Der Klassiker: Mercedes-Benz E-Klasse E250 Fahrbericht

Sag doch einfach: "Wir fahren Mercedes!": Die Limousine im Test

Der Klassiker: Mercedes-Benz E-Klasse E250 Fahrbericht: Sag doch einfach: "Wir fahren Mercedes!": Die Limousine im Test
Erstellt am 13. Dezember 2013

Damals, als die Marke Mercedes-Benz nur aus zwei Baureihen bestand - dem Oberklasse-Modell S-Klasse und der Mittelklasse-Modellen wie dem W123 - war die Qual der Wahl bei den Farben, Ausstattungen und Motorisierungen deutlich geringer, als heute. Der von Mercedes-Fans.de gefahrene E250 wäre damals so etwas wie ein Klassiker gewesen: Einfache Motorisierung und gute Ausstattung - ein Einstiegsmodell vielleicht, für den neuen Mercedes-Fahrer.

Damals gehörte der Stern auf die Haube - heute bietet Mercedes-Benz als einziger Autohersteller weltweit für viele Modelle gleich zwei verschiedene Front-Designs an - klassisch mit Stern auf der Haube in der Basisversion und beim Modell Elegance aber auch mit sogenannten Zentralstern im Kühlergrill in der Linie Avantgarde. Seit der Modellpflege der Baureihe 212 auch nun bei der E-Klasse.

Die Oberklasse-Limousine überrzeugt nicht nur durch viel Style und Komfort

Die E-Klasse von Mercedes-Benz wurde zuletzt einer Modellpflege unterzogen. Die neudeutsch Facelift genannte Überarbeitung sorgte dafür, dass die Baureihe 212 nun ohne „Vieraugengesicht“ auskommt. Was anfangs bei vielen Mercedes-Fans für Skepsis sorgte, kommt – auch dank der Voll-LED-Scheinwerfer - gut an. Doch das ist längst nicht alles - Mercedes-Benz selbst spricht von der teuersten Modellpflege in der Geschichte des Unternehmens.

Die Front der Limousine wurde deutlich geschärft und die vier Scheinwerfer werden nun von nur einem Glas eingefasst – als Reminiszenz an diese gibt es doppelte Tagfahrlichter in Form von Augenbrauen. Nach der C-Klasse wird nun auch die E-Klasse mit zwei Front-Designs angeboten:

Keine Ponton-Koftflügel mehr

Klassisch mit Kühlergrill und Stern auf der Spitze in der Basisversion und beim Modell Elegance; sportlich die Linie Avantgarde mit dem Zentralstern im Kühlergrill. Doch nicht nur an der Front wurde die E-Klasse überarbeitet, auch das Heck erhielt – neben neuen Rückleuchten einen neuen Stoßfänger, auch vielleicht weil die Ponton-Koftflügel an der Hinterachse verschwunden sind.

Die wichtigsten Änderungen fanden jedoch unter dem Blechkleid statt. Die E-Klasse kommt mit einer Vielzahl an Assistenzsystemen, die das Fahren nicht nur sicherer sondern auch leichter machen. Im alltäglichen Verkehr ist von den meisten Helferlein nicht viel zu merken, denn die Systeme mit den klangvollen Namen wie Bremsassistent (BAS), adaptives Bremssystem, Attention Assist und Collision Prevention Assist greifen erst ein, wenn es nötig ist.

Spürbarer sind die zu Intelligent Drive gehörende Assistenzsysteme Distronic Plus mit aktivem Spurhalte-Assistenten, die in der S-Klasse Premiere hatten. Beide Systeme in Kombination machen das Fahren auf der Autobahn viel entspannter – vor allem im Stop-and-Go-Verkehr. Dann nämlich folgt die Limousine dem Vordermann in angemessenem Abstand und hält die Spur – vorrausgesetzt man hat die Hände am Steuer! Der Stau-Assistent stoppt das Fahrzeug bis zum Stillstand und lässt es sogar wieder anfahren – praktisch!

