Interview: 8 Fragen an AMG-Fahrer Patrick Assenheimer zum 24h-Rennen

"BMW und Audi haben einen fehlerfreien Job gemacht und das Quäntchen Glück gehabt!"

Interview: 8 Fragen an AMG-Fahrer Patrick Assenheimer zum 24h-Rennen: "BMW und Audi haben einen fehlerfreien Job gemacht und das Quäntchen Glück gehabt!"
Erstellt am 30. September 2020

Das 24h-Rennen am Nürburgring liegt hinter uns. Für AMG hätte es unter dem Strich besser laufen können. Okay, zwei AMG unter den Top-Ten. Aber die Autos waren schnell und die Teams sehr gut zusammengestellt. Da wäre mehr drin gewesen. Zumindest stellte das AutoArenA-Team von Patrick Assenheimer an diesem Wochenende mit Platz 8 das beste AMG-Team. Wo das Auto gelandet wäre, wenn es nicht wegen des losen Vorderrads zweimal zu außerplanmäßigen Stops gezwungen worden wäre, kann sich jeder selbst ausrechnen. Wir haben mit Patrick Assenheimer über das 24h-Rennen gesprochen:

Patrick, was überwiegt denn mehr? Die Freude, dass der AutoArenA-GT3 beim 24h-Rennen der best-platzierteste AMG geworden ist, oder die Enttäuschung, dass "nur" Platz 8 herausgesprungen ist?

Natürlich ist man ein bisschen enttäuscht, wenn man weiß, dass man die Performance fürs Podium oder sogar den Sieg hatte. Am Ende muss man aber sagen, es war wieder mal ein verrücktes Rennwochenende in der Eifel und jeder der ankam, kann stolz auf sich und das Team sein. Der beste Mercedes dabei zu sein, ist natürlich nie schlecht.

Aus technischer Sicht hattet ihr Pech mit dem linkeren, vorderen Rad. Was ging dir in der Einführungsrunde durch den Kopf? Was genau war das Problem?

In diesem Moment denkt man nicht viel, ich hatte direkt beim losfahren gespürt, dass irgendetwas nicht passt. Glücklicherweise hatten wir das Problem direkt und ich konnte über die GP Strecke in die Box einbiegen. Leider hatten wir einen technischen Defekt an der Radmutter. Genaueres wird noch analysiert.

Merkt man als Rennfahrer, dass die Fans fehlen? Gerade im Dunkeln fehlen doch die Grillstationen und Lagerfeuer an der Strecke? Oder ist man als Rennfahrer im Cockpit in seinem Tunnel?

Man merkt das extrem! Kein Licht neben der Strecke, was positiv und negativ sein kann. Zum einen haben wir dadurch weniger Ablenkung, aber auch weniger Beleuchtung von außen. Gerade auf meiner letzten Runde im Rennen, als ich nicht mehr gepusht habe, freuten sich die Streckenposten wenn man Ihnen winkt und die Lichthupe gibt. Normalerweise stehen dort noch tausende Fans am Zaun und jubeln. Ich muss aber nochmal sagen, vielen Dank an alle Beteiligten, die dieses Rennen überhaupt ermöglichen. Ihr steht bei jeder Art von Witterung draußen und macht einen super Job!

Was haben BMW und Audi in diesem Jahr besser gemacht als AMG?

Einfach einen fehlerfreien Job gemacht und das Quäntchen Glück gehabt.

In der Nacht auf Sonntag war die Sicht extrem schlecht und es hat in Strömen geregnet. War die Rennunterbrechung die richtige Entscheidung?

Natürlich geht die Sicherheit immer vor, deswegen war es die richtige Entscheidung. Für uns Mercedes allerdings, lief es im Nassen extrem gut und hätte eine rießen Chance bedeutet, aber natürlich auch Risiko.

Was macht ein Rennfahrer während einer solchen Unterbrechung? Ausschlafen oder Team-Meeting?

Nachdem klar war, dass die Unterbrechung sehr lange sein wird, haben wir uns alle schlafen gelegt. Erholt und fit im Kopf zu sein, ist gerade bei diesen Bedingungen extrem wichtig.

Du bist mittlerweile einer der besten Nürburgring-Nordschleifen-Fahrer, greifst du nächstes Jahr wieder beim 24h-Rennen am Ring an?

Vielen Dank für diese Aussage, aber es gibt sehr viele schnelle Leute dort oben, ich denke ich mache einen soliden, guten Job und hoffe die Entwicklung geht so weiter.
Ich hoffe doch, dass ich wieder dabei sein darf. Ich denke das wird sich im November final entscheiden, wo der Weg für mich hinführt.

Als nächstes steht erstmal das 24h-Rennen von Spa-Francorchamps für dich an. Mit welchem Team wirst du antreten? Was sind auf der Ardennen-Achterbahn deine Ziele?

Mit dem Madpanda Motorsport Team. Es ist ein neues Team und wir treten im Silver Cup an. Letztes Jahr konnte ich in Spa mit Black Falcon auf den 3.Platz fahren. Ich hoffe natürlich, dieses Ergebnis wiederholen bzw. noch verbessern zu können. Aber wie gesagt, ein neues Team, da müssen wir abwarten wo wir genau stehen.

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