Ratgeber Elektromobilität: So wird an der Ladesäule bezahlt

Entspannt in den Elektro-Urlaub

Ratgeber Elektromobilität: So wird an der Ladesäule bezahlt: Entspannt in den Elektro-Urlaub
Erstellt am 13. Juni 2023

Die Urlaubszeit steht vor der Tür und die viele Familien fahren wieder mit dem eigenen Auto nach Italien, Dänemark oder Kroatien. Und immer mehr von ihnen sind dabei mit einem Elektroauto unterwegs. Die Zahl der Schnellladesäulen steigt stetig, doch wie wird im Ausland eigentlich am Charger bezahlt?

An den europäischen Hauptverkehrsadern findet sich mittlerweile zumeist ein solide ausgebautes Ladenetz mit entsprechenden Schnell- oder gar Hyperchargern. Doch wie es mit dem Bezahlen aus? Funktioniert die heimische Ladekarte und tut es die Lade-App auf dem eigenen Smartphone? Denn beim Nachladen kurz vor Paris will der Familienvater genauso wenig eine böse Überraschung erleben wie die Tochter, die auf dem Weg zum Freundinnenwochenende in Wien nicht bereits kurz hinter der deutschen Grenze bei den Eltern anrufen will.

Das gute vorweg: die meisten Ladekarten verrichten auch im europäischen Ausland sicher ihren Dienst – leider jedoch nicht an jeder Ladesäule und somit bei jedem Anbieter. Daher empfiehlt sich voran ein kurzer Check, wo sich die Ladesäulen an der Route befinden und wer diese betreibt. Besonders einfach ist das bei den Ladekarten der jeweiligen Autohersteller. Denn viele der Autohersteller haben die eigene Ladekarte in einen sogenannten Ladeverbund wie zum Beispiel Ionity eingebracht. Bis zum Jahre 2025 sollen es insgesamt 7.000 Ladestationen sein, an denen nicht nur nachgeladen werden kann, sondern auch per App oder Ladekarte genauso wie in Deutschland bezahlt werden kann. Die Preise sind abhängig von den Ladetarif des Fahrzeugherstellers und unterscheiden sind in den einzelnen Ländern mitunter beträchtlich. Die Preise von zumeist zwischen 0,39 und 0,89 Euro pro Kilowattstunde zuzüglich einer generellen Ladegebühr pro Vorgang von 0,49 Euro werden ganz normal über die App abgehalten.

Ähnlich ist die Situation bei Wettbewerber EnBW aus, der in 17 Ländern seine Ladestationen betreibt. Die Preise von 0,39 bis 0,61 Euro pro Kilowattstunde unterscheiden sich dabei je nach Ladetarif. Die Bezahlung erledigt entweder die EnBW-App oder die Ladekarte. Einer besonderen Freischaltung für das Ausland bedarf es dabei nicht. An den Ladesäulen von Aral Pulse lässt es sich an immer mehr Tankstellen auch Strom nachtanken. Vorteil dabei: die meisten der Pulse-Ladesäulen sind mit 300 Kilowatt nicht nur sehr schnell, sondern man kann an ihnen auch mit der ganz normalen Kreditkarte bezahlen. Einfach kontaktlos vor das Ladegerät halten und schon wird der Ladevorgang ganz normal über die eigene Kreditkarte abgebucht. Und das zu Preisen, die von der jeweiligen Tankstelle festgelegt und vor dem Ladevorgang auf dem Display der Ladesäule angezeigt werden. Die Preise am 300-kW-Hypercharger liegen zumeist bei 0,79 Euro pro Kilowattstunde.

An immer mehr europäischen Superchargern können mittlerweile nicht nur Tesla-Modelle wie X, Y, S oder 3 nachladen, sondern auch Fremdfabrikate ihren Strom abzapfen. Da diese Tesla-Ladestationen an den Hauptverkehrsadern nicht nur zahlreich, sondern auch mit einer entsprechend hohen Ladegeschwindigkeit von 250 kW ausgestattet sind, dürfte es sich der ein oder andere Langstreckenurlauber überlegen, ob die Tesla-App nicht die rechte Ergänzung zur eigenen Ladekarte sein könnte. Einfach die Tesla-App als Nutzer eines Fremdfabrik auf dem eigenen Smartphone installieren und die Ladesäule anfahren, wenn diese in der App oder auf der Navigationskarte als nutzbar für Fremdmarken angezeigt wird. Die Kosten sind von Ort und Zeit anhängig, liegen jedoch zumeist unter 0,70 Euro pro Kilowattstunde und damit oftmals unter denen von EnBW oder Ionity. Ein weiterer Vorteil: über die Tesla-App kann man weltweit laden und damit auch das Elektroauto betanken, wenn man einmal mit einem Elektroauto in Regionen wie Asien oder den USA unterwegs sein sollte.

Vor der Fahrt in den Urlaub muss man sich daher keine Sorgen machen, ob genug Ladesäulen vorhanden sind und wie abgerechnet wird. In den meisten Fällen reicht die ganz normale Lade-App oder die Ladekarte, mit der man auch im Alltag unterwegs ist. Wer ganz auf Nummer sicher gehen will, sollte sich eine zweite Ladekarte / -App sichern, um keine Überraschungen zu erleben. Dann kann der Urlaub wie gewünscht in der eigenen Einfahrt beginnen.

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