Mercedes G Reisemobil von 4x4 Camp

Cleverer G Umbau vom Eschauer Camper Spezialisten

Mercedes G Reisemobil von 4x4 Camp : Cleverer G Umbau vom Eschauer Camper Spezialisten
Erstellt am 19. August 2011

Das Team von 4x4Camp um Wolfgang Kempf widmet sich mit Sachverstand und Liebe zum Detail dem Aus- und Umbau von Geländewagen zu fernreisetauglichen Fahrzeugen. Ein Beispiel ist der hier gezeigte Mercedes G der SE Pur Baureihe aus dem Baujahr 2009. Er ist ausgestattet mit dem spaceCAB Aufstelldach und dem spaceBOX-Ausbau, die beide auch mit anderen Typen der Baureihe 463 kombiniert werden können. Mittlerweile ist der gezeigte G - neben weiteren Umbauten anderer Basisfahrzeuge - der Elfte in Folge für das Unternehmen aus Eschau.

Der Dachausbau mit spaceCAB Classic

Auf dem Station ist das spaceCAB Classic - mit einer Gesamthöhe von 280 mm ab Regenrinne - verbaut. Damit bietet der Dachaufbau noch ausreichend Raum, um die Bettunterkonstruktion sowie Schlafsäcke oberhalb des Fahrer- oder Beifahrersitzes unterzubringen. Die Dachkonstruktion besteht aus vier Seitenteilen aus Alu. Diese sind umlaufend mit der Karosserie verklebt und an den Krafteinleitungspunkten von Scharnier und Gasfeder zusätzlich mechanisch mit dieser verbunden. Besonderes Augenmerk legt 4x4Camp auf stimmige Übergänge von Originalkarosserie und Dach. Die hinteren Ecken sind daher aufwändig als Stepkantung, die vorderen als facettierte Kante ausgeführt, die der Kontur der Karosserie folgen.

Die Schale des Daches selbst ist in einem Teil aus Alu-Riffelblech gefertigt und von innen mit einem Rahmen verstärkt, an dem alle mechanischen Elemente befestigt sind. Angeschlagen ist die Dachschale an einem Elastomer-Scharnier. Wahlweise bietet 4x4Camp die das Dach aufstellenden Gasfedern mit einer Kraft von 500 bis 650 N zur Auswahl an. Optional ist darüber hinaus ein elektro-hydraulisches Aufstellsystem lieferbar. Zwei massive Spindelverschlüsse sichern und verriegeln das Dach während der Fahrt, wichtig speziell bei Ausflügen in schweres Gelände.

Eine sichere Zentrierung der Dachschale sollen zwei Zentrierungen gewährleisten. Bereits in der Basisausstattung ist die Dachschale mit zwei Airline-Schienen versehen, an denen Ladung befestigt und verzurrt werden kann. Die Oberfläche des Aufstelldaches ist in Wagenfarbe lackiert, die Dachschale selbst wurde in sparkling silver pulverbeschichtet. Schon beinahe ein Markenzeichen der spaceCAB Aufstelldächer sind die integrierten Projektionsscheinwerfer. Durch die hohe Anbauposition verbessern sie die Ausleuchtung der Fahrbahn bei Nachtfahrten, eine Abdeckung aus Aluriffelblech dient dem Schutz der Scheinwerfer Schutz und verleiht dem G sein einzigartiges Aussehen.

Der Aufstieg ins Dachbett erfolgt im Heck

Der Zeltbalg des Dachzelts ist in Kederschienen gefasst, im Reparaturfall kann er durch Lösen der Verschraubungen einfach demontiert und ersetzt werden. Serienmäßig ist er in Antrazith gehalten, andere Farben sind optional realisierbar. Das Aufstelldach verfügt über drei Öffnungen, die Moskitonetze nehmen rund 70 Prozent der Seitenflächen ein. Die Belüftung ist durch lediglich einen Reißverschluß und ein Klettband von minimal bis maximal regulierbar. Die hintere Zeltplane kann, inklusive des Moskitonetzes, komplett geöffnet werden.

