Nach der Bundestagswahl: Kommt das Tempolimit 130 für Deutschland?

Entschleunigung des Verkehrs: SPD und Grüne sind fürs Tempolimit

Nach der Bundestagswahl: Kommt das Tempolimit 130 für Deutschland?: Entschleunigung des Verkehrs: SPD und Grüne sind fürs Tempolimit
Erstellt am 5. Oktober 2021

Update vom 05.10.21

Nach der Bundestagswahl werden die Themen "Verkehr" und "Klima" ein wichtiges Thema bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen sein. Und dann steht auch wieder die mögliche Einführung eines allgemeinen Tempolimits ganz oben auf der Tagesordnung. SPD und Grüne fordern es in ihren Parteiprogrammen. Die FDP tut es nicht, bekennt sich aber zur Einhaltgebietung der Erderwärmung um mehr als 1,5 Grad Celsius.

Im Fahrerlager sehen viele die "freie Fahrt für freie Bürger" in Gefahr. Unberechtigt ist diese Sorge wohl nicht. Schon macht die Deutsche Umwelthilfe Druck. Aus ihren Reihen heißt es: "Bei den anstehenden Koalitionsverhandlungen zählen ein generelles Tempolimit auf Autobahnen und die Absenkung der Höchstgeschwindigkeit außerorts zu den am schnellsten wirksamen Maßnahmen für mehr Klimaschutz. Keine andere Einzelmaßnahme im Verkehr birgt mehr Einsparpotenzial und ist gleichzeitig so schnell und kostengünstig umsetzbar. Mit einem strikt kontrollierten Tempolimit lassen sich bis 2034 insgesamt bis zu 100 Millionen Tonnen CO2 einsparen."  Die DUH ist bei der Forderung zur Absenkung der Höchstgeschwindigkeit nicht kleinlich: Sie fordert eine Autobahn-Höchstgeschwindigkeit von Tempo 120 (tagsüber wie in den Niederlanden verschärft auf Tempo 100) sowie Tempo 80 auf Bundesstraßen und anderen Außerortsstraßen und Tempo 30 innerorts. Derlei Begehrlichkeiten den Verkehr auszubremsen, lässt bei den Automobilbauern sofort die Alarmglocken schrillen. Auch Mercedes-Chef Ola Källenius meldet sich in der aktuellen Diskussion um die Einführung eines allgemeinen Tempolimits zu Wort. Er meint: Für besseres Klima und mehr Sicherheit auf den Straßen gebe es tauglichere Mittel als ein allgemeines Tempolimit. Der Zeitschrift WELT sagte OK: „Rational betrachtet gibt es intelligentere Lösungen, um die Straße noch sicherer zu machen – zum Beispiel durch eine digitale und flexible Steuerung des Verkehrs. Es gibt auch deutlich wirksamere Maßnahmen für den Klimaschutz. Vor allem brauchen wir viel mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Darauf sollten wir uns konzentrieren.“

 

Ursprünglicher Artikel vom 04.05.2021

Es ist und bleibt ein Aufregerthema im Fahrerlager - und drumherum natürlich auch: Brauchen wir in Deutschland ein allgemeines Tempolimit? Eine vom Bundesumweltamt jetzt veröffentlichte repräsentative Studie beantwortet die Frage mit „Ja". Die Mehrheit der Deutschen, so teilt das Bundesumweltbundesamt mit, befürworte für unser Land ein Tempolimit von 130 km/h.

Laut den Machern der Studie "Umweltbewusstsein in Deutschland 2020" hielten 65 Prozent der Deutschen den Umwelt- und Klimaschutz für ein sehr wichtiges Thema - trotz Corona. Insbesondere das Thema Klimaschutz sei während der Pandemie für 70 Prozent weiterhin genauso wichtig. Für 16 Prozent der Befragten sei das Thema sogar noch wichtiiger geworden. Um Umwelt und Klima zu schützen, sehen die Befragten vor allem in den Bereichen Energie, Landwirtschaft und Verkehr großen Handlungsbedarf. Mit Blick auf den Verkehr bedeutet dies, dass 64 Prozent der Befragten dieser repäsentativen Bevölkerungsvefragung "auf jeden Fall" oder "eher" eine Geschwindigkeitsbegrenzung befürworten. Lediglich 36 Prozent lehnen ein Tempolimit eher bzw. kategorisch ab. Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) interpretiert die Ergebnisse der Studie als Signal, sie in praktische Politik zu gießen. Sie äußerte sich nämlich wie folgt: „Besonders interessant wird die Studie da, wo es konkret wird, etwa beim Tempolimit. Hier hat es im Vergleich zur letzten Befragung einen spürbaren Zuwachs gegeben hin zu einer breiten und klaren Mehrheit für ein Tempolimit von 130 km/h auf Autobahnen. Das wäre nicht nur gut fürs Klima, sondern würde auch für mehr Sicherheit auf den Autobahnen sorgen.“

Hintergrund Studie "Umweltbewusstsein in Deutschland 2020"
Für die repräsentative Studie wurden im Zeitraum zwischen November und Dezember letzten Jahres 2.115 Befragungen durch das das Institut für angewandte Sozialwissenschaft (infas) und das Institut für sozial-ökologische Forschung (ISOE) durchgeführt.

 

1 Kommentar

  • C280

    C280

    Wessen Geld ich bekomm, dessen Lied ich sing. Soviel zur Umfragendemagogie. Wenn wir volkswirtschaftlich so weitermachen, fällt uns das Ganze sowieso vor die Füße. 130 fahren aus dem Reigen deutsch- spiesiger Verbotskultur. Nach fast einer Billion € für Klimaprojekte werden sehr unangenehme Fragen gestellt, weil sich dann am Klimawandel weiterhin Nichts geändert haben wird und dann müssen die Grünen nicht nur liefern sondern auch einen riesigen Schuldenberg gegenüber nachfolgenden Generationen rechtfertigen, Viel Spaß schon mal.

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