Neue Töne aus Wolfsburg

VW-Chef Blume bekennt sich zur Technologieoffenheit

Neue Töne aus Wolfsburg: VW-Chef Blume bekennt sich zur Technologieoffenheit
Erstellt am 3. Januar 2023

Neue Töne aus Wolfsburg: Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume bekennt sich zu einem technologieoffenen Ansatz – und das heißt, dass je nach Segment und Kundennachfrage nicht nur elektrische Antriebe, sondern auch andere Konzepte in Frage kommen.

In einem Interview mit dem Fachmagazin „Auto, Motor und Sport“ äußerte sich Blume, der gleichzeitig die Marke Porsche leitet, jetzt zu Antriebsstrategien und zu synthetischen Kraftstoffen. Künftig wolle Porsche „in jedem Segment einen Verbrenner, einen Hybrid und einen Elektrosportwagen anbieten“, so der Manager. Klassisch angetriebene Modelle seien weiterhin „in vielen Weltregionen sehr beliebt.“

Zum Klimaproblem werden sie damit nicht: Der VW-Konzernchef weist darauf hin, dass Ottomotoren mit e-Fuels „nahezu CO2-neutral betrieben werden“ können. Damit, so Blume, „können alle Fahrzeuge ihren Teil dazu beitragen, CO2 zu reduzieren – unabhängig von der Antriebsart“. Er plädiert auch für die technisch problemlos mögliche Beimischung zu fossilen Brennstoffen: „Jedes Prozent Beimischung ist ein Beitrag zum Klimaschutz.“

Das sind ganz andere Töne aus Wolfsburg als bisher. So hatte Blumes Vorgänger Herbert Diess im März 2019 die Elektromobilität bei einer Pressekonferenz noch als Allheilmittel angepriesen: Technologieoffenheit sei eine „falsche Parole“, man werde „alle Kräfte auf ein Ziel ausrichten". Und er hatte die versammelten Journalisten aufgefordert: „Lassen Sie uns aufhören, zu diskutieren und zu kritisieren."

Unter Blume dürfte der Wettstreit um die technisch besten und klimafreundlichsten Technologien nun wieder Fahrt aufzunehmen. Damit nähert sich der VW-Konzern der Haltung von Unternehmen wie BMW und Toyota an, die ebenfalls auf verschiedene technische Lösungen setzen. Mercedes-Benz dagegen folgt der selbstausgerufenen Strategie "Electric Only".

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