Praktisches Feature: Diese E-Klasse parkt fast automatisch ein

Praktisch ist auch der aktive Parkassistent, der die Limousine fast selbststätig in die Parklücke oder auch Parkbox (längs und quer) einparkt, wenn man es möchte. Das ganze klappt sogar bei Einbahnstraßen auf der linken Seite, jedoch nicht unbedingt bei schlechten Lichtverhältnissen. Ansonsten – vertraut man dem System – parkt die E-Klasse besser ein als so mancher Autofahrer und hält sich dabei nicht an die Parkmarkierungen sondern allein an die vorhandenen Lücken.

Parken kann man auch mittels der im Park-Paket (1.666 Euro) enthaltenen 360-Grad-Kamera. Mehrere Kameras am Fahrzeug – darunter auch jeweils eine unter den nach unten leuchtenden Außenspiegeln – sorgen für eine Art Vogelperspektive auf dem Display, das so die Umgebung des Fahrzeuges zeigt. Für mich eher gewöhnungsbedürftig, aber wohl für Computerspieler ein praktisches Feature.

Aus den sieben Diesel- und acht Benzin-Motorisierungen haben wir uns bei unserem Testwagen für die E250 Variante entschieden – ein Reihenvierzylinder der in der New Compact Car Generation die Top Motorisierung darstellt. Wie A-Klasse & Co. kommt die Limousine mit einem Hubraum von 1.991 ccm und einer Leistung von 211 PS und ist gekoppelt an ein 7G-Tronic-Plus Automatikgetriebe mit Hinterradantrieb.

Der 2-Liter Motor kämpft mit der Limousine

Die Spritzigkeit wie bei den kompakten Sternen kann der 2-Liter in der schwereren Limousine allerdings nicht liefern. Die 211 PS sind eher zum Cruisen geeignet, was sich auch in der Beschleunigungsangabe (0-100 km/h) von 7,4 Sekunden zeigt. Das 7-G-Tronic Plus macht dabei jedoch einen perfekten Job und sorgt für einen akzeptablen Verbrauch von rund 8 Litern auf 100 km.

Fahrdynamisch bewegt sich die E-Klasse auf komfortablem Niveau. Das Fahren auf der Autobahn ist kaum spür- oder hörbar, dank des Fahrwerks, das auch schnelle Bodenwellen schluckt. Die Servolenkung ist elektromechanisch geregelt und fühlt sich mit ihrem direkten Ansprechverhalten sogar etwas sportlich an.

Innen(t)raum: Offenporiges Holz und beiges Leder

Im Interieur genießt man das entspannte Gleiten durch den Verkehr und fühlt sich in die beheizten und belüfteten Ledersitze gut eingebettet. Sowohl in der ersten Reihe als auch im Fond bietet die E-Klasse guten Sitzkomfort – sogar für Großgewachsene. Die Ausstattung bei unserem dolomitbraun metallic farbenen Testwagen ist farblich gut arrangiert und mal was anderes als das übliche Wurzelholz oder schwarzer Pianolack: Das offenporige, dunkle Eschenholz ist ein echter Blickfang. Den hellen Teppich hätten wir allerdings nicht bestellt – zu schnell schmutzig!



Text & Fotos: Thomas Frankenstein

Mercedes-Fans Facts

2013 Mercedes-Benz E250



Antrieb: Reihenvierzylinder, 1.991 ccm, 211 PS bei 5.500 U/min, 350 Nm bei 1.200 - 4.000 U/min, 7G-Tronic-Plus Automatikgetriebe, Hinterradantrieb,

Fahrwerk: Vorne Einzelradaufhängung, Schraubenfeder, Zweirohr-Gasdruck mit SDD (Structure and Driving Dynamics), Scheibenfedern; hinten Raumlenkerachse, Schraubenfeder, Einrohr-Gasdruck mit SDD, Scheibenbremsen

Räder: 16"-Leichtmetallfelgen mit 225/55 R 16

Leergewicht: 1.680 kg

Zuladung: 565 kg

zulassiges Gesamtgewicht: 2.245 kg

Beschleunigung 0–100 km/h: 7,4 s

Hochstgeschwindigkeit: 243 km/h

Emissionsklasse: Euro 6

CO₂-Emissionen kombiniert: 142–135 g/km

Kraftstoffverbrauch innerorts /ausserorts / kombiniert: 7,7–7,5 / 5,1–4,8 / 6,1–5,8 l/100 km

38 Bilder Fotostrecke | E-Klasse Test E250: #01 #02

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