Elektro-Auto: Das Ende der Volkstümlichkeit

Daimler-Entwicklungschef Schäfer: „Nachhaltige Mobilität hat ihren Preis.“

Elektro-Auto: Das Ende der Volkstümlichkeit: Daimler-Entwicklungschef Schäfer: „Nachhaltige Mobilität hat ihren Preis.“
Erstellt am 22. Dezember 2020

Als Carl Benz vor 135 Jahren das erste praxistaugliches Automobil erfand, war dies der Anfang einer einzigartigen Erfolgsgeschichte, in deren Verlauf das Auto zu einem volkstümlichen Gut EU will per Euro-7-Norm und das Ende des Verbrenners besiegeln Kampfansage der EU-Kommission: Brüssel will den Tod des Verbrenners Wenige Tage ist es her, dass die deutsche Automobilindustrie das Kriegsbeil gegen den Green Deal der EU begraben und ihren Frieden mit den ambitionierten wurde. Doch der Verbrennerantrieb, der den Menschen Komfort, Freiheit, Freizügigkeit und Selbstbestimmung schenkte, ist eine aussterbende Art. Es ist nämlich der erklärte Wille der maßgeblichen politischen Entscheider, dass die Elektromobilität kommt und der Verbrenner geht. Die in Brüssel vorbereitete Euro-7-Norm bedeutet in der gegenwärtigen Fassung den Todesstoß für den Verbrennungsmotor. Auch der Daimler stellt sich darauf ein, dass der Verbrennungsmotor ein Auslaufmodell ist: 70 Prozent der Motorvarianten werden bis zum Jahr 2030 aus Modellportfolio bei Mercedes-Benz gestrichen werden. Neue, reine Verbrennungsmotoren will der Daimler nicht mehr entwickeln. Markus Schäfer, Mitglied des Vorstands der Daimler AG und Mercedes-Benz AG; verantwortlich für Daimler Konzernforschung, sagte im Interview mit der FAZ: „Der gerade eingeführte Vierzylinder hat unser Zielportfolio gefüllt.“ Und mit Blick auf die in Brüssel geplante Einführung der Euro-7-Norm ergibt die bei Mercedes-Benz geplante, extreme Verringerung der derzeit existenten Komplexität bei Antrieben und Motoren sogar Sinn. Der Verbrennungsmotor muss vor Euro 7 kapitulieren. Es führt kein Weg daran vorbei. Was Euro 7 verlangt, „überschreitet Grenzen der Physik“, sagt Schäfer. Und da hat er Recht. Aber die Konsequenz aus dem Unvermeidlichen dürfte dem Erfinder des Automobils und Wegbereiter seiner Volkstümlichkeit bitter aufstoßen. Warum? Elektroautos, die den Verbrenner ersetzen sollen, sind aktuell ja nur deswegen halbwegs für Ottonormalverdiener erschwinglich, weil sie aktuell brutal hoch subventioniert werden. Irgendwann laufen die Förderungen aber aus. Die Batterietechnik aber wird anspruchsvoller, leistungsfähiger und damit teuer bleiben. Daimler-Entwicklungschef Markus Schäfer macht dem Fahrerlager keine Illusionen. Elektromobilität bedeutet nicht günstige Erfahrungen im eigenen Stromer. Daimlers oberster Entwickler schaut in die nahe Zukunft und ist sich ziemlich sicher, dass wegen der hohen Kosten Kleinwagen aller Voraussicht nach von allen Autobauern dieser Welt nicht mehr produziert werden können - mit Folgen vor allem für Gernfahrer mit kleiner Brieftasche: Das Auto an sich wird teurer und für nicht wenige unerschwinglich werden. (Bild: Daimler AG)

Autor: Mathias Ebeling

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