Eine Klasse für sich: Mercedes C63 AMG Fahrbericht

Mercedes-Test: Diese Mercedes C-Klasse beherrscht jede Tonlage perfekt

Eine Klasse für sich: Mercedes C63 AMG Fahrbericht: Mercedes-Test: Diese Mercedes C-Klasse beherrscht jede Tonlage perfekt
Erstellt am 22. April 2009

Auf diesen Mercedes-Test hat sich die gesamte Mercedes-Fans-Redaktion wohl mehr als auf jeden anderen gefreut. Schließlich hatte sich die leistungsstärkste Mercedes C-Klasse aller Zeit angekündigt und unsere Erwartungen an die “Super-C-Klasse“ waren groß.

Schon im Stand ist dieses AMG-Modell etwas ganz besonderes. Nicht zuletzt, weil kein anderes AMG-Serienfahrzeug mehr auf sich aufmerksam macht. Der C63 AMG trägt seine Performance ganz offen und ungeniert zur Schau. Seine größeren “AMG-Brüder“ der E- und S-Klasse müssen da passen und fallen in Sachen Optik deutlich ab. das kann also nur ein Mercedes-Fahrbericht ganz besonderer Art werden...

Dieses C-Klasse-Modell macht unmissverständlich klar, was unter der Haube los ist. Mit daran “Schuld“ sind die beiden Power-Dome auf der Motorhaube, die den Anschein erwecken, dass sich der Deckel ohne diese Ausbuchtungen nicht schließen ließe.

Doch auch die massiv ausgestallten Radhäuser der vorderen Kotflügel sind kein Zufall. Immerhin muss die 35 Millimeter breitere Spur ja irgendwie untergebracht werden. Die exklusive AMG-Frontstoßstange, Seitenschweller und Heckstoßstange mit dem angedeuteten Diffusor und die kleine Anrisskante auf der Heckklappe tragen ihr Übriges zum martialischen Auftritt des C63 AMG bei.

Sitze wie ein Schraubstock

Was das Interieur angeht setzt sich der C63 AMG von allen andern C-Klasse-Modellen ab und bleibt der Linie dennoch treu. Am auffälligsten fallen hier sicherlich die Sitze auf. In der ersten Reihe nimmt man auf exklusiven AMG-Gestühl Platz. Die Sitze sind mit ihren integrierten Kopfstützen und den zahlreichen Versellmöglichkeiten geradezu für die Kurvenhatz gemacht.



In diese Sitze setzt man sich nicht, man zieht sie sich an!

Wem die Sitz- und Seitenwangen aber noch immer „nicht sportlich genug“ sind, kann die seitlichen Luftpolster auspumpen und sich wie in einem Schraubstock eingezwängt fühlen. Spätestens dann verrutscht wirklich “Nichts“.

Erstmals hinter dem 365 Millimeter großen AMG-Lenkrad Platz genommen steigen die Erwartungen ins Unermessliche. Dabei fällt einem im Innenraum das Pedalwerk mit Aluminiumauflagen oder der eigenständige Tacho auf. AMG spendierte dem Kombi-Instrument zudem einige nützliche weitere Funktionen. So hat der Pilot neben den üblichen Daten auch einen Überblick über exakte Wasser- und Öltemperatur, sowie den eingelegten Gang.

Massive Töne – AMG Hochdrehzahl-V8 sei dank

Also dann, es kann losgehen. Mit einem heißeren Bollern erwacht der 6.3 Liter-V8 zum Leben. Nach diesem kurzen Gasstoß läuft der, von einem einzigen Mechaniker zusammengebaute Motor, sauber und rund wie ein Uhrwerk.

Nach dem Einlegen der Fahrstufe steht man vor der Qual der Wahl. Denn AMG spendiert dem C63 gleich drei unterschiedliche Arten in die sieben Gänge zu kommen. Während im Komfort-Modus “C“ die Gänge sanft eingelegt werden, geht diese Prozedur im Modus “S“ um 30% schneller.

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Vorsicht! Der Sound macht süchtig!

Und dieser kommt im C63 AMG schnell. Schließlich hängt der Motor extrem gut am Gas. Fast über das gesamte Drehzahlband stehen 500, im Maximum sogar 600 Nm zu Verfügung.

An den 457 PS bestehen zu keiner Sekunde ernsthafte Zweifel. Tempo 100 ist bereits nach 4,5 Sekunden erreicht. Bei 250 km/h zieht die Elektronik jedoch die Notbremse und regelt den C63 AMG ab. Jede Fahrt ist immer begleitet vom genialen V8-Sound und einer Gänsehaut, den die doppelflutige Abgasanlage mit ihren vier Endrohren erzeugt. Aber Vorsicht! Dieser Sound macht süchtig!

