Mercedes-Benz Sonderfahrzeuge: „Achtung, Baby an Bord!"

„Felix“ - erster Baby-Notarztwagen für Leipzig auf Mercedes-Basis

Mercedes-Benz Sonderfahrzeuge: „Achtung, Baby an Bord!": „Felix“ - erster Baby-Notarztwagen für Leipzig auf Mercedes-Basis
Erstellt am 5. April 2017

Am 3. April 2017  wurde der Baby-Notarztwagen „Felix“  von der Björn Steiger Stiftung an das Universitätsklinikum Leipzig, das St. Georg-Klinikum und das Herzzentrum in Leipzig feierlich im Mercedes-Benz Stern Auto Center übergeben. Am Nachmittag von 14-19 Uhr können interessierte Bürger Leipzigs ersten und einzigen Baby-Notarztwagen auf dem Augustusplatz besichtigen, bevor er im Laufe dieser Woche seinen Dienst aufnimmt.
Der Startschuss für das Projekt fiel bereits 2014: Die Björn Steiger Stiftung und die Stadt Leipzig beschlossen, gemeinsam mit dem Universitätsklinikum Leipzig, dem St. Georg-Klinikum und dem Herzzentrum Leipzig, die Beschaffung eines Baby-Notarztwagens „Felix“ der Björn Steiger Stiftung. Dieses Projekt ist aufgrund der Kooperation von drei Kliniken bundesweit bis dato einmalig. Gemeinsam mit den Vertragspartnern konnte die Stiftung in den vergangenen drei Jahren Sponsoren und Förderer für dieses Spezialfahrzeug finden, das die kleinsten Patienten in und um Leipzig in Zukunft sicher sowie medizinisch optimal versorgt und so schonend wie möglich transportiert. Die Kosten für den Baby-Notarztwagen belaufen sich auf ca. 200.000 EUR. Bis heute ist der Leipziger „Felix“ der 18. Baby-Notarztwagen in Deutschland, der durch die Björn Steiger Stiftung finanziert wurde. Für ihn ist zudem die Nachrüstung mit drei Transportinkubatoren geplant, sobald weitere Spenden generiert werden können.

Was „Felix“ alles kann

In „Felix“ ist das Baby wie auf Wolken gebettet, denn um jegliche Vibrationen, Bodenwellen und Schlaglöcher auszugleichen, wurde ein spezielles Dämpfungssystem entwickelt. Das bedienerfreundliche Be- und Entladesystem sorgt dafür, dass der ca. 160 kg schwere Intensivarbeitsplatz auf einem im Rettungsdienst gängigen Unterfahrgestell schonend und einfach in das Fahrzeug geladen wird. Der Transportinkubator wird in diesem Baby-Notarztwagen quer zur Fahrtrichtung transportiert, was für die Neugeborenen wesentlich sicherer ist. Die Transportinkubatoren können die Temperatur von außen regeln, und sorgen mit ihrer Doppelwandigkeit dafür, dass diese auch stabil bleibt. So kühlt das Baby während der Fahrt nicht aus und kommt sicher im Krankenhaus an. Psssst — Baby an Bord! Vor allem Frühchen sollten keiner längeren Lärmbelastung ausgesetzt werden. Deshalb wurde in „Felix“ durch spezielle Schallschutzmatten in den Radkästen, auf dem Fahrzeugboden, an Wänden und Decke die Lautstärke im Inkubator um 20 Prozent gesenkt.

Hintergrund Babynotarztwagen

is 1974 hatte die Bundesregierung die höchste Säuglingssterblichkeit aller westlichen Industriestaaten. Grund hierfür war die Trennung der Entbindungs- und Kinderkliniken. Die Kinder mussten ohne geeignetes Transportfahrzeug und somit ohne hinreichend medizinische Versorgung von einer zur anderen Klinik transportiert werden. Deswegen entwickelte die Björn Steiger Stiftung 1974 den ersten Baby-Notarztwagen, woraufhin die Säuglingssterblichkeit im selben Jahr bereits gesenkt werden konnte. Heutzutage werden die Kliniken immer öfter zusammengelegt, sodass Transportwege teilweise eingespart werden können. Doch Verlegungen und Notfalltransporte von Frühchen und Säuglingen sind nach wie vor häufig nicht zu vermeiden. Da ein Baby-Notarztwagen noch immer nicht im Rettungsmittelgesetz verankert ist, sind Kliniken auf deren Spende angewiesen. Die Björn Steiger Stiftung konzipierte ab 2009 einen vollständig neuen Baby-Notarztwagen-Typ, der den fortschrittlichsten technischen und medizinischen Ansprüchen genügt. Verschiedene Partner waren daran beteiligt, u.a. die Hochschule Esslingen, Dräger und Daimler-Benz, um so die 5. Generation des Baby-Notarztwagens „Felix“ an die Kliniken zu bringen. Besonders hervorzuheben sind hierbei das Dämpfungssystem, das bedienerfreundliche Be- und Entladesystem, der neu entwickelte Intensivarbeitsplatz mit Inkubator und dessen bewährter Quertransport.  (Bilder: Björn Steiger Stiftung)

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