Medienbericht: Tesla könnte Daimler schlucken

Hat Elon Musk Interesse an der Übernahme des Sterns?

Medienbericht: Tesla könnte Daimler schlucken: Hat Elon Musk Interesse an der Übernahme des Sterns?
Erstellt am 8. Dezember 2020

Tesla-CEO Elon Musk ist ein Mann mit Visionen. Er ist einer der sich als jemand darstellt, für den das Außergewöhnliche das Normale ist. Die Börse glaubt das offenbar auch. Und so kommt es, dass Tesla, obwohl der E-Auto-Pionier lediglich einen globalen Marktanteil von gut 0,8 % hat, mit einem Börsenwert von 540 Milliarden Dollar nicht nur der wertvollste Autobauer der Welt ist, sondern nach Meinung von Christopher Thompson, Europa-Kolumnist der Nachrichtenagentur Reuters, auch die Daimler AG übernehmen könnte.

Elon Musk ist offen für Fusionen

Für Thompson ist es durchaus vorstellbar, dass Tesla sich einen etablierten Automobilbauer einverleibt. Am liebsten wäre Elon Musk ein Premiumautobauer. Für diese Absicht scheiden japanischen Optionen aufgrund historischer Akquisitionsschwierigkeiten von vornherein aus. BMW wäre interessant, ist wegen der Eigentümerverhältnisse (Stichwort Familienbesitz) aber kein geeigneter Übernahmekandidat. Der einzig aussichtsreiche Kandidat, bei dem eine Übernahme aufgrund der Eigentümerstruktur einerseits möglich und andererseits für Tesla auch sinnvoll wäre, ist die Übernahme der mit nur 74 Milliarden Dollar an der Börse bewerteten Daimler AG. Das Geld könnte sich Musk derzeit leicht via Neuausgabe von Tesla-Aktien beschaffen. Elon Musk selbst nährte die Übernahmephantasie mit einer Äußerung, die er in einem Interview mit Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner kürzlich machte. Zwar schloss er in dem Gespräch eine feindliche Übernahme „definitiv“ aus, aber wenn ein Unternehmen zu ihm käme und sagte: ‚Hey, wir denken, es wäre eine gute Idee, mit Tesla zu fusionieren', „dann würden wir dieses Gespräch auf jeden Fall führen", sagte Musk zu Döpfner.
Dass Elons Musk zumindest theoretisch die Möglichkeit hat, den Daimler zu übernehmen, ohne sich zu überheben, hat übrigens einen bittersüßen Beigeschmack. Als im Jahr 2009 Elon Musk mit seinem E-Auto-Start-Up „Tesla“ fast schon pleite war, gehörte Daimler zu den Geldgebern, die Musk wieder auf die Beine halfen. 50 Millionen Euro gab der Erfinder des Automobils damals  an Tesla und erhielt im Gegenzug 9,1 Prozent der Anteile. Die wären heute mehr als 49 Milliarden Dollar wert - und den Stern würden keine Geldsorgen plagen. Hätte, hätte, Fahrradkette: 2014 verkaufte der Daimler sein Tesla-Aktienpaket für 600 Millionen Euro. Hinterher ist man eben immer schlauer.

Autor: Mathias Ebeling

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