ST³ : Strich Acht – Sternfahrt – Stendal

Deutschlandtreffen des Strich-Acht-Club in Stendal/von Jörg Maschke

ST³ :  Strich Acht – Sternfahrt – Stendal: Deutschlandtreffen des Strich-Acht-Club in Stendal/von Jörg Maschke
Erstellt am 15. August 2010

Wer sein Herz an den ersten Millionenseller aus dem Hause Daimler-Benz verloren hat, den zog es am Wochenende 23.-25.7.10 nach Stendal. Auf den dortigen Flugplatz hatte der MB /8 Club Deutschland e.V. zum Jahrestreffen eingeladen. Über 120 Strich Achter hatten sich angemeldet und bis zum Ende des Treffens konnte die sagenhafte Zahl von 130 Fahrzeugen der Baureihe W114 / 115 gezählt werden. Natürlich waren auch noch einige befreundete Mercedes-Typen dabei, aber der /8er stand nun mal im Hauptinteresse des Treffens.

Am Freitag trudelten die Teilnehmer bereits ab dem frühen Morgen in Stendal ein. Dann wurden erst mal die besten Plätze neben dem Flugfeld in Beschlag genommen, Zelte, Wohnwagen und Wohnmobile positioniert und die Verpflegung für das Wochenende in der nahegelegenen Stadt gebunkert. Nach der traditionellen Begrüßung durch Veranstalter, örtlichen Bürgermeister und ersten Vorsitzenden begann die 23. Sternfahrt ganz anders als alle Vorläufer mit einem besonderen Programmpunkt. Auf der Start-/Landebahn in Stendal wurde eine Zeitmessanlage für ein Beschleunigungsrennen aufgebaut. Sowas hat die Welt noch nicht gesehen! Da startete 280E gegen 280 Vergaser, erste Serie 230/8 gegen Zweitserien 230.6, 220D lang gegen 220D lang und und und…

Natürlich wurden auch Zeiten genommen, über die wir hier aber aus Gründen der Diskretion gegenüber einigen Teilnehmern schützend den Mantel des Schweigens

legen.

Doch damit nicht genug, nach dem Einbruch der Dunkelheit wurde es richtig spannend. Man rief die Anwesenden in Ihre Fahrzeuge und begann eine Demonstrationsfahrt in Vierer-Reihen nebeneinander über die Start-/Landebahn. Ein wirklich erhebendes Gefühl inmitten der Masse mit

knapp 30km/h bei voller Landebahnbefeuerung zu fahren. Die Fahrt war natürlich nicht nur Selbstzweck, sondern ein professioneller Filmer hielt mittels eines 18 m hohen, ausfahrbaren Filmmasts auf seinem Auto alles auf Video fest. Nach den Filmaufnahmen verschwanden viele Hotel- und

Pensionsschläfer bereits Richtung Nachtlager. Die Camping-Fraktion hielt allerdings noch einige Zeit aus.

Kleine Ausfahrt in Richtung Vergangenheit!

Um besonders gut in den Hauptveranstaltungstag zu starten hatten die fleißigen Helfer der Flughafengaststätte „Zum Fliegerhorst“ ein reichhaltiges und abwechslungsreiches Frühstücksbuffet für die angemeldeten Teilnehmer vorbereitet. Leider war ein recht kräftiger Wind aufgezogen und so hielt sich der Teilemarkt dezent zurück, bis die Teilnehmer auf die touristische Ausfahrt starteten. Diese Ausfahrt hatte für jeden Teilnehmer etwas zu bieten.

Für die reinen Landschaftsgenießer ging es durch malerische Örtchen, über kleine Schloßhöfe, durch frisch gemähte Felder und unberührte DDR-Kopfsteinpflaster- und –Betonplatten-Straßen.

