Die S-Klasse der Baureihe 140 hatte das große Pech in die Fußstapfen des W126 zu treten. Kein leichtes Erbe, denn die S-Klasse W126 ist eins der bliebtesten Modelle der Sternen-Geschichte. Der W140 war im Vergleich zum W126 deutlich Breiter, größer, dekadenter, schwerer und massiger. Deswegen musste der Benz damals in der „Fachpresse“ ordentlich einstecken. Es gab viel Kritik für die Proportionen und zum Erscheinungsbild.
Der W140 sorgte für gemischte Meinungen, stellte aber auch ein klares Statement für hohen Luxus dar. Er war das erste S-Klasse-Modell mit einem 12-Zylinder-Motor. Neben seinen beeindruckenden Abmessungen überzeugte der W140 durch viele elektronische Fahrhilfen wie ESP (ab 1995), Bremsassistent BAS (ab 1996) und das adaptive Dämpfungssystem ADS (ab 1991). Weitere Sicherheitsinnovationen waren das automatische Gurtsystem und die ab 1995 verfügbaren Seitenairbags. Heute erfährt der W140 einen Imagewandel. Was früher oft kritisiert wurde, wird nun immer beliebter und die Preise steigen langsam an.
Der Motor des W140 war damals eine völlige Neukonstruktion. Der 6,0-l-V12-Motor M 120 war der erste serienmäßig produzierte Zwölfzylinder von Mercedes-Benz und mit 408 PS der stärkste Pkw-Motor der Marke.
Ein besonders spannendes Exemplar wird aktuell über die Plattform "carhuna" angeboten. Die Firma DK Engineering aus Chorleywood, GB verkauft einen Mercedes-Benz S600 L (W140) Kombi.
In den 1990er Jahren war eine prominente königliche Familie der größte Sammler von Premium- und Luxusautos. Diese Sammlung, die als die größte der Welt gilt, hat durch ihre Bestellungen vielen Autoherstellern zu guten Umsätzen verholfen. Bentley, Aston Martin, Ferrari und McLaren profitierten von dieser Familie. Auch Sonderanfertigungen wurden für sie von Marken wie AMG bei Mercedes-Benz durchgeführt. Feststeht, dass 18 W140-S-Klassen von AMG als Kombis umgebaut wurden, von denen bis zu 15 an eben diese königliche Familie gingen.
Diese Fahrzeuge sind allerdings selten zu sehen, und nur wenige dieser Exemplare haben den Besitzer gewechselt. Man weiß, dass je ein Exemplar ab und zu in Malaysia und in Japan im Straßenverkehr gesichtet wird. Alle anderen sind in Sammlungen verschwunden.
Für den Umbau des W140-Kombis holte sich AMG Hilfe von spezialisierten Karosseriebauern. Die genaue Geschichte dieser Umbauten ist unklar, aber sicher ist, dass jede der maßgeschneiderten S-Klassen und das Cabriolet auf CL-Basis das Mercedes-Benz Werk in Stuttgart als Serienfahrzeug verließ. Die 17-stellige VIN-Nummer jedes gebauten Fahrzeugs, unabhängig von der endgültigen Form, Farbe, Ausstattung und Motorkonfiguration, besagt lediglich, dass jedes Exemplar von dem 6,0-Liter-V12 angetrieben wird.
Ein früherer Prototyp eines S-Klasse-Kombis wurde von CADFORM und Binz gebaut, aber Mercedes entschied sich gegen eine Serienproduktion. Und so wurde von dieser Variante nur ein einziges Exemplar gefertigt.
Falcon Design ließ sich von jedem dieser Umbau-Projekte inspirieren und wurde mit der Gestaltung eines S600 Kombi beauftragt, Falcon Design baute das "S-Klasse T-Modell" auf Basis eines S600L aus Japan, ähnlich wie AMG es gemacht hätte. Die verlängerte Dachlinie und Heckklappe des E-Klasse-Kombis S210 wurden auf die S-Klasse aufgesetzt. Die elektrisch verstellbaren Rücksitze sind übrigens nicht umklappbar.
Der angebotene S600 Kombi ist in Polarweiß mit grünem Designo-Leder ausgestattet und der einzige bekannte Kombi mit Linkslenkung. Er kann ab sofort in den Carhuna-Ausstellungsräumen bei London besichtigt werden. Carhuna erwartet für diesen seltenen Stern ein Höchstgebot zwischen umgerechnet 264.000 € - 296.000 €
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1 Kommentar
W124-300E
26. Juli 2024 19:39 (vor 4 Monaten)
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