Trauer um Ferdinand Piëch

Ehemaliger Volkswagen-Vorstandsvorsitzende Piëch mit 82 Jahren gestorben

Trauer um Ferdinand Piëch: Ehemaliger Volkswagen-Vorstandsvorsitzende Piëch mit 82 Jahren gestorben
Erstellt am 27. August 2019

Der Ex-VW-Vorstandsvorsitzende Prof. Dr. Ferdinand Piëch ist verstorben. Den Tod bestätigt auch das "Handelsblatt" mit Verweis auf eine Quelle aus dem Umfeld der Familie.

Der spätere Volkswagen-Vorstandsvorsitzende Piëch startete 1963 durch seine Diplomarbeit im Bereich Maschinenbau bei seinem Onkel, Ferry Posche in die Automobilbranche. Inhalt der Arbeit war die Entwicklung eines Formel-1-Motors. In Zuffenhausen leitete er ab 1965 die Entwicklungsabteilung. Im Laufe seiner Karriere besetzte der Diplom-Ingenieur verschiedene Führungspositionen bei Audi und Volkswagen und blieb bis zu seinem Tod Halter von 14 Prozent der Porsche-Stammaktien.
Ab 1993 stieg er von der Untermarke Audi zum Posten des Vorstandsvorsitzenden des Volkswagen-Konzerns auf, den er bis 2002 besetzte. Anschließend saß er dem Aufsichtsrat von Volkswagen bei, bis er 2015 aufgrund von Meinungsverschiedenheiten mit Konzernchef Martin Winterkorn zurücktrat. Den in den Neunziger Jahren sanierungsbedürftigen Automobilbauer machte Piëch im Laufe seiner Karriere durch Qualitätsmaßnahmen und den Einstieg ins Luxussegment zum Weltkonzern. Zwölf Marken aus sieben verschiedenen Ländern gehören heute zu VW.

Der häufig als Patriarch bezeichnete Ferdinand Piëch war für seinen kompromisslosen Führungsstil, aber auch für sein detailverliebtes Technikinteresse und seine oft wegweisenden Motorentwicklungen bekannt. Als Vorstandsvorsitzender bei Audi und VW ließ er mehrere Vorstände Manager und Vorstände entlassen. Ihm wurde zuletzt eine Beteiligung am 2015 begonnenen Abgasskandal vorgeworfen, die er bis zu seinem Tod dementierte.

Ferdinand Piëch hinterlässt seine Frau Ursula (63) und insgesamt zwölf Kinder sowie mehrere Enkelkinder. (ampnet/deg)

Auch Daimler-Boss Ola Källenius äußerte sich zum Tod Piëchs:

"Mit Ferdinand Piëch geht eine äußerst facettenreiche Persönlichkeit. Sein unternehmerisches Vermächtnis ist beeindruckend. Eines hat mir dabei besonders imponiert: die absolute Leidenschaft für Technik. Damit hat er nicht nur sein Unternehmen vorangetrieben, sondern unsere gesamte Branche."

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