Schon gefahren: Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell

Der „Effizienz-König“: C300 BlueTec Hybrid (S205)

Schon gefahren: Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell: Der „Effizienz-König“: C300 BlueTec Hybrid (S205)
Erstellt am 31. Juli 2014

Bereits im März diesen Jahres konnte Mercedes-Fans.de Redakteur Thomas Frankenstein die neue Mercedes-Benz C-Klasse (W205) testen. Als jetzt das T-Modell zu fahren war, durfte der Kombi-Fan natürlich auch den S205 fahren. Seine Wahl fiel allerdings dieses Mal nicht auf die Brot-und-Butter Version sondern ein sehr interessantes Modell, den C300 BlueTec Hybrid.

Schöne Kombis heißen T-Modell – T wie Transport und Touristik. Schon seit Einführung des T-Modells in der Baureihe 123 begeistern die Kombinationskraftwagen zahlreiche Mercedes-Fans. In der C-Klasse gibt das T-Modell seit der Baureihe 202. Das Vorgängermodell des gefahrenen S205 wurde seit 2007 400.000 Mal verkauft, davon 50.000 allein im letzten Jahr!

Interessante Alternative

Wie die Limousine gibt es das T-Modell in verschiedenen Ausstattungslinien - vom Avantgarde über Exclusive bis hin zur AMG Line. Der Kombi ist mit drei verschiedenen Benzinern – vom C180 (156 PS) über C200 (184 PS) bis zum C250 (211 PS) und in vier verschiedenen Diesel-Motorisierungen – vom C180 BlueTec (116 PS) bis C250 Bluetec (204 PS) – erhältlich. Während der Testfahrten stand aber eine weitere Variante zur Auswahl, die zum Verkaufsstart im September leider noch nicht verfügbar sein wird, aber sicherlich für viele Mercedes-Fans eine interessante Alternative sein könnte: Der C300 BlueTec Hybrid.

Der C300 BlueTec Hybrid ist mit einem 204 PS starken 2,2-Liter Diesel (bekannt aus C220/C250) ausgestattet, der mit einem 20 kW/27 PS starkem Elektromotor gekoppelt wurde und sich nach NEFZ mit 3,8 Litern Diesel zufrieden geben soll. Die Kombination zwischen regulärem Verbrennungsmotor und Elektromotor ist im wahrsten Sinne des Wortes „spannend“, denn der Hochvolt-Motor sorgt nicht nur für einen Extra-Boost (250 Extra-Nm), sondern kann die C-Klasse bis zu einer Geschwindigkeit von 35 km/h und einem kurzem Zeitraum rein elektrisch antreiben – letzteres ist zum Beispiel beim Rangieren und im Stop-and-go-Verkehr sinnvoll. In 6,7 Sekunden beschleunigt der C300 BlueTec Hybrid auf 100 km/h – die Höchstgeschwindigkeit gibt Daimler mit 245 km/h an.

Die C-Klasse gibt es mit einem Agility Select System – auch als Fahrerlebnisschalter bekannt. In verschiedenen Modi kann man seine Fahrt mitbestimmen – von ökonomisch über komfortabel bis hin zu sportlich. Abhängig von der jeweiligen Einstellung werden Motor, Getriebe und Fahrwerk beinflusst. Im Falle des C300 BlueTec Hybrid geht das sogar noch weiter!

Segeln auf der Autobahn?

So kann man im Fahrprogramm „C“ (Comfort) segeln! Wenn man bis140 km/h den Fuß vom Fahrpedal nimmt, wird der Verbrennungsmotor abgekoppelt und abgeschaltet und der Elektromotor sorgt durch Energierückgewinnung für den Vorschub beim verzögerten Ausrollen und lädt gleichzeitig die Hochvolt-Batterie auf. Auch im Eco-Betrieb kann man segeln, allerdings wird hier die Energierückgewinnung bei abgeschaltetem Verbrennungsmotor reduziert und so die Rollgeschwindigkeit liegt höher als im Comfort-Modus.

An die Steckdose muss der BlueTec Hybrid nicht! Der Elektromotor bezieht seine Energie allein aus der Rekuperation beim Bremsen, d.h. eigentlich schon sobald der Fahrer während der Fahrt den Fuß vom Fahrpedal nimmt.

Auf „T“-uchfühlung

Das ist mittlerweile mein dritter Kontakt mit der neuen C-Klasse von Mercedes-Benz – nach der Weltpremiere in Detroit (W205) und der Fahrveranstaltung in Marseille im März (W205) galt es nun, das T-Modell der C-Klasse zu erfahren. Als ausgesprochener Kombi-Liebhaber war es mir eine Freude, auf Tuchfühlung mit dem Kombinationskraftwagen zu gehen. Optisch gefällt das neue T-Modell mit dem nach hinten nicht so flach auslaufenden Dach, das mehr Kopffreiheit verspricht als in der Limousine. Schon der Einstieg in die erste Reihe fiel mir beim Kombi leichter – auch wenn mich diese ultrabreite Konsole immer noch in Sachen Beinfreiheit stört. Dennoch kommt auch hier gleich das „Willkommen zu Hause“-Gefühl auf.

