Maximilian Götz beim DTM-Rennen in Oschersleben

Schwieriges Wochenende für Mercedes-AMG DTM Pilot Maximilian Götz in der Börde!

Maximilian Götz beim DTM-Rennen in Oschersleben: Schwieriges Wochenende für Mercedes-AMG DTM Pilot Maximilian Götz in der Börde!
Erstellt am 16. September 2015

DTM-Rookie Maximilian Götz ist mit relativ hohen Erwartungen nach Oschersleben gereist. Schließlich kennt er die Strecke sehr gut und konnte seinen DTM-Boliden dort auch schon im Rahmen der Frühjahrs-Testfahrten ausgiebig ausprobieren.

Am Samstag machte dichter Nebel das sehr früh angesetzte Freie Training zunächst unmöglich. Mit mehrstündiger Verspätung konnte das deutlich verkürzte Training dann durchgeführt werden, direkt gefolgt vom Qualifying. Für das Quali nahm man bei Maximilians Auto noch eine kleine Änderung vor, die sich leider nicht auszahlte. Daher reichte es nur für Startplatz 21.

Fairer Sportsmann mit Überblick!

Im Rennen dann hing Max nach einen guten Start lange hinter Matthias Ekström im Audi fest. Eine pikante Situation, schließlich war Ekström zu diesem Zeitpunkt Meisterschaftsführender vor Maximilians Marken-Kollegen Pascal Wehrlein. Max war sich dieser Verantwortung aber stets bewusst: "Lucas (Auer, d. Red.) und ich waren klar schneller als Eki, kamen aber nicht vorbei. Wir wollten auch kein unnötiges Risiko mit ihm eingehen, schließlich fährt er um die Meisterschaft. Wir sind Sportsmänner und wollten ihn nicht unfair attakieren. Überholen ist hier sehr schwierig und man muss auf einen Fehler des Vordermannes warten. Eki hat zwei kleine Fehler gehabt und Lucas und ich haben es jeweils probiert. Aber mit fairen Mitteln kamen wir einfach nicht vorbei." Platz 16 war für den Franken das Endergebnis.

Am Sonntag lief es dann wiederum im Qualifying nicht optimal. Auf seiner schnellsten Runde kam Max ganz kurz vor Ende von der Strecke ab und musste sofort in die Box abbiegen. Auch der zweite "Schuss" war nicht optimal. Hinterher ärgerte er sich entsprechend über Startplatz 19: "Das ist echt sehr schade! Wenn ich meine Sektorenzeiten zusammen nehme, wäre locker der 13. Platz drin gewesen. Aber ich habe einfach keine perfekte Runde zusammen bekommen. Und hier in der DTM sind die Abstände so gering, dass man gleich sehr viele Plätze zurück fällt, wenn nicht alles perfekt passt."

Harter Fight mit Ex-Champions!

Im Rennen machte er vor dem Boxenstopp viele Plätze gut und kam bis auf den 13. Rang vor. Auch sein Team von Mücke Motorsport machte einen super Job und einen perfekten Boxenstopp. Leider würgte Max beim Losfahren seinen Motor ab und verlor einen Platz. Und es kam noch schlimmer! "Der zweite, gebrauchte Reifensatz war einfach nicht so gut wie der erste. Ich konnte absolut nicht attackieren! Es ging einfach nicht. So kam der ganze Mercedes-Zug an mir vorbei." Gegen Ende lieferte er sich eine sehenswerte Schlacht gegen die beiden Ex-Champions Rockenfeller (Audi) und Tomzcyk (BMW), die er beide hinter sich halten konnte. Aber mehr als Platz 18 war so nicht drin.

Abseits des Rennbetriebes konnte Max am Freitag abend ein wenig Spaß haben. Als Taxifahrer chauffierte er die Gewinner eines Gewinnspiels im Mercedes-AMG DTM Renntaxi um die Strecke, was nicht nur den Gästen, sondern auch dem DTM-Piloten sichtlich Freude bereitete. Das Renntaxi ist ein DTM-Rennwagen aus der Saison 2012 und trägt derzeit das aktuelle Design von Gary Paffetts Fahrzeug. Und auch beim traditionellen Fan-Treff am Freitag Nachmittag in der Mercedes-AMG Hospitality war der 29-jährige Franke durch seine offene und umgängliche Art ein absoluter Fan-Magnet.

Hier geht es zur ausführlichen Fotostrecke mit vielen tollen Bildern: 100 Bilder Fotostrecke | Maximilian Götz beim DTM-Weekend in Oschersleben: Impressionen vom Maxi Götz und Team in Oschersleben #01 #02

Interview mit Maximilian Götz

Maximilian, der Samstag in Oschersleben startete kurios. Wegen starken Nebels begann das Training mit zweistündiger Verspätung. Wie hast du die Wartezeit verbracht?