Das Dachbett im "Obergeschoss" des G bietet - auf einer Unterkonstruktion von soliden und mit anthrazitfarbenem Teppichmaterial bezogenen Birke-Multiplexplatten - eine Liegefläche von 1.950 x 1.355 mm. Der Dachausschnitt selbst reicht bis zur B-Säule. Er variiert in der Länge geringfügig, je nachdem ob es sich um ein Fahrzeug mit oder ohne Schiebedach handelt. Der Aufstieg ins Dachbett erfolgt vom Heck her über einen diagonal abklappbaren Boden. Die Böden liegen - sicher geführt - im integrierten Versteifungsrahmen des Dachausschnittes auf. Die Polster

bestehen aus 50 mm dickem Kaltschaum und sind in Standard-Ausführung mit einem hochwertigen, abnehmbaren Veloursmaterial als Bezug überzogen. Das Aufstelldach ist ab 9.500 Euro zu haben.

Oberhalb der Sitze kann zur Vergrößerung des Stauraums ein Dachstaukasten montiert werden. Durch die relativ große Bauhöhe des G reicht die Kopffreiheit für die meisten Fahrer dennoch aus. Der Dachstaukasten eignet sich vor allem zum Verstauen von Bekleidung, also Dingen mit geringem Gewicht. Er kann von hinten und von oben - bei vorhandenem Schiebedachausschnitt - beladen werden.

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Der Innenausbau besteht aus Modulen

Zunächst war der Ausbau dreisitzig konzipiert, auf den Hoch- und Basis-Schrank auf der rechten Fahrzeugseite sollte ursprünglich werden. Im Laufe des Ausbaues kamen jedoch für den Besitzer neue Reiseziele auf die Agenda, die eine deutliches Mehr an Gepäck und Equipment erfordern. Daher wurde der Ausbau um die Module Basis- und Hochschrank ergänzt. Gegenüber der - bisherigen - Variante mit Küchenblock und darunterliegendem Staufach für Universalboxen wurde ein neuer Küchenblock mit Vollauszug konzipiert. Dieser Auszug kann eine Kompressor-Kühlbox mit 40 Liter Inhalt aufnehmen. Im verbleibenden Seitenfach unterhalb des Spülbeckens verbleibt noch ausreichend Raum für allerlei Kleinkram, den man auf Reisen dringend benötigt.

Zudem nimmt dieses Fach den mit 12 V betriebenen Warmwasserboiler auf. Dieser versorgt eine im Waschbecken abklappbare Mischbatterie sowie einen Außendusch-Anschluss, montiert an der Stirnseite des Küchenblocks. Die Tischplatte ist an einer Gleitschiene befestigt, sie legt sich bei Auszug der Kühlbox auf deren Vorderfront auf und bildet damit einen stabilen Tischunterbau. Die Tischplatte (800 x 420 mm) kann mit einem Scherengestell im Freien genutzt werden. Während der Fahrt wird sie auf dem Küchenblock verstaut. Der Vollauszug und die Sitzbank sind an der Front mit Auflageleisten ausgestattet. In stürmischen Nächten kann so in Verbindung mit einem der beiden Böden des Dachbetts in der unteren Etage ein Notbett realisiert werden.

Die Wasserversorgung besteht aus einem im Fond montierten Innentank mit Membranpumpe, er hat einem Volumen von 65 Litern. Optional ist auch ein Unterflur-Wassertank zu haben. Links hinter dem Küchenblock schließen sich Stauschränke an. Sie sind auf beiden Seiten sowohl von innen als auch von außen zugänglich. Im Mittelgang bildet ein zusätzliches Staufach mit einer Höhe von 380 mm den Abschluß. Dieses Fach dient zur Unterbringung einer Campingtoilette. Zudem bietet es eine weitere Sitzgelegenheit für eine dritte Person. Zwei weitere Sitzplätze entstehen durch die rechts über dem Radkasten montierte Sitzbank. Durch ihre Länge von 980 mm eignet sie sich als Stauraum für Stühle, Vorzelte oder sonstige sperrige Gegenstände.

