Wo alles begann...

Friedrich W. Thüner auf den Spuren des „Urknalls“!

Wo alles begann...: Friedrich W. Thüner auf den Spuren des „Urknalls“!
Erstellt am 21. April 2011

Daimler 12 PS Phönix-Rennwagen. Bei den ersten Phönix-Modellen handelte es sich noch um extrem hoch bauende Vehikel mit runder Motorhaube und kreisförmigen Kühlern, sie wiesen eine Motorleistung bis 24 PS auf.



Côte d´Azur, Rückblende auf 1899: Treffpunkt der internationalen Crème da la Crème, Glanzlicht der Belle Epoque. Mittendrin ein Automobilenthusiast mit Sinn für´s Geschäft, besten Verbindungen zu erlauchten Kreisen und Gespür für das Besondere, das ist der Österreicher Emil Jellinek. In diesem Jahr taucht hier zum ersten Mal in der automobilen Welt der Name "Mercedes" auf.

„Monsieur Mercédès“ geht an den Start...

Rechts: Erstes Semmering-Rennen, 27. August 1899. Der Klassensieger Emil Jellinek am Steuer seines Daimler 16-PS-Phönix-Rennwagen, daneben Hermann Braun. Auf dem Rücksitz von links nach rechts: Ferdinand Spiegel, Otto Zels und Ferdinand Jellinek.





„Monsieur Mercédès“ - unter diesem Pseudonym, dem Namen seiner Lieblingstochter (unten links Namensgeberin Mercedes Jellinek im Alter von 15 Jahren), startet Emil Jellinek auf einem Daimler Phönix bei den Rennen der Automobilwoche von Nizza, neben ihm "Dr. Pascal" alias Henri de Rothschild und Arthur de Rothschild, ebenfalls auf einem Phönix. Technische und fahrerische Unterstützung leisten Daimler-Werkmeister Wilhelm Bauer und Wilhelm Werner sowie Hermann Braun vom Stammwerk, letzterer in Vorbereitung auf künftige Geschäfte bei Jellinek inzwischen fest angestellt. Jellinek gewinnt auf Anhieb das Tourenwagenrennen nach Magagnosc.

Fast entschuldigend für den verpassten Gesamtsieg kommentierte das führende Automobiljournal La France Automobile :"Die Daimler sind keine Rennwagen. Sie sind gebaut, um in zehn Jahren noch im gleichen Zustand wie heute zu sein." Für Jellinek ein perfekter Einstieg in künftige Geschäfte und das Tor zu gewichtigem Einfluss im Werk. Was liegt da für Monsieur Mercedes näher, als sich 1900 das Recht zu sichern, die künftig von ihm exklusiv nach Österreich-Ungarn, Frankreich und die USA vertriebenen Daimler Fahrzeuge als Daimler-Mercedes anzubieten? Die Rennwoche 1901 in Nizza ist dann auch sportlich mit vier ersten und fünf zweiten Plätzen der Durchbruch. Ab 1902 ist Mercedes anschließend Markenzeichen aller Daimler-Fahrzeuge.

Nizza - Magagnone - Nizza am 21. März 1899. Hermann Braun gewinnt auf einem zweisitzigen 24 PS-Daimler Phönix-Rennwagen die Tourenfahrt.

Angesichts "125 Jahre Automobil" bietet sich bei so viel Erfolgsgeschichte auf Weltniveau wohl nichts besser an als eine Hommage an Mercedes am "Ort der Tat". Etwa 100 Oldtimer aus ganz Europa versammeln sich als Mercedes–Benz & Friends unter der Schirmherrschaft der Mercedes-Benz Museum GmbH und dem Motto "Mercédès – mon amour" vom 21. bis 25. April an der Côte d´Azur zu einem Familientreffen, das mit seinem Programm übergangslos an die Zeiten der Belle Epoque anschließen wird.



Rechts im Bild: Emil Jellinek mit Tochter Mercedes.

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