Daimler in der Krise: Macht Mercedes auch deutsche Werke dicht?

Medienbericht: Daimler soll erwägen, drei deutsche Werke zu schließen

Daimler in der Krise: Macht Mercedes auch deutsche Werke dicht?: Medienbericht: Daimler soll erwägen, drei deutsche Werke zu schließen
Erstellt am 6. August 2020

Der Daimler befindet sich in der Krise. Er will effizienter werden. E will sparen. Er will sich von Modellen, ganzen Baureihen und ganz viel Personal trennen. Und er soll, wie das auf den Großraum Stuttgart/Heilbronn ausgerichtete Regionalmagazin echo24 schreibt, auch aktiv darüber nachdenken, sich nicht nur von Produktionsstätten im Ausland zu trennen, sondern auch deutsche Werke zu schließen.

Macht der Daimler drei deutsche Mercedes-Produktionsstätten dicht?

Das Manager-Magazin hatte Ende Juli bereits berichtet, dass Daimler-Chef Ola Källenius einen großen Kahlschlag plane - und zwar nicht nur bei den Arbeitsplätzen. OK lasse auch Werkschließungen durchrechnen. Der Daimler habe, so heißt es, in den goldenen Jahren Produktionskapazitäten aufgebaut, die nun überflüssig sind. Dem Bericht von echo24 zufolge stehen neben dem smart-Werk in Hambach (smart), der Pkw-Montagestätte in Iracemápolis, Brasilien), dem neuen Motorenwerk im polnischen Jawor sowie der mit Nissan gemeinsam im mexikanischen Aguascalientes betriebenen Produktionsstätte auch drei Standorte in Deutschland vor einem möglichen Aus. So könnten die Komponenten-Werke in Berlin und Hamburg, aber auch die Transporter-Produktion im brandenburgischen Ludwigsfelde schließen, heißt es.

Weniger ist das neue Mehr

Der Daimler will zum einen Überkapazitäten abbauen, zum anderen werden durch Digitalisierung und Neuausrichtung der Produktion auf Luxusautos und E-Automobile nicht mehr so viele Mitarbeiter benötigt. Effizienzsteigerung lautet ein großes Ziel. Künftig wollen die Stuttgarter mit weniger Mitarbeitern in weniger Produktionsstätten weniger Autos mit mehr Marge bauen. Die Blaupause, wie das auf Produktionsseite für alle Fertigungsstätten gelingen soll, ist die Anfang September in Betrieb gehende Factory 56 in Sindelfingen, wo die neue S-Klasse gebaut wird. Dank Künstlicher Intelligenz, dem Einsatz von mehr Robotertechnik und einer in Echzeit alles überwachenden und selbstoptimierenden 360-Grad-Digitalisierung, die Fehler in der Fertigung in dem Moment, in dem sie geschieht, findet und die zügige Egalisierung desselben organisiert, wird die Effizienz (15 Prozent sollen es dem Vernehmen nach sein) einerseits erheblich gesteigert. Andererseits werden nicht nur im Produktionsprozess, sondern vor allem auch in der Qualitätssicherung und Nacharbeitung viel weniger Mitarbeiter als bisher benötigt. Keine Frage: Die Factory 56 wird die modernste Autofabrik der Welt sein. Sie steht für eine völlig neue Form der Produktion. Darum wird sie kein Leuchtturmprojekt bleiben. Ihre konsequente Ausrichtung auf Industrie 4.0 wird Vorlage für alle anderen Daimler-Werke und die Produktionsstätten der Mitbewerber sein.

Autor: Mathias Ebeling

 

3 Kommentare

  • R129Fan

    R129Fan

    Und wenn der letzte Mitarbeiter entlassen ist, werdet ihr merken,daß Arbeitslose keine Autos kaufen.
  • Sascha Kellert

    Sascha Kellert

    Nun ja, das Motorenwerk in Polen steht angeblich auf der Kippe??? Wie lange produzieren die überhaupt??? Daran sieht man, erst werden Unsummen in neue Werke gesteckt werden, die dann in kürzester Zeit eingestampft werden sollen??? Oder der teure Umbau in Hambach... Was nur an beiden Standorten an Geld ausgegeben wurde, und jetzt das... Mal abwarten, was wirklich passiert... Durch den Verkauf von Hambach können wenigstens einige Jobs gerettet werden. Wobei Hambach ja nicht die Standortsicherungen hat wie die Deutschen Werke... Die sollte man auch bei allen Theorien berücksichtigen. Das Werk in Gaggenau stand damals nach dem Abschied vom Unimog, der nach Wörth ging auch auf der angeblichen Todesliste...
  • Pano

    Pano

    Mag sein, dass auch deutsche Werke auf der Liste möglicher Schliessungen stehen. Bevor da aber irgendwas Konkretes passiert steht da ein Betriebsrat davor, dessen Aufgabe es ist das zu verhindern und gemeinsam mit der Arbeitgberseite eine andere Lösung zu finden. Grüße Pano

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