Mercedes-EQ beim Formel E Rennen in Valencia

Samstag beim Skandalrennen ganz oben, Sonntag zum Vergessen

Mercedes-EQ beim Formel E Rennen in Valencia: Samstag beim Skandalrennen ganz oben, Sonntag zum Vergessen
Erstellt am 26. April 2021

Beim Doppel-Event der Formel E Weltmeisterschaft in Valencia konnte sich das Mercedes-EQ Formel E Team am Samstag unter chaotischen Bedingungen durch perfektes Energiemanagement durchsetzen und die Plätze 1 und 3 erringen, während mehr als die Hälfte der anderen Piloten wegen aufgebrauchter Akkus liegenblieben. Am Sonntag hingegen brachte sich Stoffel Vandoorne selbst durch eine unüberlegte Aktion um ein gutes Ergebnis, während Teamkollege Nyck de Vries von Anfang an im Hinterfeld feststeckte. Trotzdem führt man in allen WM-Wertungen.

Samstag: Ein denkwürdiges Rennen und eine Ohrfeige für die Elektromobilität

Der Rennsamstag der Formel E in Valencia wird allen Beteiligten noch lange im Gedächtnis bleiben. Nachdem fast das ganze Rennen unter schwierigen Bedingungen und mit mehreren Zwischenfällen sehr interessant und spannend ablief, geriet der Lauf gegen Ende zur Farce. Weit über das halbe Fahrerfeld fiel fast zeitgleich in der letzten Rennrunde aus, weil den Boliden der Strom ausging. Der Grund: Wegen der vielen Safetycar-Phasen, bei denen viel Strom gespart werden konnte, reduzierte die Rennleitung den Energievorrat der Rennwagen drastisch, um weiterhin Spannung am Rennende zu generieren. Dabei schossen sie weit über das Ziel hinaus, wie die letzte Runde zeigte. Der Führende Da Costa blieb genauso liegen wie zwei Drittel der anderen Piloten. Nur das Mercedes-EQ Formel E Team hatte offensichtlich sehr konservativ gerechnet und schaffte es ins Ziel. Dabei siegte Nyck de Vries. Dass Stoffel Vandoorne nach dem zwischenzeitlich letztem Rang im Rennen noch als Dritter auf das Podium kam, ist zwar toll für Mercedes, zeigt aber die Crux dieses Energie-Pokers der Rennleitung.

Reichweitenangst im Elektro-Vorzeigeprojekt

Damit hat die Formel E sich nicht nur lächerlich gemacht, sondern der gesamten Emobility-Bewegung einen Bärendienst erwiesen. Dass die hochgezüchteten E-Renner mangels Strom auf der Strecke strandeten, befeuert genau die Reichweitenängste, die vielerorts in der Bevölkerung noch herrschen und die der weiterern Verbreitung der Emobilität entgegen stehen. Wie soll man den Kunden diese Ängste nehmen, wenn selbst hochbezahlte Rennstrategen den Energieverbrauch nicht im Griff haben?

Sonntag ohne Glück für Mercedes, aber Tabellenführung an allen Fronten

Am Sonntag lief es deutlich ruhiger, weil das Rennen nicht bei Regen, sondern unter trockenen Bedingungen gestartet wurde. Die beiden Mercedes-Piloten mussten von weit hinten starten, weil sie Pech mit den Qualifyinggruppen hatten. Stoffel Vandoorne machte seinem Ruf als herausragender Fahrer alle Ehre und kämpfte sich weit nach vorn, kollidierte aber bei einem ungestümen Überholmanöver mit der Bande und schied aus. De Vries konnte sich nicht in Szene setzen und kreuzte als 16. die Ziellinie. Nichtsdestotrotz liegt das Mercedes-EQ Formel E Team nun an erster Position in der WM und auch die beiden Piloten Nyck de Vries und Stoffel Vandoorne führen die Fahrer-WM an.

 

Keine Kommentare

Schreibe einen Kommentar

Login via Facebook

Community