F1 Vorbericht: GP von Australien

Am 18.3. startet die Formel 1 Saison mit dem Große Preis von Australien. Neue Regeln für die neue F1. Saison

F1 Vorbericht: GP von Australien: Am 18.3. startet die Formel 1 Saison mit dem Große Preis von Australien. Neue Regeln für die neue F1. Saison
Erstellt am 9. März 2012

Die Formel 1-Saison 2012 beginnt in der kommenden Woche mit dem Auftaktrennen in Melbourne. Zum 17. Mal in Folge ist der herrliche Albert Park Veranstaltungsort des Großen Preises von Australien. Der 5,303 km lange Straßenkurs liegt südlich des Stadtzentrums von Melbourne und besteht zum Teil aus öffentlichen Straßen rund um den künstlich angelegten Albert Park See. Australien ist ein gues Pflaster für mercedes-Benz, denn F1-Boldiden mit Mercedes-Benz Motor gewannen drei der letzten vier Australien GP (2008, 2009, 2010)

Michael Schumacher

„Endlich hat die Kaffeesatzleserei während der Testfahrten ein Ende und es gibt wieder Racing. Melbourne ist ein perfekter Austragungsort, um in die Saison zu starten. Die Stadt liebt die Formel 1 und die Fans sorgen für eine großartige Atmosphäre - das spüren natürlich auch wir Fahrer. Zusammen mit unserer Vorfreude auf die kommende Saison verstärkt das unseren Wunsch, endlich wieder ins Auto zu steigen und zu fahren. Wir haben während der Wintertests viele Kilometer zurückgelegt und viele Daten gesammelt – somit sollten wir in einer guten Ausgangsposition für das erste Rennen und die Weiterentwicklung unseres Autos sein. Die Saison 2012 kann beginnen....“

Nico Rosberg

„Ich freue mich sehr auf den Saisonbeginn nächste Woche in Australien. Meine Winterpause verlief geradezu perfekt – ich hatte genügend Zeit, um mich ausgiebig zu erholen und mich mit meinem Trainingsprogramm optimal vorzubereiten. Die Wintertestfahrten verliefen erfolgreich, wir konnten viele Kilometer mit unserem F1 W03 zurücklegen und sind bereit für das erste Rennen. Ich liebe die Atmosphäre in Melbourne. Es ist eine tolle Stadt und die Fans sind einfach fantastisch. Nach all der harten Arbeit und den vielen Spekulationen im Winter wird es sehr interessant sein, zu sehen, wo wir im Vergleich zu den anderen Teams am Samstagnachmittag nach dem Qualifying stehen. Bevor ich nach Australien reise, lege ich noch ein Fahrradtrainingsprogramm in Neuseeland ein. Das hilft mir, mich auf die Zeitumstellung und das Klima in ‚Down Under‘ einzustellen.“

Ross Brawn, Teamchef

„Die Saisonvorbereitung ist stets eine der spannendsten Zeiten des Jahres, egal wie oft man es schon erlebt hat. Unser gesamtes Team freut sich auf den Saisonauftakt in Melbourne in der kommenden Woche. Dank unseres strukturierten Entwicklungs- und Testplans sind wir sowohl in der Fabrik als auch an der Strecke gut vorbereitet und ich bin zuversichtlich, dass wir uns in einer guten Ausgangsposition befinden. Die Schlüsselfrage ist natürlich, wie wir im Leistungsvergleich zu unserer Konkurrenz dastehen und es wird interessant sein, zu sehen, wie sich alles am nächsten Wochenende gestaltet. Ich möchte mich bei unserem gesamten Team in Brackley und Brixworth für die harte Arbeit während der Wintermonate bedanken und hoffe, dass wir alle mit einer starken Saison belohnen können. Melbourne gehörte schon immer zu den Rennen mit einer der besten Atmosphären im Rennkalender und die Stadt ist sicherlich eines meiner Lieblingsreiseziele – ich freue mich auf eine interessante Woche.“

Norbert Haug, Mercedes-Benz Motorsportchef

„Es sind etwas mehr als 100 Tage seit dem letzten Rennen der Saison 2011 in Brasilien vergangen, wir sind jetzt bereit für den Saisonstart 2012 und für das, was wir am meisten mögen: Rennen fahren.Zu Beginn der dritten Saison unseres Silberpfeil-Werksteams glauben wir, besser vorbereitet zu sein als in den vergangenen beiden Jahren, was zeigen soll, dass unser Lernprozess auf dem richtigen Weg ist: Der neue Mercedes F1 W03 war seit seiner ersten Ausfahrt am 16. Februar zuverlässig und legte während der Wintertests insgesamt 4.450 km und durchschnittlich 472 km pro Testtag zurück. Das entspricht im Durchschnitt mehr als eineinhalb Grand Prix-Distanzen an jedem der neun Testtage. Nico und Michael freuen sich auf die neue Saison und sind hochmotiviert. Unser Team arbeitet in den Fabriken in Brackley und Brixworth sowie an der Strecke hart daran, beim Auftaktrennen Leistung und Zuverlässigkeit zeigen zu können. Unsere gesamte Mannschaft hat, um dies zu erreichen, im Winter gute und sehr engagierte Arbeit geleistet. Nach den Testfahrten wissen wir, dass wir eine solide Basis haben, und damit eine gute Ausgangslage, um unser neues Auto stetig weiterzuentwickeln. Verständlicherweise gibt es vor dem ersten Rennen großes Interesse und jede Menge Einschätzungen des aktuellen Kräfteverhältnisses der Teams untereinander. Am Samstagnachmittag beim Qualifying in Melbourne erhalten wir alle eine erste Antwort auf diese Frage. Vor dem ersten Rennen dieser langen Saison möchte ich all unseren Teammitgliedern für ihren unermüdlichen und engagierten Einsatz in den vergangenen Monaten danken. Gemeinsam haben wir das klare Ziel, den nächsten Schritt zu machen und unsere Leistung im Vergleich zur Konkurrenz zu steigern. So wollen wir alle einen steten Verbesserungsprozess beginnen.“

