Mercedes-AMG & MV Agusta

Funkstille: Was ist im AMG-Jubiläumsjahr von der Kooperation zwischen Mercedes-AMG und MV Agusta zu erwarten?

Mercedes-AMG & MV Agusta: Funkstille: Was ist im AMG-Jubiläumsjahr von der Kooperation zwischen Mercedes-AMG und MV Agusta zu erwarten?
Erstellt am 31. März 2017

Was macht eigentlich die Kooperation von Mercedes-AMG und MV Agusta? Das Jubiläum 50 Jahre AMG und der zum Frühling anstehende Beginn der Motorradsaison 2017 müsste doch eigentlich für einen neuen Aufschlag der Zusammenarbeit zwischen den beiden Performancemarken auf zwei und vier Rädern ein guter, wenn nicht gar idealer  Zeitpunkt sein. So möchte man jedenfalls meinen. Bekanntlich hält AMG seit dem Jahr 2014 exakt 25 Prozent  der Firmenanteile an der traditionsreichen Motorradmarke. Da könnte doch was gehen. Doch man hört weder aus Affalterbach noch aus aus dem MV Agusta Firmensitz Varese irgend etwas, wie man das Projekt oder  - treffender gesagt -  irgendein Projekt im AMG-Jubiläumsjahr gemeinsam nach vorne bringen bzw. auf die Räder stellen will.  Glimmt die Glut der Leidenschaft zwischen MV Agusta und AMG noch? Oder ist die Beziehung der beiden Performancemarken mittlerweile auf dem Status eines Nichtverhältnisses angelangt? Mangels offizieller Verlautbarungen und Stellungnahmen darf spekuliert werden.
Es liegt wohl in erster Linie an dem eigenwilligen Führungsstil des italienischen Mehrheitsaktionärs von MV Agusta, Giovanni Castiglioni, dass die Flamme der Begeisterung für gemeinsam Projekte nicht mehr so recht lodert. Manche sagen, er hab die Flamme ausgetreten und das Band der Sympathie zwischen AMG und MV Agusta gekappt.
Nachdem MV Agusta aufgrund nachhaltiger finanzieller Probleme im Frühjahr  2016 Gläubigerschutz beantragt hatte, holte Castiglioni im November 2016 nach langer Suche einen neuen Investor ins Boot. Nun hätte man meinen können, der erste und natürliche Ansprechpartner, um die finanzielle Schieflage bei MV Agusta  auszubalancieren, wäre Miteigentümer AMG gewesen. Unbestätigten Gerüchten zufolge soll AMG auch entsprechende Offerten gemacht haben.  Am Ende der Suche nach einem neuen Geldgeber präsentierte Castiglioni aber die englisch-russische Investorengruppe Black Ocean. Mit wie viel Geld Nlack Ocean bei der italienischen Traditionsmotorradmarke engagiert ist welche Mitspracherechte sie sich erkauft hat und was der 25prozentige Anteilseigener AMG davon hält - das sind drei Fragezeichen, die bislang ohne eine einzige Antwort geblieben sind.

MV Agusta steckt schon wieder in finanziellen Schwierigkeiten

Gewissheit gibt es nur in einer Sache: MV Agusta steckt aktuell schon wieder in finanziellen Schwierigkeiten. Das Gericht in Varese hat MV Agusta kürzlich einen weiteren Zahlungsaufschaub eingeräumt, damit sich das Unternehmen restrukturieren kann. MV Agusta drücken nämlich nach wie vor Schulden und die Forderungen diverser Gläubiger. Das Gericht gewährt dem traditionsreichen Motorradbauer einen Zahlungsaufschub bis zum 07.06.2017. Für dieses Datum ist auch ein Treffen mit Gläubigern terminiert. Ob und wie es dann weitergeht? Ausgang offen! Schön wäre es doch, wenn der Fortbestand von MV Agusta im wahren Sinn des Wortes in den Sternen stünde  - sprich, wenn Mercedes-Benz, falls man hier noch Interesse an einer Weiterührung der Kooperaton haben sollte,  eingreifen dürfte. Nur muss Castiglioni das auch wollen und zulassen.

Angesichts des 50sten Geburtstag von AMG und der zu erwartetenden Festlichkeiten im Zeichen der Driving-Performance wäre ein entsprechendes AMG-MV-Agusta-Bike sicherlich ein tolle Sache mit entsprechend großer medialer Resonanz gewesen. Fällt das nun aus wegen ist nicht? Schade eigentlich auch für MV Agusta, denn die immer noch finanzschwache  Firma hat zum Beginn der Motorradsaison 2017 mangels Mittel keine großen Neuheiten zu bieten und der Pleeitegeier zieht offenbar schon seine Kreise. Vielleicht hätte MV Agusta doch mal besser bei AMG anklopfen sollen.

Autor: Mathias Ebeling

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