Elektroauto unplugged - Daimler erprobt induktives Laden im Alltagstest

„Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität“ verbindet emissionsfreies Wohnen und Fahren in Berlin

Elektroauto unplugged - Daimler erprobt induktives Laden im Alltagstest: „Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität“ verbindet emissionsfreies Wohnen und Fahren in Berlin
Erstellt am 7. Dezember 2011

Elektroautos ohne Stromkabel aufladen – wie geht das? Die Daimler AG schickt jetzt mit einer technisch modifizierten Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL erstmals ein Fahrzeug mit induktiver Ladeoption in den Alltagstest. Das Prinzip: Statt das Fahrzeug per Kabel zu laden genügt es, das mit einer speziellen Ladespule ausgerüstete Elektrofahrzeug über einer Ladespule im Boden zu positionieren, der Ladevorgang startet dann vollautomatisch. „Wir sind gespannt, wie sich die induktive Ladetechnik im täglichen Einsatz bewährt", so Prof. Herbert Kohler, Leiter E-Drive & Future Mobility in der Forschung und Vorentwicklung der Daimler AG. "Die Machbarkeit haben wir bereits bewiesen, jetzt können die Erfahrungen im Alltagsbetrieb wichtige Impulse für die weitere Entwicklung geben. Außerdem sind noch einige technische und finanzielle Fragen zu lösen, um die Markttauglichkeit dieser Technologie wirklich bewerten zu können.“

Zum Einsatz kommt das Elektroauto ab März 2012 im Projekt „Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität“, das am 7.12.2011 von Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel und Dr. Peter Ramsauer, Mitglied des Bundestags und Bundesminister für Verkehr, Bau und Stadt-entwicklung, eingeweiht wurde. Das Haus soll durch den Einsatz modernster Technologien mehr Elektrizität selbst erwirtschaften als es verbraucht. Dieser überschüssige Strom lässt sich zum Beispiel für das Aufladen von batterie-elektrischen Fahrzeugen verwenden - ganz nach dem Projektmotto „Mein Haus, meine Tankstelle“. Dazu wurde das Gebäude ganzheitlich konzipiert und das Thema Elektromobilität nahtlos integriert. So fügen sich sowohl die induktive als auch die kabelgebundene Ladevorrichtung harmonisch in die Architektur des Hauses ein.

Laden ohne Kabel

Alternativ zum Laden mit Kabel kann die in diesem Projekt eingesetzte Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL induktiv geladen werden. Dabei wird der Ladestrom berührungsfrei durch ein elektromagnetisches Feld übertragen. Sowohl das Fahrzeug als auch der entsprechende Abstellplatz am „Effizienzhaus-Plus“ sind mit entsprechenden Spulen ausgerüstet. Ein spezielles Anzeigesystem unterstützt den Fahrer dabei, sein Fahrzeug optimal über der in den Boden eingelassenen Ladespule zu positionieren, die nur durch eine Abdeckplatte erkennbar ist. Gemeinsam mit Conductix-Wampfler und Röchling Automotive KG hat Daimler diese Technik bereits in einem Förderprojekt des Bundesumweltministeriums prototypisch umgesetzt und deren Funktionsfähigkeit unter Beweis gestellt. Im Rahmen des Praxistests soll jetzt die Alltagstauglichkeit der neuen Technologie ausgiebig erprobt werden.

Partnerlook: Effizienzhaus und Elektrofahrzeuge als Einheit

Um das Zusammenspiel von Haus und Fahrzeug auch visuell zu verdeutlichen, wurde exklusiv für das Projekt „Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität“ eine Fahrzeug-Sonderedition entworfen, die vom Mercedes-Benz Design Bereich und dem Architekten des „Effizienzhaus-Plus“ – Prof. Werner Sobek – gemeinsam entwickelt wurde. Das Design von Exterieur und Interieur der Mercedes-Benz A-Klasse E-CELL und des smart fortwo electric drive der zweiten Generation wird – in Anlehnung an das Design und Farbkonzept des Hauses – von Weiß und Naturtönen dominiert. Ein speziell entwickelter Perleffektlack in Platinweiß metallic verleiht den Fahrzeugen eine starke Ausstrahlung und reduziert durch Reflektion die Wärmeeinstrahlung. Der Materialwechsel von Naturtextil wie Wolle, Leinen und Nappaleder bildet darüber hinaus einen attraktiven Kontrast. Dank des einheitlichen Designs kann sich die Familie auch in den Autos wie zuhause fühlen – das Konzept, Wohnen und Fahren komfortabel und nachhaltig miteinander zu verbinden, wird dadurch auch visuell und emotional umgesetzt.

Kurzbeschreibung "Effizienzhaus-Plus mit Elektromobilität"

Das Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung (BMVBS) hat im Rahmen der Bau- und der Elektromobilitäts-forschung in der Fasanenstraße 87 in Berlin-Charlottenburg ein rund 130 qm großes Einfamilienhaus gebaut, das doppelt so viel Energie produziert, wie es verbraucht. Mit diesem bewohnbaren Prototyp soll demonstriert werden, dass es für eine Familie möglich ist, die vom Haus produzierte Energie auch für ihre Mobilität zu nutzen. Hierfür stellen die fünf Automobilhersteller Audi, BMW, Daimler, Opel und VW der Testfamilie jeweils für drei Monate Elektrofahrzeuge zur Verfügung.

Das Modellprojekt in Berlin kombiniert bereits am Markt befindliche innovative Entwicklungen aus der Bau- und Fahrzeugtechnik und ist mit modernster Photovoltaik- und Energiemanagementtechnik ausgerüstet. Das Projekt ist vollständig recyclebar. Neben seiner Funktion als „Schaufenster“ für gemeinschaftliche innovative Entwicklung von Bau- und Fahrzeugtechnik ist es auch Testlabor für modernes Energiemanagement. Das Effizienzhaus-Plus wird intensiv wissenschaftlich begleitet. Die gewonnenen Forschungsergebnisse werden für die breitenwirksame Errichtung solcher innovativer Gebäude und für die Weiterentwicklung von technischen Systemen zur Verfügung gestellt. Ab März 2012 wird dann die in einem öffentlichen Bewerbungs-verfahren ermittelte Familie für 15 Monate das Haus bewohnen. Durch das Leben der Testfamilie werden auch die Schnittstellen zwischen Mensch und Technik betrachtet sowie vielfältige Forschungsaufgaben am Haus durchgeführt.Das Effizienzhaus-Plus kann vom 8. Dezember 2011 bis zum 29. Februar 2012 jeweils Dienstag bis Sonntag von 11 bis 18 Uhr besichtigt werden. Kontakt, Koordination und weitere Informationen: www.bmvbs.de/effizienzhausplus

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