MB 100: Der Vorläufer der Mercedes-Vans

Der neue Transporter kommt 1987 mit Vorderradantrieb // Baureihe 631 (1987 – 1995)

MB 100: Der Vorläufer der Mercedes-Vans: Der neue Transporter kommt 1987 mit Vorderradantrieb // Baureihe 631 (1987 – 1995)
Erstellt am 12. November 2013

Gewissermaßen als Vorläufer heutiger Vans (mit Frontantrieb) wird im Dezember 1987 der Transporter MB 100 D vorgestellt. Er stammt aus dem spanischen Mercedes-Benz Werk Vitoria und unterscheidet sich von allen anderen Transportern des Hauses durch Frontlenker-Bauweise und Vorderradantrieb. Die neue Transporter-Baureihe MB 100 - 180 wurde für Nutzlasten von 1.000 bis 1.800 kg konzipiert. Bereits 1980 wurde von Mercedes-Benz Espana SA. in Vitoria (nahe Bilbao / Nordspanien) ein MB 100 hergestellt.

Seine Geschichte geht bis auf die Auto Union zurück, die dort einst ein Werk besaß. Es landete im Zuge der Übernahme der Auto Union durch Daimler-Benz 1959 nach wechselnden Beteiligungsverhältnissen später ganz im Konzern Daimler-Benz. Der MB 100 D tritt in Deutschland als 2,8-Tonner an, während er in Spanien bis 3,5 Tonnen Gesamtgewicht zu bekommen ist, doch diese Gewichtsklasse bleibt in Deutschland dem T1 vorbehalten. Unter der schmucken Karosserie des MB 100 D steckt ein Rohrrahmen, eine Technik, deren Ursprung auf die Auto Union zurückzuführen war. Die Aggregate jedoch steuert Daimler-Benz zu.

1986 war das MB-Modell technisch überarbeitet und im Styling aktualisiert worden. In der Bundesrepublik wurde der MB 100 als Pritschen-, Kastenwagen und Kombi angeboten. Allen Modellen von 1987 einheitlich war der 2,4-Liter-Dieselmotor mit 53 kW (72 PS), weshalb das Modell auch MB 100 D hieß.

1992 wird der MB 100 überarbeitet. Äußerliches Erkennungsmerkmal ist die nun schräg verlaufende Kühlerpartie. Die verlängerte Front soll unter anderem die passive Sicherheit des Fahrzeugs erhöhen. Auch der Antrieb bekommt ein Update: Eingesetzt wird nun eine 75 PS starke Version des OM 616.

Zusätzlich testet Mercedes-Benz den Elektroantrieb an diesem Transporter. Mit dem MB 100 E leistet Daimler-Benz 1993 einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Zero-Emission-Vehicle, einem Fahrzeug ohne Emissionen. Die Reichweite beträgt bis zu 80 km ohne Nachladen, die Höchstgeschwindigkeit etwa 70 km/h, der Verbrauch ca. 40 kWh auf 100 km. Die Ladefläche entsprach einem konventionellen MB 100. Mit dem MB 100 E setzt Daimler-Benz die erfolgreiche Elektro-Transporter-Tradition fort.

Kurz vor Ende der Karriere des MB 100 D erregt er als Technologieträger besondere Aufmerksamkeit: Im Forschungszentrum Ulm präsentiert Daimler-Benz auf Basis des Transporters ein erstes Brennstoffzellenfahrzeug, den "NECAR" (New Electric Car). Seine Abgase bestehen aus den unverbrannten Anteilen der Frischluft sowie Wasserdampf.

Nur wenig später als der Sprinter T1 sieht sich der MB 100 D in Rente geschickt. Ihn ersetzt der neue Vito, unter dessen kurzer Haube ein quer eingebauter Motor die Vorderräder antreibt. Insgesamt werden 207.000 Fahrzeuge in Nordspanien gebaut, ehe Ende 1995 der Vito den MB 100 ersetzt.

1 Kommentar

  • 2FAST4YOU

    2FAST4YOU

    Hallo, hatte in meiner Firma 1989-1994 3 MB100 gekauft. Die waren einfach aber praktisch und immer ohne Probleme. Nur hinten die Stossstange war nicht über die Ecken gezogen, da gab es bei manchen öfters Blechschaden. Einer war ein langer Lieferwagen ohne Laderaumfenster, + ein kurzer Kombi mit 2. Bank und Fenster in der Schiebetür und gegenüber. Mit dem haben wir sogar mit den Kiindern Familienausflüge unternommen. Und zu letzt nach dem Facelook ein schwarzer langer Hochraumkasten. In schwarz mit weisser Firmenaufschrift. Habe leider kein Foto von den Fahrzeugen, aber nur gute Erinnerungen, sie haben dazu beigetragen, dass ich seit dem fast nur noch MB-Fahrzeuge fahre. Wenn ich einen noch heute begegne, pflege ich schöne Erinnerungen, würde sogar vielleicht einen in meine Oldtimersammlung nehmen, aber findet sich nicht so einfach in einem guten Zustand.

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