Die Stauschränke sind aus Laser-geschnittenem Aluminium

Alle Einbauten sind auf einem beschichteten Aluriffelblechboden montiert. Die Verschraubung erfolgt auf dem C-Schienensystem des Fahrzeugs sowie auf serienmäßigen Befestigungspunkten. Die Stauschränke des spaceBOX systems sind alle per Laser aus Aluminium geschnitten und gekantet. Die Kanten sind vollstandig verschweißt und passend zu den Biegekanten verputzt. Dadurch wirkt der Korpus der Boxen wie aus einem Guss. Die leicht strukturierte Pulverbeschichtung vermittelt den wertigen Eindruck einer Feinguß-Oberfläche. Die Fronten und Klappen bestehen aus Birke-Multiplexschichtstoff. Die Farben und Oberflächen sind dabei vielfältig und frei wählbar.

Der Vorteile des Ausbausystems sind seine platzsparenden, dünnwandig ausgeführten Schränken und Stauboxen. Pfiffig ist auch der einteilige Aufbau aus Aluminium sowie die Reduktion auf wenige Einzelteile und Verbindungselementen. Alle Verschlüsse und Scharniere liegen ausserhalb der Boxen. So ist eine bestmögliche Ausnutzung des Innenraumes möglich, außerdem eine simple und gleichzeitig zuverlässige Montage der Beschläge. Ein Verklemmen der Mechanik im Inneren durch herumfliegende lose Gegenstände ist ausgeschlossen. Ohne Kühlbox und Innentank, aber mit Bodenplatte und 12V Installation ist der Innenausbau ab rund 9.000 Euro zu haben.

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Ladestrom fürs Bordnetz per Generator und Solarzelle

Für die Beheizung des Innenraumes sorgt eine platzsparend im Boden des Fonds installierte Webasto Airtop 2000. Die Warmluft tritt im unteren Bereich des Basisschranks aus. Thermostat und Schaltuhr der Heizung sowie alle weiteren Anzeigen sind innerhalb eines Schaltpannels hinten rechts verbaut. Hier findet sich außerdem die Füllstandsanzeige des Tanks, Solaranzeige sowie 220 und 12V Steckdosen. Für das elektrische Bordnetz wurde eine Optima Yellow Top hinter dem Beifahrersitz verbaut. Sie wird sowohl über ein IBS System mit dem 12 V Generator als auch über die dachseitige ultraflache Solarzelle (105 WP) geladen. Das 220 V System kann sowohl über den integrierten 1.500 W Spannungswandler oder über Landstrom gespeist werden.

Zur Befüllung der Reifen wurde dem Fahrzeug eine Kompressoranlage mit Airtubes spendiert. Diese haben eine Doppelfunktion. Sie schützen die Schweller der Karosserie vor Blessuren und bilden den Drucktank des Kompressors. Über elektrische und pneumatische Steckverbindungen sowie eine mechanische Verbindung kann der Kompressor auch außerhalb des Fahrzeugs an jeder Batterie genutzt werden. Im eingebauten Zustand gibt ein im Mitteltunnel integriertes Manometer Auskunft über den Betriebsdruck. Die Betätigung des Kompressors erfolgt über Mercedes-Originalschalter in der Mittelkonsole.

Der Edelstahl-Zusatztank fasst 72 Liter

Zur Erhöhung der Reichweite ist Unterflur ein Zusatztank mit einem Volumen von 72 Litern verbaut. Der Tank ist vollständig aus Edelstahl gefertigt und wird über den Originalstutzen betankt. Die Förderung des zusätzlichen Kraftstoffes übernimmt eine Membranpumpe. Auf ein Umschaltsystem wurde - wegen der komplexen Motortechnik und des bei Commonrail-Motoren erforderlichen hohen Vordruckes - ganz bewusst verzichtet.

Die Betätigung erfolgt auch hier wieder über einen Originalschalter. Das Rundinstrument ist im Mitteltunnel verbaut und nutzt den verbleibenden Platz oberhalb der Druckanzeige. Die Front des Fahrzeugs ziert eine Windenstoßtange mit einer Warn 9000 Seilwinde. Eine Heckleiter aus Edelstahl für die zweiflüglige Tür und eine Trittstufe runden die Außenausstattung des Wagen ab.

Die Seriensitze wurden gegen Recaro-Sitze getauscht, eine Armaturenbrettablage und Kartenfächer vor den Sitzkonsolen schaffen zusätzlich Stauraum für den im Fahrzeug immer vorhandenen Kleinkram.



Text: Gerhard Prien



Weitere Infos unter www.4x4camp.de

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