Formel 1: Reifen Roulette in Silverstone

Lewis Hamilton schleppt sich mit Reifenplatzer zum Sieg

Formel 1: Reifen Roulette in Silverstone: Lewis Hamilton schleppt sich mit Reifenplatzer zum Sieg
Erstellt am 2. August 2020

Wie heißt es doch so schön in einer Song von Lenny Kravitz? It ain't over till it's over. Vorbei ist es erst, wenn's vorbei ist! 50 von 52 Runden führte die Daimler Prozession mit Lewis Hamilton an der Spitze den britischen Grand Prix in Silverstone unangefochten an. Alles sah nach dem erwarteten Doppelsieg aus. Einzig die Abflüge von Kvyat und Magnussen sorgten für etwas Aufregung. Passiert ist erfreulicherweise beiden nichts, lediglich die Boliden bedürfen etwas TLC. Und dann schlug die große Stunde der Pirelli-Gummis.

Drei Runden vor Schluss sah es so aus, als würden die drei Favoriten auf das Podium in der vermuteten Reihenfolge Hamilton, Bottas, Verstappen auch tatsächlich so über die Ziellinie rasen.  Dann meldete Valtteri Bottas kurz vor Rennende Vibrationen von einem der Vorderräder. Das Team an den Boxen empfahl dem Finnen eine schonende Fahrweise und draußen auf der Strecke zu bleiben, waren doch nur noch zwei Runden zu fahren und Max Verstappen gut 10 Sekunden hinter ihm.

Da platzte dem Finnen vorne links der Pirelli und es blieb ihm nichts anderes übrig, als sich zum Reifenwechsel noch einmal in die Box zu schleppen.

Platz 2 war damit futsch, Valtteri Bottas wurde bis hinter Vettel auf P11f durchgereicht. Runde 51 von 52: die Ereignisse überschlagen sich. Max Verstappen ausgestattet mit genügend Vorsprung vor dem besten Ferrari Piloten Charles Leclerc geht noch einmal an die Box um frische Reifen zu holen, um so noch einmal auf die Jagd nach der schnellsten Rennrunde zu gehen und so einen Extrapunkt einzuheimsen. Der Niederländer ist gerade auf die Rennstrecke zurückgekehrt, da verabschiedet sich auch bei Lewis Hamilton der linke Vorderreifen. Und es sollte nicht die letzte Pirelli Panne bleiben...

Lewis Hamilton rettet sich auf drei Rädern ins Ziel.

Lewis Hamilton hatte gar keine andere Wahl, sein Rennwagen humpelt jetzt auf drei Rädern in Richtung Ziel und er konnte nur hoffen, dass Max Verstappen nicht in seinem Rückspiegel auftaucht. Dieser dürfte mittlerweile über Funk gehört haben, was dem Spitzenreiter widerfahren war und sich möglicherweise dann doch geärgert haben, dass er zum Reifenwechsel noch einmal reingekommen ist. Denn als Hamilton sich waidwund  über die Ziellinie schleppte, war Verstappen nur noch 400 m hinter ihm. Das hätte ohne letzten Reifenwechsel locker zum Gesamtsieg gereicht.

Aber mal ehrlich, wer hat in der letzten Rennrunde mit so einem Reifen Roulette gerechnet? Die Pirelli Techniker dürften sich ihre Testprotokolle noch einmal genau anschauen müssen. Haben die Teams in punkto Reifen zu viel riskiert, oder sind die kurvenäußeren Reifen den hohen Geschwindigkeiten von Silverstone nicht gewachsen gewesen? Hamiltons Durchschnittsgeschwindigkeit lag im Training immerhin bei über 250 kmh. Sei's drum, Hamilton bejubelte seinen siebten Sieg in Silverstone. Max Verstappen sammelt mit P2 fleißig Punkte für die Gesamtwertung und Charles Leclerc wird sich über seinen unerwarteten dritten Platz auf Ferrari gefreut haben. Da werden es die Tifosi sicherlich verschmerzen können, dass ihr langjähriger Liebling Sebastian Vettel mit Platz 10 immherhin noch 1 Pünktchen sicherte.

 

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