Wem nach etwas mehr (Zeit-)Geschichte war, der wurde im Blaulichtmuseum-Beuster beglückt. Zum Ausklang der Museumswoche, herrschte hier Volksfest- oder besser Parteitags-Stimmung. Sogar ein Honecker-Double war mit einem Tschaika vorgefahren und begrüßte die Massen…

aber auch ohne politischen Anstrich gab es hier einiges zu sehen. Egal ob DDR-Konsum-Laden, Rundfunk Geräteausstellung und natürlich die gesammelten

Einsatzfahrzeuge der verschiedenen Gebiete (NVA, Volkspolizei oder Feuerwehr) begeisterten die Teilnehmer.



Besondere Kontraste zwischen den Bündnissen gab es im Blaulichtmuseum zu sehen

Ein volles Programm läßt keine Langeweile aufkommen!

Aber auch für die echten Fans einer Ausfahrt mit Wegstreckenaufgaben, war die Ausfahrt ansprechend schwierig, damit man genug knobeln und rätseln konnte, bis die richtige Lösung auf dem Zettel stand.

Schön ist dabei immer wieder, wie sich das Feld ständig neu mischt und man die verschiedensten Teilnehmerfahrzeuge in Fahrt erleben kann.

Auf dem Flughafen stand das Programm derweil nicht still. Neben einigen Wagemutigen, die den Aufenthalt auf einem Flughafen für einen Tandem-Fallschirmsprung nutzten, bot das Kinderprogramm Unterhaltung für die Kleineren und das Dosenschießen mit dem Strich Achter Spaß für die

Autofahrer/-innen. Diesen Wettbewerb muss man einfach mal gesehen haben um ihn zu erklären.

Am Abend waren natürlich alle auf die Ergebnisse der verschiedenen „Wettkämpfe“ gespannt. Teilweise waren die Teilnehmer nur minimal voneinander entfernt und so gab es ein großes Hallo, als die Sieger gekürt wurden. Ein unvergessliches Highlight wurde den Gewinnern dabei durch Giesela von Löbbecke bereitet. Sie hatte für alle Platzierten eine ganzspezielle MB /8 Club – Fahne hergestellt und ließ es sich nicht nehmendieses Geschenk höchstpersönlich zu übergeben. Für alle Anwesenden war das sicherlich der bewegenste Moment des ganzen Treffens. Vielen Dank dafür!

Der traditionell etwas spätere Ausklang am Samstagabend sollte beinahe durch die anhaltend niedrigen Temperaturen vereitelt werden, bis man sich dann im Veranstaltungszelt einfand und im Geschützen noch ein wenig weiterfeierte.

Prominentes Parken in Tangermünde

Der Sonntag begrüßte die Teilnehmer mit einer vorsichtig hinter den Wolken hervorkommenden Sonne etwas später. Nach einer kräftigen Stärkung und dem Verstauen von Zelt, Schlafsack oder was man noch so mitgebracht hatte, stellten sich die Teilnehmer zum Corso auf.

Bei dem Corso geht es darum in einer möglichst nicht abreißenden Schlange von Strich Achtern eine (nur wenigen bekannte) Strecke zu einem bestimmten Platz zu fahren und sich dort besonders prominent aufzustellen. In diesem Jahr führte die Route nach Tangermünde direkt an die Stadtbefestigung an der Elbe. Eine tolle Kulisse.

Es erwartete uns ein motivierter Bürgermeister, der in seiner Rede nicht nur die Vorzüge seiner Region sondern auch die Freude über die Sternfahrt gerade in diese Ecke der Republik zum Ausdruck brachte. Veranstalter und Vorstand bedankten sich bei den Teilnehmern, die ihrerseits das Treffen mit einem Besuch der historischen Altstadt und/oder des lokalen Flohmarktes ausklingen ließen.

Ich möchte mich hiermit bei dem Veranstalter-Team für ein tolles /8er-Wochenende bedanken, das Team bestand aus Bernd Czerwinski, Bernd Hinse, August Wiessler, Torsten Paucke und natürlich zahllosen weiteren Helfern und deren Familien.



Infos:

www.strichachtclub.de

www.blaulichtmuseum-beuster.de

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