Ich habe mir noch einmal die Daten angeschaut, mit dem Team gesprochen und Kaffee getrunken. War ganz nett, aber die Zeit verging einfach nicht. Du stehst eben rum und konzentrierst dich schon aufs Qualifying. Es war ja klar, dass wir ein verkürztes Training fahren würden. Es ging dann Schlag auf Schlag, aber die Vorbereitung für das Quali lief gut. In den 25 Minuten haben wir das Qualifying mit zwei schnellen Runden simuliert. Nach dem Training wollten wir noch eine Verbesserung am Setup vornehmen, doch der Plan ging nicht ganz auf. Im Qualifying war das Auto nicht bei 100 Prozent und so landete ich auf Startplatz 21.

Im Rennen lief es dann wieder besser und du hast dich um fünf Positionen auf Platz 16 verbessert. Bist du mit dem Ergebnis zufrieden?

P16 kenne ich inzwischen ganz gut. Das war mein sechster 16. Platz im 14. Rennen. Es war allerdings nicht das Ergebnis, das ich mir vorgestellt hatte. Ich hatte einen guten Start, hing dann aber hinter Mattias Ekström fest. Ich habe immer wieder versucht, ihn zu überholen. Bei einem Angriff gab es eine ganz leichte Berührung und ich musste die Lenkung aufmachen. Dadurch habe ich den Schwung verloren und Lucas Auer konnte mich auf der Gegengeraden überholen. Er kam aber auch nicht an Ekström vorbei, obwohl wir beide schneller waren. Wir sind kein überhöhtes Risiko gegangen, weil Mattias um die Meisterschaft kämpft. Wir sind Sportsmänner und wollten auf jeden Fall eine unnötige Kollision vermeiden.

Im zweiten Rennen sah es lange Zeit sehr gut aus für dich. Am Ende wurde es Platz 18. Was war los?

Von Platz 19 hatte ich einen guten Start und machte drei Positionen gut. Dann ging es noch weiter vorwärts und vor dem Boxenstopp war ich 13. Das war eine sehr gute Ausgangsposition für ein erfolgreiches Rennen. Beim Reifenwechsel würgte ich aber leider den Motor ab und büßte dadurch eine Position ein. Auf dem zweiten, gebrauchten Reifensatz konnte ich nicht an meine gute Rennpace anknüpfen und verlor pro Runde bis zu einer Sekunde. Schade, denn vor dem Boxenstopp war mein Speed richtig gut. Am Ende hatte ich einen schönen Kampf mit Mike Rockenfeller. Er kam selbst mit DRS nicht an mir vorbei. Es war eine gute Erfahrung, mich gegen einen solch erfahrenen Piloten behaupten zu können – aber leider auf einem Platz, der viel zu weit hinten war.

Wie fällt dein Fazit zum drittletzten Rennwochenende der Saison aus?

Die BMW waren hier sehr stark, Audi hatte Probleme und wir fuhren mittendrin. Ich denke, dass für mich im Qualifying mehr drin gewesen wäre. Ich habe mir meine Sektorenzeiten genau angeschaut. Die Zeiten hätten zusammengenommen für einen Platz in der siebten Startreihe gereicht. Weil es in der DTM aber so unheimlich eng zugeht, wurde ich auf die hinteren Plätze durchgereicht. Oftmals sind es nur Kleinigkeiten, aber hier muss eben alles passen. In Oschersleben hatten ja selbst Piloten mit jahrelanger DTM-Erfahrung Schwierigkeiten. Deshalb waren meine Resultate ganz akzeptabel. Meine Starts waren gut und ich hatte ein paar schöne Duelle. Im zweiten Rennen wäre aber deutlich mehr möglich gewesen.

Zum nächsten Rennwochenende geht es an den Nürburgring. Im GT-Sport hast du dort zahlreiche Erfolge gefeiert. Was rechnest du dir bei deiner DTM-Premiere in der Eifel aus?

Der Nürburgring ist eine super Strecke mit Charakter, auf der ich sehr gern fahre. Gerade zu dieser Jahreszeit könnte das Wetter eine wichtige Rolle spielen. Der Ring ist ja bekannt für seine Wetterkapriolen. Regen wäre nicht schlecht, bei diesen Bedingungen funktioniert unser Auto gut. Die Strecke ist sehr breit und du musst versuchen, eine saubere Linie zu fahren. Der Kurs ist relativ schnell im Vergleich zu Oschersleben, das sollte uns entgegenkommen. Wegen der langen Geraden sollte das DRS gut bei Überholmanövern helfen.

Das Interview wurde freundlicherweise von www.maximilian-goetz.de zur Verfügung gestellt.

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