„Elektric only“ lautet die Devise von Mercedes-Benz. Dieses Motto und die daraus folgende Transformation verändert nicht nur die Antriebsart, sondern vieles beim Erfinder des Automobils - notwendigerweise auch das Design. Die Veränderung beim Styling künftiger vollelektrischer Mercedes-Benz Pkw wird fundamental sein.

"Die Elektrifizierung wird das Three-Box-Design der Limousinen-Karosserie ein Ende bereiten", sagt Mercedes-Design-Chef im Interview mit TopGear.com. Das Three-Box-Design mit der weitgehend gleichmäßigen Aufteilung in Haube, Fahrgastraum und Kofferraum gehört zu den Disziplinen, in denen Mercedes-Benz Design seit vielen Jahrzehnten zur Bestform auflief. Das Three-Box-Design ist das Styling, welche den Stil der Marke Mercedes-Benz in der Vergangenheit erheblich geprägt hat. Damit soll es nun vorbei sein? Zur Begründung dieser Vorhersage führt Wagener die Erfordernisse der Aerodynamik als erstes Argument an - dann findet er sehr drastische Worte: "Zweitens sieht eine Three-Box-Limousine mit einem Sechs-Zoll-Batteriepaket einfach nicht gut aus, sie sieht beschissen aus (im englischsprachigen Beitrag von TopGear heißt es im Original: „it looks s***")."

Die Höhe infolge des Batteriepacks muss beim Styling eines Autos irgendwie kompensiert werden, meint Wagener und sagt weiter: "Deshalb haben wir dieses kühne Design für die EQ-Modelle entwickelt, weil es gestreckt und elegant aussieht." Die Befürchtung, dass die größeren E-Auto-Modelle demnächst allesamt aussehen könnten wie ein rund gelutschtes Bonbon und die einzelnen Markenprodukte schwerlich voneinander zu unterscheiden wären, teilt der Mercedes-Chef-Designer nicht. „Wir müssen sicherstellen, dass sie nicht alle gleich aussehen, aber diese Befürchtung besteht schon seit etwa 30 Jahren. Wir haben es geschafft, sie früher anders aussehen zu lassen, und ich bin zuversichtlich, dass wir das auch in Zukunft schaffen werden.“

Das kommt: Mercedes von der milden Sorte

Im Übrigen wird die Elektromobilität nicht nur die Proportionen der Fahrzeuge verändern, sondern auch ihren Ausdruck. "Wenn das Autofahren immer mehr reguliert wird und das Auto zum Fahrer wird, muss es vielleicht mehr wie ein Computer und weniger wie ein aggressives Tier oder so aussehen", philosophiert Gordon Wagener über das Autodesign der Zukunft und kommt dann zu dem Schluss: „Im Allgemeinen würde ich sagen, ja, wir bewegen uns wahrscheinlich weg von aggressiveren Designs.“