aktiv voran.“

Verantwortlichkeit aus Sicht der Technikethik

Prof. Dr. Julian Nida-Rümelin, Professor für Philosophie an der LMU München und Kulturstaatsminister a.D. setzt sich in seiner Keynote zur Technikethik auch mit den Risiken der neuen Technologien auseinander: „Wer trägt die Verantwortung beim autonomen Fahren – Fahrer, Fahrzeughalter oder Hersteller? Weil Roboter nicht wie Personen handeln und behandelt werden können, ist zu klären, wie wir unsere Kriterien aus Strafrecht, Zivilrecht und moralischer Alltagspraxis auf die neuen Technologien übertragen.“ Julian Nida-Rümelin leitet Forschungsprojekte im Bereich der Technikethik und ist Mitglied im Beirat für Integrität und Unternehmensverantwortung der Daimler AG.

Autonomes Fahren benötigt einen rechtlichen und ethischen Rahmen

Autofahren wird durch Automatisierung nicht nur komfortabler, sondern hat auch das Potenzial, emissionsärmer und sicherer zu werden. Der Fahrer wird bei eintönigen Fahrten im Stau oder auf der Autobahn entlastet. Gleichzeitig wird der Fahrer auf Strecken, die Fahrvergnügen versprechen, weiterhin selbst am Steuer sitzen können. Die im Rahmen der Fachtagung diskutierten Themen betreffen u.a. die Haftung, den Datenschutz und ethische Fragen bei unvorhergesehenen Verkehrssituationen.

Dass Datenschutz bereits bei der Konzeption sowohl von vernetzten als auch von automatisierten Systemen eine zentrale Rolle spielt, zeigen am Nachmittag der Tagung Vertreter der Bereiche Forschung & Entwicklung sowie Konzerndatenschutz bei Daimler. Datenschützer, Juristen und Ingenieure stimmen sich bereits in einem frühen Entwicklungsstadium ab, um nutzerorientierte Lösungen zu erarbeiten („Privacy by Design“). Zum Abschluss der Veranstaltung diskutieren Vertreter des Bundestags, des Europäischen Parlaments sowie der Europäischen Kommission mit den Tagungsteilnehmern die neuen Herausforderungen für die Politik.

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