Das AMG-Fahrwerk mit seiner breiteren Spur vorn (35 mm) und hinten (12 mm) sowie der neuen Achsgeometrie harmoniert perfekt mit dem großen Achtzylinder. Die deutlich direkter ausgelegte AMG-Lenkung macht ein exaktes Anpeilen und Durchfahren von Kurven zu einem echten Genuss. Einzig eine variable Dämpferverstellung fehlte uns im Testwagen. Speziell auf längeren Autobahnfahrten wäre eine weichere Abstimmung sicher nicht verkehrt.

Bestleistungen auch von 100km/h auf Null

Keine Wünsche lässt hingegen die Bremsanlage offen. Mit ihren 360er Bremsscheiben an der Vorderachse und den silbern lackierten 6-Kolben-Sätteln packt diese auch nach mehrmaligem Abbremsen aus hohen Geschwindigkeiten noch immer fest zu. Selbst an der Hinterachse kommen im C63 AMG Bremsscheibenformate von 330 mm zum Einsatz, von denen manch anderen Hersteller nicht einmal in seinen Top-Fahrzeugen zu träumen wagt.

Es geht auch sparsam

Wer die Leistung des C63 AMG konsequent ausnutzt, muss auch einen Verbrauch von 19 Liter Kraftstoff einplanen.

Allerdings geht es auch anders: Auch wenn es uns zugegebener Maßen schwer viel - da der Sound des V8 einfach zu köstlich ist - ermittelten wir einen Minimalverbrauch von beachtlichen 11,1 Liter und einer Reichweite von rund 500 Kilometer. Im Schnitt flossen während unserer Testfahrten 15,4 Liter Benzin durch die Brennräume des V8-Triebwerkes. Ein Wert, der in Anbetracht der gegebenen Performance absolut in Ordnung geht – schließlich müssen die 457 Pferde unter der Motorhaube mit irgendetwas gefüttert werden.

Mercedes-Fans Facts

Typ: C 63 AMG Limousine

Motor: V8 mit 4 Ventilen pro Zylinder, Hubraum 6208 ccm, Bohrung x Hub 102,2 x 94,6 mm, Verdichtungsverhältnis 11,3 :1

Leistung: 336 kW / 457 PS bei 6800 U/min, 600 Nm Drehmoment bei 5000/Umin

Getriebe: AMG Speedshift Plus 7G-TRONIC, 7-Gang Automatikgetriebe, AMG Lenkradschaltung mit manuellem Fahrprogramm, Lenkrad-Schaltpaddles

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung mit Dreieckslenkern, Bremsmomentabstützung, Schraubenfedern, Gasdruckstoßdämpfer, Stabilisator, hinten Raumlenkerachse, Anfahr- und Bremsmomentabstützung, Schraubenfedern, Gasdruckstoßdämpfer, Stabilisator, 3-stufiges Elektronisches Stabilitäts-Programm (ESP)

Bremsanlage: AMG Hochleistungsbremsanlage, vorn 360 x 36mm Bremscheiben mit Sechskolben-Festsätteln, hinten 330 x 26mm Scheiben mit Scheiben und Vierkolben-Festsättel, rundum innen belüftet und angelocht, Fuß-Feststellbremse hinten, ABS, Bremsassistent,

Felgen: AMG Leichtmetallräder im 5-Speichen-Design titangrau lackiert und glanzgedreht in vorn: 8,0 J x 18; hinten: 9,0 J x 18

Bereifung: vorn: 235/40 ZR 18; hinten: 255/35 ZR 18

Länge x Breite x Höhe in mm: 4726 x 1795 x 1439

Fahrleistungen: 0-100 km/h in 4,5 s, Höchstgeschwindigkeit: 250 km/h Kraftstoffverbrauch rund 13,4 Liter

Leergewicht: 1730 kg

Basispreis: ab 69.615 €

Testwagenpreis: ca. 81.700 €

Sonderausstattung des Testwagen: Parktrontic 821,10 €, AMG Fußmatten Velours 95,20 €, Schiebe-Hebe-Dach elektrisch in Glasausführung 1.213,80 €, Spiegel-Paket 511,70€, Memory-Paket 1.487,50 €, Intelligent Light System mit aktiver Kurvenlichtfunktion 1.487,50 €, Diebstahlschutz-Paket 476,00 €

142 Bilder Fotostrecke | Eine Klasse für sich: Mercedes C63 AMG Fahrbericht: Diese C-Klasse beherrscht jede Tonlage perfekt #01 #02

1 Kommentar

  • magejo

    Magejo

    Schade, wenn er dann M;+S Reifen mit 240km/h Max drauf hat :) Das schoenste am Fahrzeug ist und bleibt fuer mich das Zwischengas !!

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