Mercedes-Benz Baureihen: Die Mercedes-Benz S-Klasse W140

Acht Jahre Schlachtschiff der Flotte "unterm Stern" - die Mercedes S-Klasse Baureihe W140 zeigte sich als wichtiger Technologieträger für zukunftsweisende Assistenzsysteme und Entwicklungen im Automobilbereich

Mercedes-Benz Baureihen: Die Mercedes-Benz S-Klasse W140: Acht Jahre Schlachtschiff der Flotte "unterm Stern" - die Mercedes S-Klasse Baureihe W140 zeigte sich als wichtiger Technologieträger für zukunftsweisende Assistenzsysteme und Entwicklungen im Automobilbereich
Erstellt am 22. Dezember 2009

Die Mercedes S-Klasse W140 hat lange Zeit das Bild der Mercedes-Benz Oberklasse-Limousinen geprägt, mit immerhin 8 Jahren Fertigungszeitraum. Von 1990 bis 1998 kamen 406.717 dieser S-Klassen auf die Straße – unter anderem auch 1997 das weltberühmte „Papa-Mobil“, eine Sonderanfertigung der W140 für den damaligen Papst Johannes Paul II. Die Baureihe gehörte und gehört noch immer zu den Paradebeispielen der Automobiltechnologie und –Forschung, und wird bereits jetzt von Jägern und Sammlern endeckt.

Innovativ und Sicher...

So ist die Mercedes-S-Klasse W140 Träger der damals innovativen wie einzigartigen Linguatronic, einem Sprachsteuerungssystem gewesen, das die Bedienung des eingebauten AEG-Mobiltelefons erlaubte. Der S-Klasse wurde weiterhin 1992 der US-amerikanische „Stratospheric Ozone Protection Award“ der Environment Protection Agency (EPA) verliehen. Hauptgrund war die damals neuartige, recyclingfreundliche Kennzeichnung der Kunstoffteile.

Auch die heute in vielen Fahrzeugen gern gewählte Einparkhilfe ist eine Entwicklung, die in der S-Klasse erstmalig als Option, in der S600 in Serie, verfügbar war. Eine weitere wichtige Neuentwicklung war das ESP (Elektronisches Stabilitätsprogramm), das heute (2008) in einem Großteil aller neuen Fahrzeuge zu finden ist und in Zusammenarbeit mit Bosch entwickelt wurde. Erstmals wurde für die Seitenscheiben optional Verbundsicherheitsglas verwendet, um die Wärme-, vor allem aber die Schalldämmung zu verbessern.

...als Limousine, auch mit Verlängerung und auch als Coupe in Serie...

Der W140 verfügt über eine Kugelumlauflenkung mit Parameterfunktion. Die Betriebsbremse ist eine hydraulische Zweikreis-Bremsanlage mit Unterdruck-Bremskraftverstärker und innenbelüfteten Scheibenbremsen vorne und hinten; die Feststellbremse wird per Fuß betätigt und wirkt mechanisch auf die Hinterräder. Das Fahrzeug wurde als Limousine, verlängerte Limousine und als Coupé angeboten.

Die Motorenpalette reicht bei den Ottomotoren von Sechszylinder-Reihenmotoren über Achtzylinder-V-Motoren bis zu einem Zwölfzylinder-V-Motor. Der V12-Motor im S 600 und S 600 Lang kostete einen Aufpreis von 65.000 DM – das war ein Drittel des Gesamtpreises. Der kleinste Motor im S 280 bietet eine Leistung von 142 kW bei 5.500/min und beschleunigt das Fahrzeug bis auf eine Höchstgeschwindigkeit von 215 km/h.



Der Grundpreis für den S 280 betrug bei seiner Markteinführung 88.467,50 DM und bei der Einstellung der Produktion im April 1998 92.104,00 DM. Ab 1992 war auch ein Dieselmotor als Sechszylinder-Vorkammerdiesel mit Turbolader erhältlich, der nur in den Limousinen angeboten wurde. Das Triebwerk hat dreieinhalb Liter Hubraum und leistet 110 kW.

..und einem Modell von AMG

Vom W140 wurde nur ein AMG-Modell mit Optik und Fahrwerkspaket ("AMG S-Klasse") angeboten. Jedoch wurden bei AMG einige Limousinen und Coupés auch auf der Motorseite modifiziert. Auf Basis des 500er mit V8-Motor baute AMG einige der aus dem E und SL 60 AMG bekannten Maschinen in die S-Klasse ein. Der 6-Liter-V8 leistete 280 kW. Ebenso wurden auf Basis des S 600 auch die modifizierten 7,1- bzw. 7,3-Liter-Zwölfzylinder eingebaut, mit 365 kW bzw. 386 kW. Dazu kamen Modifikationen an Antriebsstrang und Fahrwerk.

Zudem wurden einige wenige Coupés zu Cabrios (18 Stück, mit Teilen der 124er Cabrios) und zu Kombis (zehn Stück auf Basis der Limousine) umgebaut. Sie erhielten größtenteils die starken AMG-V12. Diese Sonderumbauten gingen zu einem sehr hohen Anteil in den Export, hauptsächlich nach Japan, in die USA und in den arabischen Raum.

Mercedes-Fans Facts

Motorvarianten

Modellbezeichnung Motor Leistung Drehmoment Bauzeitraum

Ottomotoren

300 SE 2.8 M104 E 28
(2,8 l R6)
145 kW
(197 PS)
270 Nm 1992–1993
S 280 142 kW
(193 PS)
270 Nm 1993–1998
300 SE M104 E 32
(3,2 l R6)
170 kW
(231 PS)
310 Nm 1991–1993
S 320 1993–1998
400 SE M119 E 42
(4,2 l V8)
210 kW
(286 PS)
410 Nm 1991–1993
S 420 205 kW
(279 PS)
400 Nm 1993–1998
500 SE M119 E 50
(5,0 l V8)
240 kW
(326 PS)
480 Nm 1991–1993
S 500 235 kW
(320 PS)
470 Nm 1993–1998
600 SE M120 E 60
(6,0 l V12)
300 kW
(408 PS)
580 Nm 1991–1993
S 600 290 kW
(394 PS)
570 Nm 1993–1998
Dieselmotoren
300 SD Turbo OM603 D 35
(3,5 l R6)
110 kW
(150 PS)
310 Nm 1992–1993
S 350 Turbodiesel 1993–1997
S 300 Turbodiesel OM606 D 30
(3,0 l R6)
130 kW
(177 PS)
330 Nm 1996–1999

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