„Connect-me“ – erstmals in dem C-Klasse T-Modell

Gegenüber der Limousine ist auf den ersten Blick alles identisch – natürlich abgesehen von den unterschiedlichen Ausstattungsvarianten, die wir gefahren sind. Der zweite Blick allerdings verrät eine Neuheit, die es erstmals in dem C-Klasse T-Modell gibt: Das „Mercedes connect me“ mit drei Tasten an der Dachkonsole – mit Werkstatt-, Info- und Notruf-Knopf -, das wir schon bei uns im Magazin hier vorgestellt haben. Über die „Mercedes Connect me Webapp“ kann man sich zudem von außen ins Fahrzeug einloggen, beispielsweise die Standheizung programmieren, das Fahrzeug verriegeln oder den Tankfüllstand abfragen.

Easy: Einfach öffnen und beladen

Im Fond geht es dank der Kombidachlinie etwas komfortabler zu als in der Limousine – mehr Kopffreiheit und ein leichterer Einstieg sind hier gesetzt. Komfortabel ist auch die Umklappmöglichkeit der Rückbank. Diese ist dreiteilig in 40/20/40 umklappbar – und das ganze quasi auf Knopfdruck –wahlweise im Bereich der C-Säule im Fond oder an der D-Säule im Kofferraum. Das vereinfacht das Beladen sperriger Sachen, genauso wie das Öffnen der elektrisch betriebenen Heckklappe per Fußkick unter den Stoßfänger.

Nachdem wir also die Besonderheiten des Kombis gecheckt haben, wollen wir auch losfahren und drehen den Schlüssel um, doch nichts passiert! Kurze Schrecksekunde – da realisieren wir, dass sich die Zeiger der Anzeigen bewegt haben – wie bei jedem Startvorgang – nur dass der Wagen den Verbrennungsmotor noch nicht gestartet haben. „Silent Start“ nennt Daimler das, denn schließlich soll ja die E-Maschine das Fahrzeug anfangs bewegen.

Und tatsächlich, der Kombi fährt lautlos los! Erst ab einer tieferen Gaspedalstellung übernimmt der Diesel und beschleunigt das T-Modell. Nicht nur das funktioniert erstaunlich gut, auch das Ausschalten des Verbrennungsmotors während der Fahrt – nur zu erkennen an dem auf 0 stehenden Drehzahlmesser und natürlich der „%EL. POWER“-Anzeige unterhalb davon. Die angegebenen 3,8 Liter haben wir auf unseren Testfahrten durch die Pfalz natürlich nicht erreicht, aber die 5,5 Liter finden wir erstmal auch nicht schlecht – vielleicht schaffen wir das ja beim ausführlichen Test später.

Das Fahrwerk des C300 BlueTec Hybrid kommt mit dem optionalen, erstmals in dieser Klasse erhältlichen Luftfahrwerk. Zusammen mit der neuen Vier-Lenker-Vorderachse soll die Airmatic für eine Rundum-Niveauregulierung und damit besten Fahrkomfort auch bei beladenem Fahrzeug sorgen. Apropos beladen: Das Laderraumvolumen des Kombi wuchs – mit umgeklappter Rücksitzbank – um 10 Liter auf 1510 l, und hinter den Fondsitzen um fünf Liter auf 490 Liter. Aber auch das ist mehr als ausreichend in dieser Klasse – glaubt man der ISO 3832, denn einen „Zollstock“ hatte ich dieses Mal nicht dabei…

Ab September beim Händler...

Mit dem neuen T-Modell ergänzt Mercedes-Benz ab September 2014 die C-Klasse Baureihe. Der Kombi besticht durch sowohl sein emotional-sportliches Design als auch die innovative Technik und Variabilität. Auch dank der vielen neuen Assistenzsystemen wird das C-Klasse T-Modell seinem Ruf als vielseitiges Lifestyle-Fahrzeug mit herausragenden Alltagseigenschaften gerecht werden.



Text: Thomas Frankenstein

Fotos: Mercedes-Benz, Dieter Rebmann, Frank Kreif

Mercedes-Fans Facts

2014 Mercedes-Benz C350 BlueTec Hybrid

Antrieb: R4, Diesel (OM 651), 2143 ccm, 204 PS bei 3800 U/min, 500 Nm bei 1600-1800 U/min, Elektromotor 27 PS, 250 Nm; 7G-Tronic Plus, Hinterradantrieb

Fahrwerk: Vorne Mehrlenker-Ache mit Schraubenfeder, Einrohr-Gasdruckdämpfer, Schraubenfeder, Scheibenbremsen; Hinten Raumlenker-Achse mit Einrohr-Gasdruckdämpfer, Scheibenbremsen

Räder: 18“-Leichtmetallfelgen auf Continental SportContact 245/40 R18

38 Bilder Fotostrecke | Schon gefahren: Mercedes-Benz C-Klasse T-Modell: #01 #02

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