Formel 1 2012: Die neuen Regeln

Wie in jedem Jahr konfrontiert uns auch die Formel 1-Saison 2012 mit einigen neuen Regeln. Im Gegensatz zu vergangenen Jahren ist die Anzahl der Regeländerungen in dieser Saison recht gering, dennoch haben sie einen einschneidenden Einfluss auf das Aussehen der neuen Fahrzeuggeneration und könnten die Rennergebnisse beeinflussen. Wir fassen für Sie die wichtigsten Neuerungen im Sportlichen und Technischen Reglement für 2012 zusammen.



Sportliches Reglement



Maximale Renndauer: Art. 5.3 besagt, dass kein Rennen länger als maximal vier Stunden dauern darf. Der Große Preis von Kanada ging im letzten Jahr über 4:04:39.537 Stunden, allerdings fuhren die Autos davon nur 57:10 Minuten im Renntempo!



Fahr-Regeln: Art. 20.2 und 20.3 besagen, dass die Fahrer die Strecke nicht mehr ohne „vertretbare Gründe“ verlassen dürfen. Gleichzeitig wurden zulässige Grenzen für das Verhalten beim Verteidigen der Position formal in die Regeln aufgenommen. Demnach dürfen die Fahrer nun „nicht mehr als einen Richtungswechsel zum Verteidigen der Position“ ausführen. Beim Zurückwechseln auf die Ideallinie müssen sie genügend Raum („mindestens eine Fahrzeugbreite“) zwischen ihrem Auto und dem Streckenrand lassen.



Crash-Tests: Art. 22.2 besagt, dass alle vorgeschriebenen Crash-Tests vor jeglicher Art von Streckentest bestanden worden sein müssen. Dies war bislang nur vor dem ersten Rennen vorgeschrieben.



Testfahrten während der Saison: Art 22.4 (i) besagt, dass nun ein dreitägiger Test während der Saison erlaubt ist. Dieser findet vom 1.-3. Mai in Mugello statt. MERCEDES AMG PETRONAS legte bei den Wintertests vor Saisonbeginn die meisten durchschnittlichen Kilometer pro Testtag zurück und fuhr dabei im Durchschnitt 472 km pro offiziellem Testtag mit dem F1 W03. Insgesamt absolvierte das Auto an den neun offiziellen Testtagen 4.250 Testkilometer sowie weitere 200 km an Filmtagen.



Sperrstunden-Ausnahmen: Art. 30.19 besagt, dass Catering-, Marketing- und Pressemitarbeiter des Teams nun von der Sperrstundenregelung ausgenommen sind.



Neue Safety Car-Regeln: Art. 40.12 besagt, dass sich überrundete Fahrer während einer Safety Car-Phase zurückrunden dürfen, sollte dies als sicher angesehen werden. Somit wird für den Re-Start die Rennreihenfolge wiederhergestellt und alle Autos können direkt angreifen, ohne dass die Führenden von Überrundeten behindert werden – das steigert die Rennaction. Zum Vergleich: Beim Singapur GP 2011 konnte sich Sebastian Vettel nach einer SC-Phase auf einer einzigen Runde einen Vorsprung von neun Sekunden auf den Zweiten Jenson Button herausfahren, der von überrundeten Autos aufgehalten wurde! Das Safety Car kam im vergangenen Jahr in sieben Rennen zwölf Mal zum Einsatz. In der Saison 2010 gab es 21 SC-Phasen in zwölf Grand Prix.



Technisches Reglement



Niedrigere Höhe der Fahrzeugnase: Art. 3.7.9 besagt, dass „kein Bodywork-Teil, das mehr als 1.950 mm vor dem Cockpit-Anfang liegt, höher als 550 mm über der Bezugsebene sein darf“. Dieser Regeltext ist für die Stufennase verantwortlich, die einen Großteil der 2012er Formel 1-Autos auszeichnet. Der Grund dafür ist, dass die maximal erlaubte Chassis-Höhe weiterhin 625 mm über der Bezugsebene beträgt.



Verringerte Toleranzen: Art 3.12.6 besagt, dass die erlaubten Toleranzwerte bei der Herstellung von aerodynamischen Komponenten um rund 40% von fünf auf drei Millimeter gesenkt wurden.



Motorsteuerung- und Auspuffpositionierung: Art. 5.5, 5.6, 5.7 und 5.8 umfassen mittlerweile 954 Wörter (!) und regeln die Nutzung der Motorsteuerung, des Motordrehmoments und die Positionierung des Auspuffs. Dieser Abschnitt des Reglements ist mehr als zehn Mal so lang als vor zwölf Monaten. In der Saison 2011 bestand der gleiche Regeltext aus gerade einmal 89 Wörtern. Dies zeigt, wie komplex der „angeblasene Diffusor“ war, dessen Nutzung die neuen Regeln verhindern sollen.



Zusätzlicher Belastungstest: Art. 18.9.2 besagt, dass ein zusätzlicher vertikaler Belastungstest für die seitlichen Crash-Strukturen am Chassis durchgeführt werden muss. Insgesamt gibt es damit 18 Belastungs- und Crash-Tests, die das Chassis erfolgreich bestehen muss, um von der FIA homologiert zu werden.

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